[Bayerischer Rundfunk - BR - 03.07.2013] "Wir wollen keine Generation von Wanderarbeitern"
Mit scharfen Worten kritisierte DGB-Chef Michael Sommer Bundeswirtschaftsminister Rösler, der arbeitslosen Jugendlichen aus den südeuropäischen Ländern in Deutschland eine Perspektive geben will. Im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen) sagte Sommer: "Wir wollen doch keine Generation von Wanderarbeitern produzieren." Rösler habe mal wieder die Größe des Problems nicht erkannt.
Die Jugendlichen müssen, so Sommer, eine Perspektive in ihren Heimatländern bekommen, und nicht im Ausland. Es wäre fatal, wenn die Qualifizierten gingen und die weniger Qualifizierten zurückblieben. "Das ist ne Vorstellung, die wir nicht teilen. Und Herr Rösler sollte sich so etwas abgewöhnen."
Sommer fordert ein ganzes Bündel von kurz- und langfristigen Maßnahmen. Kurzfristig wäre die Einführung eines sozialen Jahres in Europa denkbar. Langfristig schlägt der DGB-Chef eine Art "Marshall-Plan" vor: "Wichtig ist, dass Menschen, die privates Kapital haben und nach Anlagemöglichkeiten suchen, nicht mehr auf die Finanzmärkte gehen, sondern in die Realwirtschaft investieren." Zum Beispiel in die Energiewende, in die Wasserwirtschaft, aber auch in kleinere und mittlere Unternehmen.
Der DGB veranstaltet heute in Berlin einen alternativen Jugendgipfel unter dem Motto "Jugend macht Ansagen! - Stop Talking Act now!". Am Nachmittag empfängt Bundeskanzlerin Angela Merkel europäische Staatschefs, um Lösungen für das Problem zu suchen.
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