Fatimata und der Brief an ihren Paten

Kurzfassung: Fatimata und der Brief an ihren PatenPatenkinder freuen sich sehr über Post von ihren Paten. Für viele Mädchen und Jungen in Afrika, Asien und Lateinamerika ist es aber auch eine Herausforderung, s ...
[Plan International Deutschland e. V. - 28.05.2013] Fatimata und der Brief an ihren Paten

Patenkinder freuen sich sehr über Post von ihren Paten. Für viele Mädchen und Jungen in Afrika, Asien und Lateinamerika ist es aber auch eine Herausforderung, selbst einen Brief zu verfassen. Plan-Gemeindehelfer unterstützen sie dabei. Erfahren Sie im Rahmen unserer "Schreibwochen" mehr rund um die Kommunikation mit den Paten-Kindern von Plan.
Die neunjährige Fatimata aus Burkina Faso strahlt, als Sansan - der Plan-Gemeindehelfer - ihr und anderen Patenkindern aus dem Dorf die Patenpost überreicht. Heute liegen für sie sogar Fotos bei, die schnell von Hand zu Hand gehen. Die Neunjährige ist gespannt, was ihr Pate diesmal geschrieben hat. Sansan übersetzt ihr den Brief aus dem Französischen in Dioula, eine der zahlreichen lokalen Sprachen des westafrikanischen Landes. Auch Fatimatas Mutter, ihr Vater, ihre kleinen Geschwister und ihre Freundin lauschen. Wenn Post aus Deutschland kommt, ist das immer ein großes Ereignis. Viele Dinge möchte Fatimatas Pate wissen: "Was möchtest Du später einmal werden?", "Was sind Deine Hobbys?" - Für das Mädchen sind diese Fragen sehr ungewöhnlich.
Großer Respekt vor Erwachsenen
In Burkina Faso wie auch in vielen anderen Plan-Programmländern begeben sich Kinder nicht in den Mittelpunkt des Geschehens. Hier stehen die Familie und Gemeinschaft oder ältere Menschen im Vordergrund - nicht ein einzelnes Kind. Über Gefühle oder Wünsche zu sprechen oder gar zu schreiben, das ist Kindern fremd. Sie haben großen Respekt vor Erwachsenen und Angst, einen Fehler zu machen. Schließlich ist ein Brief eine "offizielle" Angelegenheit. "Das größte Problem beim Briefe schreiben ist, dass die Kinder sich nicht trauen", bestätigt Abalo aus dem benachbarten Togo, der wie Sansan Gemeindehelfer ist. "Darum helfen wir ihnen, damit die Paten eine Antwort auf ihre Fragen bekommen."
Immer gespannt auf Neuigkeiten
Zu Beginn der Patenschaft wusste Fatimata nicht viel über ihren Paten. Die Plan-Mitarbeiterin erzählte ihr, dass er Thomas heißt und in Deutschland wohnt, in einer Stadt namens Tübingen. Wenn er von seinem Alltag in Baden-Württemberg schreibt, sind ihr viele Dinge neu. Erst nach und nach bekommt sie eine Vorstellung davon, was es bedeutet, einen Schneemann zu bauen - und sie ist immer gespannt auf weitere Neuigkeiten.
Gemeinsam mit ihrer Mutter diktiert Fatimata dem Gemeindehelfer ihren Antwortbrief, denn auf Französisch kann weder sie noch ihr Mutter schreiben. Diese Sprache lernt sie erst in der Schule. Wie in vielen Plan-Programmgebieten mangelt es an qualifizierten Lehrkräften und die Klassen sind zum Teil sehr groß. In Fatimatas Klasse fällt der Unterricht außerdem immer wieder aus.
Antwortbrief ist große Herausforderung
Was sie später einmal werden möchte, was ihre Hobbys sind? - Gemeinsam mit Sansan und ihrer Mutter überlegt sie lange, was sie Thomas antworten könnte. Sie möchte sich bedanken und ihrem Paten außerdem von der Erntezeit erzählen, die gerade angefangen hat und alle Familien hier sehr beschäftigt. Mit den Patenfamilien hat Plan vereinbart, dass die Patenkinder auf die Briefe aus fernen Ländern antworten. Viele dieser Briefe sind bunt und lebhaft. Für Fatimata und andere Patenkinder ist ein Brief jedoch eine große Herausforderung. Viele Menschen hier können sich normalerweise weder Briefpapier noch Briefporto leisten. Zudem wirken die Briefe der Kinder auf den ersten Blick oft nicht so, als ob sie sich direkt an den Paten richten. Gemeindehelfer wie Sansan und Abalo stehen den Kindern daher zur Seite und begleiten den Briefwechsel. Sie sind wichtige Vermittler, wenn weder das Patenkind, noch jemand aus der Familie schreiben kann - oder wenn Inhalte der Patenpost erklärt werden müssen. Ohne die Unterstützung der Gemeindehelfer haben viele Familien keine Chance, sich an ihre Paten zu wenden.
Briefeschreiben meist in Gemeinschaft
In Plans-Programmländern unterscheidet sich der Inhalt eines "guten" Briefes oft von den Erwartungen, die wir in Deutschland haben. So werden in Workshops zum Briefeschreiben und Schulungen für Gemeindehelfer Beispiele gezeigt, was in einem Brief stehen kann. Wer noch nie zuvor Briefe geschrieben hat, orientiert sich dann an solchen Vorschlägen. Das ist für die Familien hilfreich, wirkt manchmal aber standardisiert. Auch im Rahmen anderer Plan-Aktivitäten, in Kinderclubs oder in der Schule werden Briefe geschrieben. Hier überlegen Kinder gemeinsam, was sie erzählen und antworten könnten. Leider fehlen dann die Briefe der Paten, sodass die Fragen nicht beantworten werden können.
Fatimata entschließt sich, Thomas am Schluss ihres Briefes zu erzählen, dass sie in der Schule sehr gern rechnet. Sansan schreibt dies sorgfältig auf, steckt den Brief ein und macht sich mit seinem Mofa wieder auf den Weg zurück zum Plan-Büro. Den letzten Brief von ihrem Paten hängt Fatimata unterdessen zu den anderen Briefen und Postkarten an die Wand. Hoffentlich freut ihr Pate sich genauso wie sie - und antwortet ihr bald wieder.
Erfahren Sie im Rahmen unserer Schreibwochen unter dem Titel "Ich bin dabei - ich schreib " alles rund um das Schreiben von Briefen an Patenkinder. Ausführliche Informationen finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Paten-Magazins "Plan Post" sowie in den kommenden Wochen bei Facebook.
Bildunterschrift:
Viele Kinder und ihre Familien in Burkina Faso sind beim Schreiben auf die Unterstützung der Gemeindehelfer angewiesen. (Foto: Plan)

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