Schwarzer Fluch lastet auf Virunga

Kurzfassung: Schwarzer Fluch lastet auf VirungaWWF-Studie zeigt wirtschaftliche Bedeutung von Afrikas ältestem Nationalparks und Risiken geplanter illegaler ÖlerschließungDer älteste Nationalpark Afrikas ist b ...
[World Wide Fund For Nature (WWF) - 01.08.2013] Schwarzer Fluch lastet auf Virunga

WWF-Studie zeigt wirtschaftliche Bedeutung von Afrikas ältestem Nationalparks und Risiken geplanter illegaler Ölerschließung
Der älteste Nationalpark Afrikas ist bis zu 1,1 Milliarden US-Dollar jährlich wert, wenn er nachhaltig bewirtschaftet würde - so das Ergebnis einer neuen WWF-Studie zum wirtschaftlichen Potenzial des Virunga Nationalparks. Stattdessen ist die Zukunft des UNESCO Weltnaturerbes durch Pläne zur Erkundung und Förderung von Ölvorkommen massiv bedroht. Der britische Öl-Konzern Soco müsse seine gefährlichen Planspiele daher unverzüglich beenden, so die WWF-Forderung.
Bis zu 45.000 sichere Arbeitsplätze in den Bereichen Wasserkraft, Fischerei, Öko-Tourismus, Medizin sowie Forschung und Bildung könnten in Virunga entwickelt werden, so die Studie. Virunga gilt als der Nationalpark mit der größten Artenvielfalt Afrikas und ist Heimat für 200 vom Aussterben bedrohten Berggorillas. Derzeit jedoch wird die ökonomische Gesamtwertschöpfung lediglich auf 48,9 Millionen US-Dollar jährlich veranschlagt. Grund dafür ist die Instabilität der Region durch andauernde Armee- und Rebellengefechte.
Der WWF fürchtet, dass die aktuellen Pläne für eine Ölerschließung die Zukunftsperspektiven des Parks noch weiter verschlechtern könnten. Denn 85 Prozent der Parkfläche sind von der Regierung der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) als Ölkonzession ausgewiesen worden und das britische Unternehmen Soco International PLC plant deren Erkundung. Damit drohen Umweltverschmutzung, Arbeitsplatzverluste, Menschenrechtsverletzungen sowie eine weitere Destabilisierung durch bewaffnete Konflikte.
Im ältesten Nationalpark Afrikas kämpfen Bevölkerung und Parkranger gegen Plünderer, Rebellen und marodierende Soldaten. Doch die Pläne zur Ölförderung könnten das Pulverfass endgültig zur Explosion bringen. "Mitten in diesem einmaligen Welterbe nach Öl zu bohren ist vollkommen unverantwortlich. Was würde denn die Weltgemeinschaft sagen, wenn ein Ölkonzern die ebenfalls zum UNESCO-Welterbe zählenden ägyptischen Pyramiden oder den Petersdom in Rom sprengen wollte, um an Öl zu kommen?" sagt Johannes Kirchgatter, WWF Afrika-Referent. "Der Reichtum Virungas sollten den Kongolesischen Bürgern zu Gute kommen anstatt von multinationalen Ölkonzernen zerstört zu werden, während sie die Profite ins Ausland schaffen. Der Park ist die Lebensgrundlage von mehr als 50.000 Menschen, die für Trinkwasser und Fisch auf ein intaktes Ökosystem in Virunga angewiesen sind.
Im Juni hatte das UNESCO-Welterbe Komitee die Regierung von DR Kongo dazu aufgerufen, die Ölkonzessionen zu wiederrufen. In Deutschland verabschiedeten die Fraktionen von CDU/CSU und FDP eine Entschließung, mit der sie die Demokratische Republik Kongo auffordern, vom Gesetzentwurf zur Legalisierung von Ölbohrungen in Schutzgebieten Abstand zu nehmen.
Im Falle einer Ölförderung könnten Ölverschmutzungen, Pipeline-Lecks und das Abfackeln von Gas die Luft, das Wasser und den Boden in diesem einmaligen Naturparadies vergiften, so der Report. Auch könnten die Rebellen mittels Sabotage, Korruption und illegaler Ölentnahmen zusätzliche Einnahmequellen für kriegerische Auseinandersetzungen erschließen. Der Report belegt zudem, dass die Ölförderung in den Produzentenländern statt Armut und Ungleichzeit zu verringern, eher negative soziale und ökonomische Effekte hat. Im Nigerdelta zeige sich etwa der negative Einfluss der Ölgewinnung auf die Entwicklungschancen. Während dort zwischen 1970 und 2000 ca. 350 Mrd. US-Dollar an Öleinnahmen erzielt wurden, stieg zugleich der Anteil der Armen von 36 auf 70 Prozent der Bevölkerung und die Ungleichheit verschärfte sich stark.
Hintergrund:
Der Virunga Nationalpark ist ein 790.000 ha großer Park im Osten der Demokratischen Republik Kongo, an der Grenze zu Ruanda und Uganda. Ebenso wie der Volcanoes Nationalpark in Ruanda entstand der Park 1969 aus der Teilung des bereits seit 1925 bestehenden Albert-Nationalparks. Um Virunga vor der Ölförderung zu bewahren, startet der WWF eine Öffentlichkeitskampagne. Die französische Ölfirma Total SA hatte auch auf Druck des WWF im Mai angekündigt, von ihren Förderplänen innerhalb der Grenzen des Parks abzulassen. Der WWF fordert Soco dazu auf, ebenfalls verbindlich auf seine Ölförderpläne innerhalb von Virunga und allen anderen Weltnaturerbestätten zu verzichten.

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