LINDNER-Interview für die "Rheinische Post

Kurzfassung: LINDNER-Interview für die "Rheinische Post" Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende CHRISTIAN LINDNER gab der "Rheinischen Post" (Mittwoch-Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellte MICHA ...
[Freie Demokratische Partei (FDP) - 02.10.2013] LINDNER-Interview für die "Rheinische Post"

Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende CHRISTIAN LINDNER gab der "Rheinischen Post" (Mittwoch-Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellte MICHAEL BRÖCKER:
Frage: Sie stehen mit der FDP vor einem Scherbenhaufen. Wo fängt man da an?
LINDNER: Bei der Parteibasis - ihr hören wir jetzt zu. Die liberale Idee ist lebendig, aber wir müssen uns auf die Grundsätze besinnen. Wirtschaftliche Vernunft, ideologiefreie Bildungspolitik, ein positives Menschenbild - das ist attraktiv. Mir haben 600 Menschen geschrieben, die uns nicht gewählt haben, um so den Neuanfang zu erzwingen, bei dem sie jetzt mitmachen wollen.
Frage: Wie groß ist die Gefahr, dass Liberalismus nicht mehr mit FDP verbunden wird?
LINDNER: Mögen wir auch unvollkommen sein, so gibt es doch keine andere liberale Partei. Es ist absurdes Theater, dass die Grünen, die gerade noch Steuersätze von 87 Prozent gefordert haben und uns den Speiseplan diktieren wollten, jetzt plötzlich die Partei der Freiheit sein wollen. Viele Menschen teilen unsere Werte, sie wollen selbstbestimmt leben, sie wollen einen bescheidenen Staat und eine weltoffene Gesellschaft. Diese Menschen werden wir wieder für uns gewinnen.
Frage: Die FDP wirkt ausgelaugt und gestrig, das Image einer westdeutschen von Männern dominierten Macho-Partei ist sie nie losgeworden.
LINDNER: Ich sehe andere Defizite. Wir haben zu viel von dem, was wir uns vorgenommen haben, nicht umsetzen können. Sicherlich haben wir auch im Auftreten und im Stil Nachholbedarf. Vor allem in der letzten Woche waren wir neben der Spur. Das Wahlergebnis haben wir daher selbst zu verantworten. Dennoch wird ja bereits nach wenigen Tagen deutlich, dass im Bundestag die marktwirtschaftliche Stimme fehlt.
Frage: Sie waren FDP-Vize. Warum haben Sie sich nicht gegen die Zweitstimmenkampagne gewehrt?
LINDNER: Ich habe bestimmte Formulierungen nicht übernommen, denn die FDP wird nicht gewählt, damit irgendjemand aus einer anderen Partei etwas wird. Die FDP sollte mit ihren Inhalten, nicht mit ihrer Funktion überzeugen.
Frage: Muss die FDP weiblicher werden?
LINDNER: Wir müssen uns auch personell erneuern. Unsere starken Frauen will ich in der Parteiführung sichtbar machen. Entscheidend ist: Es muss eine Teamlösung geben, einer alleine schafft die Arbeit nicht. Wir brauchen einen neuen Corpsgeist in der FDP.
Frage: Was soll das Profil der Lindner-FDP sein?
LINDNER: Die FDP bleibt die Partei der wirtschaftlichen Vernunft und einer modernen, menschenbejahenden Gesellschaftspolitik. Konzernkapitalismus, Bevormundungspolitik, Datenschnüffeleien, all das treibt die Menschen um. Viele haben das Gefühl, solchen Kräften nichts entgegensetzen zu können. Wir wollen den einzelnen Bürger stärken, denn nur eine selbstbewusste und selbstbestimmte Gesellschaft kann solche Herausforderungen meistern.
Frage: Bleibt das Thema "Steuern runter"?
LINDNER: Eine Partei muss die Belastungsgrenze von Bürgern und Betrieben im Blick haben. Für die Union ist das offenbar trotz Rekordsteuereinnahmen keine Frage der Überzeugung mehr, sondern nur noch Verhandlungssache. Ich bin gespannt, wie sich Horst Seehofer aus seinem Ehrenwort winden wird. Es gibt für uns also eine Leerstelle in der politischen Mitte.
Frage: Gibt es da auch eine Äquidistanz zu Union und SPD?
LINDNER: Es geht um unser eigenständiges Angebot. Ich will mich nicht vor allem von CDU oder Rot-Grün abgrenzen, sondern uns selbst neu definieren. Es geht um liberale Inhalte, nicht um Koalitionen.
Frage: Also kein Ausschluss von Koalitionen mehr?
LINDNER: Wir streben jetzt nur eine Koalition an. Die mit den Bürgern.

Freie Demokratische Partei (FDP)
Thomas-Dehler-Haus, Reinhardtstrasse 14
10117 Berlin
Deutschland
Telefon: 030-288772-0
Telefax: 030-288772-22
Mail: redaktion@liberale.de
URL: http://www.fdp.de
Weitere Informationen
Freie Demokratische Partei (FDP)
Eine Geschichte als Herausforderung.Der Liberalismus begann seinen historischen Weg als Philosophie der Freiheit und als politische Bewegung für die Rechte des Einzelnen. Die Willkürherrschaft des Absolutismus stand im Widerspruch zur Idee einer freiheitlichen Gesellschaft. Mit dem Verfassungsstaat hat der Liberalismus den Absolutismus überwunden. Als erste politische Bewegung hat der Liberalismus dem einzelnen Bürger, seiner menschlichen Würde und seinen Menschenrechten der Freiheit und Gleichheit Vorrang vor der Macht des Staates eingeräumt. Schritt für Schritt verwirklichten Liberale den modernen Verfassungsstaat mit individuellen Grundrechten, der freien Entfaltung der Persönlichkeit, dem Schutz von Minderheiten, der Gewaltenteilung und der Rechtsbindung staatlicher Gewalt.Der Liberalismus hat als Freiheitsbewegung nicht nur für die Gleichheit vor dem Gesetz gekämpft, sondern auch für Chancengleichheit in der Gesellschaft. Mit der Marktwirtschaft und ihrer sozialen Verpflichtung hat der Liberalismus neue Chancen gegen Existenznot und konservative Erstarrung der gesellschaftlichen Strukturen eröffnet.Die liberale Verfassung unserer Bundesrepublik Deutschland hat mehr demokratische Stabilität, mehr allgemeinen Wohlstand, mehr soziale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit hervorgebracht, als dies je zuvor in der Geschichte der Fall gewesen ist. Und dennoch ist die Idee der Freiheit den schleichenden Gefahren der Gewöhnung und Geringschätzung ausgesetzt. Weniger Teilhabe am demokratischen Staat, weniger Chancen für ein selbstbestimmtes Leben durch weniger Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz, Entmündigungen durch kollektive Zwangssysteme und bevormundende Bürokratie sind neue Bedrohungen der Freiheit.Liberale haben nach 1945 der Idee der Freiheit zum erneuten Durchbruch verholfen. Die FDP war stets der Motor für Reformen, wenn es um Richtungsentscheidungen zugunsten der Freiheit ging. Nur durch die FDP konnte in den fünfziger Jahren die Soziale Marktwirtschaft gegen die Sozialdemokraten und Teile der Christdemokraten durchgesetzt werden. Nur durch die FDP konnte sich in den siebziger Jahren mehr Bürgerfreiheit gegen konservative Rechts- und Gesellschaftspolitik durchsetzen. Die Liberalen waren Vorreiter für die Demokratisierung und Liberalisierung der Gesellschaft, gegen obrigkeits- staatliche Bevormundung und Engstirnigkeit. Unsere Politik der marktwirtschaftlichen Erneuerung in den achtziger Jahren brachte neue Arbeitsplätze und mehr Wohlstand für mehr Bürger.Ein großer Teil des Widerstands gegen das sozialistische Staatswesen erwuchs aus der Attraktivität des freiheitlich-liberalen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems. Das in den europäischen Integrationsprozeß eingebettete, vereinte Deutschland ist das freiheitlichste unserer Geschichte.
Freie Demokratische Partei (FDP),
, 10117 Berlin, Deutschland
Tel.: 030-288772-0; http://www.fdp.de
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

Freie Demokratische Partei (FDP)

10117 Berlin
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
030-288772-0
Fax:
030-288772-22
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/92103

https://www.prmaximus.de/pressefach/freie-demokratische-partei-fdp-pressefach.html
Die Pressemeldung "LINDNER-Interview für die "Rheinische Post" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "LINDNER-Interview für die "Rheinische Post" ist Freie Demokratische Partei (FDP), vertreten durch .