Wildschweine Baden-Württemberg: Hauk an tierschutzkonformen Lösungen nicht interessiert

Mit Unterstützung der Grünen sollen Tier- und Naturschutznormen außer Kraft gesetzt werden
Kurzfassung: Pix ist Jäger, Hauk als Diplom-Forstwirt wohl auch, beiden steht ein Beraterstab zur Seite - "dennoch haben die Herren keinen blassen Schimmer, wovon sie sprechen," behauptet Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland. "In ihrem Schweinepest-Aktionismus bereiten sie Tierquälereien Tür und Tor, um am Ende doch zu scheitern."
Wildschweine Baden-Württemberg: Hauk an tierschutzkonformen Lösungen nicht interessiert In Europa war es in den letzten 40 Jahren noch nie möglich, Wildschweinbestände zu reduzieren.
[Wildtierschutz Deutschland e.V. - 23.01.2018] Peter Hauk (CDU) ist Landwirtschaftsminister in Baden-Württemberg. Wie viele seiner Kollegen nutzt er die Hysterie um die Afrikanische Schweinepest, um fragwürdigen Maßnahmen zur Reduzierung der Wildschweinbestände in Baden-Württemberg die Türe zu öffnen.

"Das Ausbreiten der Afrikanischen Schweinepest lässt sich am besten durch Massentötungen von Wildschweinen verhindern", wird er in der Stuttgarter Zeitung zitiert. Hauk hat vor, sogenannte Saufänge im Staatswald aufzustellen - das sind Fallen, mit denen sich ganze Rotten fangen lassen -, die Schonzeiten auszusetzen, Nachtsichtgeräte zu erlauben, erfahrene Leitbachen abzuschießen und die Jagd in Schutzgebieten zu ermöglichen. Reinhold Pix, ehemaliger tierschutzpolitischer Sprecher der Grünen, applaudiert und fordert zusätzliche Drückjagden.

Pix ist Jäger, Hauk als Diplom-Forstwirt wohl auch, beiden steht ein Beraterstab zur Seite - "dennoch haben die Herren wohl keinen blassen Schimmer, wovon sie sprechen," behauptet Lovis Kauertz, Vorsitzender von Wildtierschutz Deutschland. "In ihrem Aktionismus bereiten sie Tierquälereien Tür und Tor, um am Ende doch zu scheitern."

Das Töten von Tieren in Saufängen ist mit erheblicher Panik und schwerem Leid der Tiere verbunden. Die Aussetzung von Schonzeiten und die Jagd in Schutzgebieten geht mit Störungen für alle Wildtiere einher, ebenso wie die durch Scheinwerfer und Nachtsichtgeräte erleichterte Jagd während der Nachtstunden. Seit langem ist bekannt, dass bei Drückjagden mitunter mehr Tiere verletzt als getötet werden.

Im Ergebnis werden Hauck und Konsorten - wie in den vergangenen 30 Jahren schon andere vor ihnen - scheitern. Nach der Jagd werden mehr Wildschweine da sein, als vor Jagd. Die European Food Safety Authority (EFSA) hat in einem wissenschaftlichen Report schon 2014 festgestellt, dass eine noch so intensive Jagd kein Mittel ist, um das Risiko der Einschleppung und Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu reduzieren. In der gesamten wissenschaftlichen Literatur zur Jagd haben die Mitarbeiter des Instituts nicht einen Hinweis dafür gefunden, dass es in der Vergangenheit jemals durch jagdliche Eingriffe möglich war, Wildschweinbestände zu reduzieren.

Denn Wildschweine können sich sehr schnell an neue Umweltsituation anpassen. Auf Deutsch: sie tricksen ihre Jäger einfach aus. Bestandsverluste werden innerhalb kürzester Zeit durch höhere Reproduktion ausgeglichen und überkompensiert. Dazu kommen Zuwanderungen aus benachbarten Revieren.

Wildtierschutz Deutschland schließt sich einer Empfehlung der ESFA an, die darauf abzielt, Strategien zu entwickeln, welche die derzeitige Populationsdichte und Dynamik der Wildschweine stabil hält.
Eine unterstützende Maßnahme dazu kann - zumindest in Problemzonen - die Empfängnisverhütung bei Wildschweinen sein. Das Medikament ist bereits seit langem marktreif. Die sichere Verabreichung an Wildschweine bedarf allerdings noch einer wissenschaftlichen Begleitforschung. Dazu sind Forschungsgelder erforderlich. Hier allerdings blocken die Landwirtschaftsministerien. Die Vermutung liegt nahe, dass die von jagdlichen Interessen infiltrierten Entscheidungsgremien an tierschutzkonformen Lösungen, die andere als die Jagd sein könnten, gar nicht interessiert sind. +++

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Wildtierschutz Deutschland e.V.
Wildtierschutz Deutschland e.V. Wildtierschutz Deutschland ist eine gemeinnützige Tierschutzorganisation. Unser Kernthema lautet "Wildtiere in Deutschland". Dazu gehört zum einen die finanzielle Unterstützung von zahlreichen Wildtierauffangstationen, zum anderen die Abschaffung der Hobbyjagd.

Derzeit engagieren wir uns in Tierschutzprojekten für die Aufnahme, Versorgung und Auswilderung von Füchsen, von Mardern und Marderartigen und je eine Eichhörnchen- und eine Igelstation. Alleine hier werden Jahr für Jahr viele hundert Wildtiere aufgenommen und zum überwiegenden Teil wieder ausgewildert. Auf einem Gnadenhof in Bayern finden Tiere Platz, die zum Beispiel aufgrund eines Leidens nicht mehr auswilderungsfähig sind.

Auf der anderen Seite setzen wir uns für die Abschaffung der Hobbyjagd ein. Das machen wir, indem wir die Öffentlichkeit über die tierquälerischen Praktiken und den ökologischen Unsinn des Freizeitfaktors Jagd informieren. Wir widerlegen die Propaganda von Jagdverbänden und anderen Lobbyisten anhand von wissenschaftlichen Studien und setzen uns bei den zuständigen Ministerien für eine Änderung der Jagdgesetzgebung ein. Einige unserer Forderungen sind in den vergangenen Jahren in die Gesetzgebung eingeflossen.

Wildtierschutz Deutschland arbeitet im Gegensatz zu vielen anderen Organisationen gänzlich ohne Personalkosten, sodass der Großteil uns zugehender Spenden direkt in unsere Tierschutzprojekte fließt. Mitarbeiter sowohl beim Verein als auch bei den unterstützten Organisationen arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Der Autor, Lovis Kauertz, ist Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins.

Webseite: www.wildtierschutz-deutschland.de Facebook: www.facebook.com/wildtierschutz
Wildtierschutz Deutschland e.V., Herr Lovis Kauertz
Am Goldberg 5 5, 55435 Gau-Algesheim, Deutschland
Tel.: 01777230086; https://www.wildtierschutz-deutschland.de
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