Frauen holen am deutschen Arbeitsmarkt auf - Erwerbsquote steigt stärker als die der Männer

Kurzfassung: Frauen holen am deutschen Arbeitsmarkt auf - Erwerbsquote steigt stärker als die der Männer Die Erwerbsquote der Frauen ist seit 1995 um zehn Prozentpunkte gestiegen, die der Männer nur um einen Pr ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 28.01.2015] Frauen holen am deutschen Arbeitsmarkt auf - Erwerbsquote steigt stärker als die der Männer

Die Erwerbsquote der Frauen ist seit 1995 um zehn Prozentpunkte gestiegen, die der Männer nur um einen Prozentpunkt - Gründe dafür sind unter anderem die zunehmend bessere und zu den Männern aufschließende Qualifikation der Frauen, ihre vermehrte Bereitschaft zur Teilnahme am Arbeitsleben und Veränderungen der Wirtschaftsstruktur
Frauen nehmen auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine immer wichtigere Rolle ein. Das zeigt eine neue Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Demnach stieg die Erwerbsquote der Frauen in Deutschland seit 1995 um rund zehn Prozentpunkte - die der Männer hingegen nur um etwa einen Prozentpunkt. Im Jahr 2013 waren 46 Prozent aller Erwerbstätigen im Land weiblich. Da aber weiterhin mehr Frauen als Männer in Teilzeit arbeiten, lag ihr Anteil am Arbeitsvolumen weiterhin niedriger - bei rund 40 Prozent. Im Jahr 2013 arbeitete fast jede zweite erwerbstätige Frau in Teilzeit, aber nur jeder neunte erwerbstätige Mann. Während die Bereitschaft der Frauen zur Teilnahme am Arbeitsleben in den vergangenen zwei Jahrzehnten über alle Altersstufen und Qualifikationsklassen hinweg zunahm, stieg die Erwerbsneigung bei den Männern im Wesentlichen nur unter den Älteren ab 55 Jahren. Die steigende Erwerbsbeteiligung habe erheblich dazu beigetragen, die demografische Entwicklung abzufedern, so DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke.
Noch nie waren in Deutschland so viele Frauen erwerbstätig wie heute. Zwischen 1995 und 2013 stieg die Zahl der Frauen, die einer bezahlten Tätigkeit nachgehen, von 15 auf 18 Millionen. Besonders stark fiel der Zuwachs der Erwerbsquote in den vergangenen zehn Jahren aus: Von 2004 bis 2013 betrug er rund acht Prozentpunkte, zwischen 1995 und 2004 hatte das Plus nur bei etwa zwei Prozentpunkten gelegen. Auch die Gesamtzahl der weiblichen Erwerbspersonen - also der Frauen, die entweder schon einen Arbeitsplatz haben oder nach einem suchen - nahm um rund drei Millionen kräftig zu: von 16,7 Millionen im Jahr 1995 auf 19,7 Millionen im Jahr 2013. Während die Erwerbsquote der Frauen über den gesamten Beobachtungszeitraum nahezu stetig stieg, fiel die Entwicklung bei den Männern viel wechselhafter aus: Deren Erwerbsquote gab zwischen 1998 und 2004 deutlich nach und liegt heute nur etwa einen Prozentpunkt höher als 1995. Die Zahl der männlichen Erwerbspersonen stieg über den Gesamtzeitraum nur leicht - von 22,4 auf 22,9 Millionen.
Die stärkere Beteiligung der Frauen am Arbeitsleben führt Brenke zum einen auf das gestiegene Ausbildungsniveau der Frauen zurück. "Für Männer und Frauen gilt: Je höher die Qualifikation, desto größer ist in der Regel auch die Beteiligung am Arbeitsleben. Das Qualifikationsniveau der Frauen ist vor allem durch das Ausscheiden schlechter qualifizierter Jahrgänge aus dem Arbeitsleben deutlich gestiegen und hat sich dem Niveau der Männer angenähert." Da sich dieser Trend fortsetzen wird, rechnet Brenke auch für die Zukunft allein deshalb mit einer steigenden Erwerbsbeteiligung der Frauen. Zum zweiten hat aber auch unabhängig von der Qualifikation die Bereitschaft der Frauen zugenommen, am Erwerbsleben teilzunehmen - und zwar in allen Altersgruppen. Eine Ursache für die Entwicklung sieht er in den Veränderungen der Wirtschaftsstruktur. "Gewachsen sind in den vergangenen Jahren vor allem solche Wirtschaftsbereiche, in denen viele Frauen tätig sind, etwa das Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Bereich Erziehung und Unterricht. In traditionell eher von Männern dominierten Industrien wie dem produzierenden Gewerbe hingegen war die Arbeitsmarktentwicklung weniger günstig." Für seine Analyse wertete Brenke Daten des amtlichen Mikrozensus aus.

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