Buntenbach: MINT-Strategie vernachlässigt Nicht-Akademikerinnen

Kurzfassung: Buntenbach: MINT-Strategie vernachlässigt Nicht-AkademikerinnenSonderauswertung DGB-Index Gute ArbeitDGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach fordert eine gezielte Strategie, um Mädchen für den nic ...
[Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - 16.04.2015] Buntenbach: MINT-Strategie vernachlässigt Nicht-Akademikerinnen

Sonderauswertung DGB-Index Gute Arbeit
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach fordert eine gezielte Strategie, um Mädchen für den nichtakademischen MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu interessieren. "Offensichtlich waren die Bemühungen bislang zu einseitig auf Akademikerinnen ausgerichtet", sagte Buntenbach am Donnerstag in Berlin. "Dabei haben mehr als 80 Prozent der MINT-Beschäftigten einen Arbeitsplatz ohne akademischen Abschluss."
Bei der Vorstellung einer DGB-Studie zur Arbeitsmarktlage und zu den Arbeitsbedingungen von Frauen im MINT-Bereich verwies Buntenbach auf den ohnehin niedrigen Frauenanteil in nichtakademischen MINT-Berufen (2014: 14%) und den noch geringeren Anteil bei den sozialversicherten Auszubildenden in diesem Bereich (2014: 11,8%). "Wenn nicht gehandelt wird, sinkt der Frauenanteil mit dem Ausscheiden der Älteren weiter. Das droht die Geschlechtertrennung am Arbeitsmarkt zu verschärfen und die geschlechterspezifische Berufswahl zu verhärten - mit negativen Konsequenzen für Wirtschaft und Gesellschaft", sagte das DGB-Vorstandsmitglied.
Dabei zeige die vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent der sozialversichert Beschäftigten, dass Fachkräfte im MINT-Bereich begehrt seien. Insgesamt sind Frauen in nichtakademischen MINT-Berufen sogar seltener arbeitslos als ihre männlichen Kollegen. Auch die Arbeitsbedingungen von Frauen in MINT-Berufen sind vergleichsweise gut. Das zeigt eine Sonderauswertung des DGB-Index "Gute Arbeit". Weibliche Beschäftigte können häufiger ihre Arbeitszeitlage mit gestalten und müssen weniger Überstunden und unbezahlte Mehrarbeit leisten. Aber auch in den MINT-Berufen werden Frauen mit typischen geschlechtsspezifischen Nachteilen konfrontiert. Sie erzielen niedrigere Einkommen als ihre männlichen Kollegen und sehen seltener die Möglichkeit eines beruflichen Aufstiegs für sich.
Der DGB schlägt eine Zehn-Punkte-Strategie vor, um das Interesse von Mädchen an MINT-Berufen zu fördern. Dazu zählt der Ausbau einer Berufsorientierung, die auf festgelegte Geschlechterrollen verzichtet, eine stärkere Kooperation von Arbeitsagenturen und Schulen, der Aufbau regionaler MINT-Netzwerke sowie zielgruppengerechte Materialien für nichtakademische MINT-Berufe. Außerdem sollten Ausbilder und Betriebsräte im Umgang mit ausbildungsinteressierten jungen Frauen sensibilisiert und qualifiziert werden.
Studie: Frauen in nichtakademischen MINT-Berufen
Statement von DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach

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