25 Jahre Geiseldrama Gladbeck: DJV mahnt Medien zu Distanz

Kurzfassung: 25 Jahre Geiseldrama Gladbeck: DJV mahnt Medien zu DistanzDer Deutsche Journalisten-Verband hat 25 Jahre nach dem Geiseldrama von Gladbeck Medien und Journalisten zu kritischer Distanz gemahnt. Bei kà ...
[Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - 14.08.2013] 25 Jahre Geiseldrama Gladbeck: DJV mahnt Medien zu Distanz

Der Deutsche Journalisten-Verband hat 25 Jahre nach dem Geiseldrama von Gladbeck Medien und Journalisten zu kritischer Distanz gemahnt. Bei künftigen Verbrechen mit ähnlichen Dimensionen dürften Journalistinnen und Journalisten keinesfalls die Fehler von
1988 wiederholen und sich bei der Informationsbeschaffung zu Helfershelfern der Verbrecher machen, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken: "Neben der persönlichen Katastrophe für die Geiseln und ihre Angehörigen war Gladbeck die schwärzeste Stunde im deutschen Journalismus seit Kriegsende. Etliche Journalisten an den Schauplätzen des Geiseldramas ließen jegliche professionelle Distanz zu den Geiselnehmern vermissen und wurden so Teil der bizarren Inszenierung durch die Gangster." Das Ansehen der Journalistinnen und Journalisten habe dadurch großen Schaden genommen.
"Bei einem ähnlichen Fall in der Zukunft müssen die Journalisten der Versuchung widerstehen, in Konkurrenz zu Schaulustigen zu treten, die mit ihren Smartphones und Fotohandys Bewegtbilder in Echtzeit an die sozialen Netzwerke übermitteln", forderte der DJV-Vorsitzende. Gerade in solchen Situationen müsse klar sein, dass im Journalismus ethische Standards gelten, die eine Neuauflage von Gladbeck nicht duldeten. "Das sind wir unseren Lesern und Zuschauern wie auch den Opfern von Verbrechen schuldig", sagte Konken.
In der Folge des Gladbecker Geiseldramas vom August 1988 wurde der Pressekodex verschärft, in dessen Ziffer 11.2 es jetzt heißt: "Die Presse berichtet über diese Vorgänge unabhängig und authentisch, lässt sich aber dabei nicht zum Werkzeug von Verbrechern machen. Sie unternimmt keine eigenmächtigen Vermittlungsversuche zwischen Verbrechern und Polizei. Interviews mit Tätern während des Tatgeschehens darf es nicht geben."

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Deutscher Journalisten-Verband (DJV) Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), 1949 gegründet, vertritt die berufs- und medienpolitischen Ziele und Forderungen der hauptberuflichen Journalistinnen und Journalisten aller Medien. Er ist politisch wie finanziell unabhängig und handelt ohne sachfremde Rücksichtnahmen. Der DJV achtet und fördert die publizistische Unabhängigkeit seiner Mitglieder. In seiner Kombination aus Gewerkschaft und Berufsverband befindet er sich auf deutlichem Erfolgskurs. Die Entwicklung der Mitgliedszahlen belegt dies: Allein in den letzten zehn Jahren wuchs die Zahl der Mitglieder von 16.592 (12/88) auf 36.150 (5/00). Dies ist nicht zuletzt auf das umfangreiche Leistungspaket des DJV zurückzuführen: Tarife:Der DJV schließt als Tarifpartei seit 1950 in allen Medien Tarifverträge und überwacht deren Einhaltung.Rechtsschutz:Der DJV und seine Landesverbände beraten in beruflichen Konfliktfällen und bieten freien wie angestellten Journalistinnen und Journalisten Rechtsschutz, vor allem bei arbeits-, steuer- oder urheberrechtlichen Angelegenheiten.Beratung:Der DJV berät und informiert seine Mitglieder beim Abschluss von (Arbeits-)Verträgen, in Ausbildungs- und in Steuerfragen.
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