Deutsche und israelische Gewerkschaften intensivieren Kontakte

[Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - 19.02.2015] Deutsche und israelische Gewerkschaften intensivieren Kontakte

DGB-Chef Reiner Hoffmann zum Antrittsbesuch bei Histadrut
Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und der neue Vorsitzende des israelischen Gewerkschaftsverbands Histadrut, Avi Nissenkorn, haben bei einem Festakt in Tel Aviv vereinbart, die bilaterale Zusammenarbeit weiterzuentwickeln und zu intensivieren. Im Zentrum stehen dabei die Jugendarbeit, die Kooperation zwischen Bezirken und Vorständen, aber auch die Arbeit von Gewerkschaften in Zukunftsbranchen wie der High-Tech-Industrie. Beide Gewerkschaftsverbände sehen sich in einer globalisierten Welt vor ähnlichen Herausforderungen.
"Vor dem Hintergrund wachsender Ungleichheit können wir den sozialen Zusammenhalt in Gesellschaften nur dann befördern, wenn wir Gewerkschaften unsere gesellschaftliche Rolle stärken. Es ist an uns, für Spielregeln für gute Arbeit auf internationaler Ebene zu sorgen. Starke Gewerkschaften sind der Schlüssel dazu", sagte Reiner Hoffmann. "Wir müssen in global agierenden Unternehmen für nachhaltige Unternehmensstrategien und gute Arbeit sorgen - das gelingt uns nur, indem wir über Grenzen hinweg zusammenarbeiten."
"Was uns verbindet, ist die gemeinsame Sorge für das Wohl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über Grenzen hinweg. Wir Gewerkschaften stehen für gemeinsame Werte und Ziele wie Solidarität und Gerechtigkeit. Der DGB ist für uns nicht nur ein starker Partner, sondern ein guter Freund", sagte Avi Nissenkorn.
Der DGB und Histadrut haben bereits seit 1957 viele Kontakte. Vor 40 Jahren wurden diese Kontakte in einer formellen Partnerschaftsvereinbarung festgehalten.
Der DGB-Vorsitzende besuchte zudem die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, wo er einen Kranz niederlegte und der Opfer der Shoah gedachte. Hoffmann betonte, dass die Gewerkschaften in der Verantwortung stehen, jeglicher Form von Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus entgegenzutreten. Zum Abschluss der Reise besuchte Hoffmann das Willy Brandt Center Jerusalem. Dort kommen junge Menschen aus Israel, Palästina und Europa zusammen, um Vorurteile abzubauen und gemeinsame Perspektiven für den Friedensprozess zu erarbeiten.
Der DGB-Vorsitzende hat auch dem palästinensischen Gewerkschaftsverband PGFTU (Palestinian General Federation of Trade Unions) einen Antrittsbesuch in Nablus abgestattet, mit Generalsekretär Shaher Saed gesprochen und ein Berufsbildungszentrum besucht. Diskutiert wurden die ökonomischen und sozialen Perspektiven besonders der palästinensischen Wanderarbeiter.

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