NABU: Weltnaturschutzgipfel mit kleinen Erfolgen – Finanzkrise verhindert großen Wurf

Kurzfassung: NABU: Weltnaturschutzgipfel mit kleinen Erfolgen - Finanzkrise verhindert großen WurfTschimpke: Artensterben wird so nicht gestoppt Hyderabad - Die Weltnaturschutzkonferenz im indischen Hyderabad hat ...
[NABU - Naturschutzbund Deutschland - 19.10.2012] NABU: Weltnaturschutzgipfel mit kleinen Erfolgen - Finanzkrise verhindert großen Wurf

Tschimpke: Artensterben wird so nicht gestoppt
Hyderabad - Die Weltnaturschutzkonferenz im indischen Hyderabad hat aus Sicht des NABU trotz denkbar schlechter Voraussetzungen kleine Erfolge für den weltweiten Schutz der biologischen Vielfalt gebracht. Der große Wurf, um dem weltweiten Artensterben rasch etwas entgegenzusetzen, bleibt jedoch aus.
Auf Messers Schneide stand die Weltnaturschutzkonferenz noch kurz vor Ende wegen der Finanzierungsfrage. Laut NABU müssen die weltweiten Naturschutz-Hilfen an die Entwicklungsländer von vier (Referenzperiode 2006-2010) auf im Schnitt 11 Milliarden Euro erhöht werden - ebenso müssen die Eigenleistungen der Entwicklungsländer steigen. Die afrikanischen Staaten hatten letzteres bereits zu Anfang der Konferenz zugesagt.
Die Industriestaaten sollten bis 2015 zumindest auf acht Milliarden Euro weltweite Hilfen für den Biodiversitätsschutz kommen, um auf einem guten Weg zu bleiben. Zusätzlich zu bereits eingeplanten Mitteln wären hierfür nur etwa 300 bis 400 Millionen Euro von der EU nötig, um dieses wichtige Zeichen bis 2015 zu setzen. "Dies wäre wirklich nur ein kleiner Schritt angesichts dessen was die Europäer für andere Dinge ausgeben - aber ein großer für den weltweiten Naturschutz", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Unter dem Eindruck der Finanzkrise wollten sich die EU sowie andere Industriestaaten auch in den letzten Stunden bisher aber kaum auf die Entwicklungsländer zubewegen. Dies kritisiert der NABU scharf.
Unabhängig von der Finanzfrage bewertet es der NABU als wichtigen Erfolg, dass für die vor zwei Jahren im japanischen Nagoya vereinbarten 2020-Ziele zur Rettung der biologischen Vielfalt eine Reihe von Indikatoren verabschiedet wurden. So müssen die Staaten regelmäßig melden, wie viele Schutzgebiete sie ausgewiesen haben, oder wie weit sie beim Abbau umweltschädlicher Subventionen sind. Der Dachverband des NABU, BirdLife International, wird jedes Jahr die Rote Liste der bedrohten Vogelarten aktualisieren und viele weitere Daten zum Zustand der Artenvielfalt liefern. Damit können künftig die Fortschritte, oder Rückschritte, der einzelnen Länder im Naturschutz gemessen werden. Außerdem bekennen sich die über 190 Staaten der Erde zu weiteren Schritten beim Schutz der Tiefsee: Um zehn Prozent der Meere unter Schutz zu stellen, werden nun auch die wertvollsten Gebiete außerhalb der nationalen Grenzen identifiziert. Gerade diese sind bisher völlig schutzlos. Allerdings werde es noch - je nach Region - fünf bis zehn Jahre dauern, bis das Schutzgebietsnetz auf der Hohen See wirklich umgesetzt wird.
Brasilien scheiterte mit dem Versuch, die Belange der biologischen Vielfalt aus der Klimapolitik herauszuhalten: Auch künftig müssen Naturschutzaspekte zumindest gehört werden, wenn es um Biokraftstoffe oder die Aufforstung von Wäldern als Treibhausgasspeicher geht.
Der NABU lobte die Rolle der Bundesregierung und der Europäischen Union besonders beim Meeres- und beim Waldschutz.
Die nächste UN-Naturschutzkonferenz findet 2014 voraussichtlich in Südkorea statt.
Für aktuelle Einschätzungen der Verhandlungen, Hintergrundinformationen und Interviews stehen Ihnen Konstantin Kreiser und NABU-Präsident Olaf Tschimpke in Hyderabad zur Verfügung. Der NABU twittert aus den Verhandlungen unter: twitter.com/NABU_de.
Die NABU-Forderungen und weitere Informationen zum Weltnaturschutzgipfel in Indien (CBD-COP 11): www.NABU.de/themen/naturschutz/vielfalt/cop11

Für Rückfragen:
Konstantin Kreiser, NABU-Experte für Internationale Biodiversitätspolitik, in Hyderabad mobil erreichbar:+ 91-8897240857
NABU-Pressestelle, Tel. 030-284984-1510, -1952, -1722, mobil 0173-9305515.
Weitere Informationen
NABU - Naturschutzbund Deutschland
NABU - Naturschutzbund Deutschland Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.Mehr als 390.000 NABU-Mitglieder setzen sich für die Natur ein - als aktive Umweltschützer oder engagierte Förderer. Sie sind in rund 1.500 lokalen Kreisverbänden und Ortsgruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig.
NABU - Naturschutzbund Deutschland,
, 53225 Bonn, Deutschland
Tel.: ;
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

NABU - Naturschutzbund Deutschland

53225 Bonn
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
Fax:
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/61966

https://www.prmaximus.de/pressefach/nabu-naturschutzbund-deutschland-pressefach.html
Die Pressemeldung "NABU: Weltnaturschutzgipfel mit kleinen Erfolgen – Finanzkrise verhindert großen Wurf" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "NABU: Weltnaturschutzgipfel mit kleinen Erfolgen – Finanzkrise verhindert großen Wurf" ist NABU - Naturschutzbund Deutschland, vertreten durch .