[Malteser Hilfsdienst - 07.03.2013] Japan: Zwei Jahre nach dem Erdbeben - Malteser International: Kinderheim kurz vor der Fertigstellung
Auch zwei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami geht der Wiederaufbau in vielen von der Katastrophe zerstörten Regionen Japans nur langsam voran. Doch die Arbeiten an dem Neubau des von Malteser International unterstützten Kinderheims Fujinosono sind in vollem Gange. Das Heim, welches Modellcharakter für den Wiederaufbau im Norden Japans hat, soll am 29. Juni eingeweiht und eröffnet werden.
Das neue Haus in der Stadt Ichinoseki in der Präfektur Iwate wird 45 Kindern ein sicheres Zuhause bieten und im Katastrophenfall auch als barrierefreies Evakuierungszentrum für die Stadt Ichinoseki dienen. Der Neubau berücksichtigt nicht nur die jüngsten Standards, was kindgemäßes Wohnen betrifft, sondern seine Energieversorgung basiert auf einer völlig innovativen und unabhängigen Energieversorgung mit Solarpanelen sowie einem Biomasseheizsystem und funktioniert somit auch in einem Notfall zuverlässig.
Nachdem ihr Heim durch das Erdbeben vom 11. März 2011 schwer zerstört und damit unbewohnbar wurde, erwarten Kinder und Mitarbeiter von Fujinosono voller Sehnsucht ihr neues Zuhause. Seit Dezember 2011 leben sie übergangsweise in Wohncontainern auf dem Gelände des Heims.
"Der Fortschritt der Bauarbeiten wird von den Kindern mit Spannung verfolgt", berichtet die franziskanische Ordensschwester Caelina Mauer, die das Kinderheim leitet. "Jeden Tag sehen die Kinder, wie es ein bisschen weitergeht, was ein großes Symbol der Hoffnung für sie und die Mitarbeiter darstellt."
Die Kinder und Jugendlichen, die im Kinderheim Fujinosono leben, stammen zum Großteil aus armen Familien, die nicht für sie sorgen konnten; viele von ihnen wurden vernachlässigt oder missbraucht, viele leiden unter Traumata oder anderen psychischen Störungen; einige sind Waisen. In dem neuen Heim wird es anstelle der früheren Schlafsäle kleinere Wohneinheiten geben, wo die Kinder und Jugendlichen aus unterschiedlichen Altersgruppen wie in einer Familie zusammenleben werden. Teenager werden mehr Privatsphäre und einen ruhigen Platz zum Lernen haben. "Dies wird den Kindern helfen, ihre Traumata zu verarbeiten und ihr Selbstwertgefühl zu steigern", so Schwester Caelina.
Die Malteser fördern den Neubau des Kinderheims Fujinosono mit Spenden von zahlreichen privaten Spendern aus Deutschland und Österreich, vom internationalen Netzwerk der Caritas, von Aktion Deutschland Hilft sowie von zahlreichen nationalen und internationalen Unternehmen und Organisationen.
Journalisten sind zu den Einweihungsfeierlichkeiten am 29. Juni und zu einer Führung durch das neue Gebäude eingeladen.
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Seit 900 Jahren sind die Malteser dort zur Stelle, wo Menschen in Not Hilfe brauchen. Damals kümmerten sie sich in Jerusalem um Pilger, die auf dem Weg ins Heilige Land erkrankt waren. So entstand eine Spitalsbruderschaft, aus der sich der Malteserorden entwickelte, der die Einrichtungen der Malteser heute weltweit trägt.