[Malteser Hilfsdienst - 14.06.2013] Katastrophenfall Hochwasser - Malteser loben Arbeitgeber und weisen auf Finanzierungslücke hin
Köln. Der Präsident des Malteser Hilfsdienstes, Dr. Constantin von Brandenstein-Zeppelin, hat sich bei den Arbeitgebern der ehrenamtlichen Katastrophenhelfer bedankt. "Das Freistellen der Mitarbeiter für die Hochwasserkatastrophe ist gelebte Verantwortung der Unternehmen für die Gesellschaft", sagte Brandenstein. 725 überwiegend ehrenamtliche Malteser sind seit Beginn des Hochwassers Anfang Juni für den Katastrophenschutz eingesetzt. Brandenstein: "Ich finde es fantastisch, wenn ein Handwerksbetrieb einen Mann für fünf Tage freistellt, obwohl die Auftraggeber vielleicht drängeln. Für die Betriebe gibt es auf Antrag an die Behörden zwar einen Lohnkostenersatz, aber längst nicht alle nehmen den wahr. Außerdem wird die Arbeit ja in dieser Zeit nicht erledigt. Bei vielen Unternehmen kommt hinzu, dass sie mit Spenden helfen - auch das verdient höchste Anerkennung."
Brandenstein lobte das Engagement aller Einsatzkräfte. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind bereits seit Ende Mai mehr als 130.000 Frauen und Männer im Einsatz gewesen. Die ausgebildeten Malteser Katastrophenschutz-Züge allein leisteten 3.500 Einsatztage. Brandenstein: "Ohne Euch wäre das Land ärmer, die Betroffenen ohne Hoffnung in all dem Chaos und den Nöten. Allen, insbesondere aber den ehrenamtlichen Frauen und Männern, die sich das ganze Jahr über immer wieder in ihrer Freizeit auf solche Einsätze ausbilden lassen, sage ich herzlichen Dank und Vergelt´s Gott."
Besser geworden gegenüber dem Hochwasser an Oder und Elbe im Jahr 2002 ist nach Ansicht der Malteser auch die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Gemeinden und Hilfsorganisationen. Man habe effektiv zusammengearbeitet und so noch schlimmere Schäden für Leib und Gut verhindern können. Mit Blick auf die Finanzierung des Einsatzes sagte Brandenstein, er hoffe "zumindest auf eine großzügige Regelung, wie sie 2002 gefunden wurde". Damals gab es Bundesländer, die den Hilfsorganisationen die unmittelbaren Kosten des Einsatzes vollständig erstattetet haben.
In der Regel bleibt den Hilfsorganisationen eine erhebliche Finanzierungslücke, die sie über Spenden oder andere Einnahmen ausgleichen müssen. Allein die Einsatzkleidung von Malteser Katastrophenschützern kostet bis zu 1.500 Euro pro Person. Durch das stark verunreinigte Wasser sind zum Beispiel oft Schuhe und Hosen unbrauchbar geworden. Die Ausbildung von Ehrenamtlichen in einem Sanitätsdienst- oder in einem Betreuungslehrgang kostet zwischen 300 und 500 Euro. Auch die Kosten der hauptamtlichen Malteser, die im Kampf gegen die Folgen des Hochwassers eingesetzt waren, sind nicht gedeckt.
Christlich und engagiert: Die Malteser setzen sich für Bedürftige ein. Hilfe für mehr als zwölf Millionen Menschen pro Jahr weltweit • 69.000 Engagierte in Ehren- und Hauptamt • an mehr als 700 Orten • 1 Mio. Förderer und Mitglieder
Bildunterschrift: Malteser Katastrophenschützer bereiten sich auf ihren Einsatz im Hochwasser vor. Foto: Malteser/Auerbach
Weitere Informationen:
Dr. Claudia Kaminski, Malteser Pressesprecherin,
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Malteser Hilfsdienst
Seit 900 Jahren sind die Malteser dort zur Stelle, wo Menschen in Not Hilfe brauchen. Damals kümmerten sie sich in Jerusalem um Pilger, die auf dem Weg ins Heilige Land erkrankt waren. So entstand eine Spitalsbruderschaft, aus der sich der Malteserorden entwickelte, der die Einrichtungen der Malteser heute weltweit trägt.