05.01.2015 11:28 Uhr in Handel & Dienstleistungen von -

GTÜ testet Batterielader: Fitnesskur für Auto-Akkus

Kurzfassung: (Mynewsdesk) Acht Ladegeräte für die Autobatterie von 35 bis 70 Euro im Vergleich Frost bringt Frust – besonders dann, wenn mit den ersten Minusgraden das Auto nicht mehr starten will. Oft sind schwache Akkus die Ursache, die in modernen Fahrzeugen vielfachem Stress ausgesetzt sind. Zumal im Winter, wenn Heckscheiben-, Stand- und Sitzheizung zusätzlich zu allen anderen Verbrauchern mehr Energie benötigen als die Lichtmaschine im häufigen Kurzstreckenbetrieb liefern kann. Obendrein ...
[- - 05.01.2015] (Mynewsdesk) Acht Ladegeräte für die Autobatterie von 35 bis 70 Euro im Vergleich Frost bringt Frust – besonders dann, wenn mit den ersten Minusgraden das Auto nicht mehr starten will. Oft sind schwache Akkus die Ursache, die in modernen Fahrzeugen vielfachem Stress ausgesetzt sind. Zumal im Winter, wenn Heckscheiben-, Stand- und Sitzheizung zusätzlich zu allen anderen Verbrauchern mehr Energie benötigen als die Lichtmaschine im häufigen Kurzstreckenbetrieb liefern kann. Obendrein reduziert die winterliche Kälte die nutzbare Batteriekapazität. Um das Manko zu beheben, empfiehlt sich die Aufladung an der heimischen Steckdose. Dafür gibt’s im Zubehörhandel „intelligente“ Elektronik zum moderaten Preis. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat acht Batterielader für deutlich unter 100 Euro geprüft.

Testsieger mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“ wurde das CTEK MXS 5.0 (siehe Tabelle). Sechsmal vergaben die GTÜ-Prüfer die Note „empfehlenswert“, nämlich für JMP 4000, Genius G3500, Absaar HF 4500, Cartrend MP 3800, Bosch C3 6/12V und Gystech 3800. Als „bedingt empfehlenswert“ erwies sich der Smart Charger von KS Tools.

So hat die GTÜ getestet Für alle Kandidaten hatte die GTÜ ein strammes Testprogramm von zwei Dutzend Positionen aufgelegt. Unterteilt in sechs große Kapitel: Sichtprüfung, Bedienung, Funktionsumfang, elektrische Prüfungen, Qualitätsprüfungen und Kosten. Das größte Gewicht bekommt dabei die Bewertung des Lade- und Ladeerhaltungsverfahrens im Kapitel Funktionsumfang. Hier schnitten CTEK und JMP besonders gut ab. Sie beherrschen das von den meisten Batterieherstellern empfohlene so genannte IUoU-Verfahren mit Hauptladung, Absorptionsphase und Erhaltungsladung mit geregelten Spannungen, während sich die anderen Geräte mit etwas simplerer Ladetechnik über verschiedene Strombegrenzungsstufen und Ladeerhaltung mit Konstantstrom begnügen.

CTEK bietet als Besonderheit auch noch eine Regenerierungsfunktion. Mit der lässt sich so manche durch Säureschichtung angeschlagene Nassbatterie hinsichtlich Kapazität und Startfähigkeit wieder aufs ursprüngliche Niveau liften. Und auch bei der Ladung moderner AGM-Batterien, wie sie in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik und Energierückgewinnung (Rekuperation) eingesetzt werden, liegt das CTEK MXS 5.0 vorn, weil sich nicht nur die – für AGM sinnvolle – Erhöhung der Ladeschlussendspannung, sondern auch ein hinsichtlich des Akku-Typs optimiertes Ladeverfahren auswählen lässt. Zur Prüfposition „weitere Nutzungsmöglichkeiten“ zählt auch die „Pufferfunktion“, über die CTEK, JMP sowie der KS Tools Smart Charger verfügen. Darunter versteht man die Möglichkeit, mit Hilfe von Ladegeräten beim Austausch der Batterie die Stromspannung im Bordnetz nicht zu unterbrechen. Diese Eigenschaft wird in Zeiten moderner Elektronik immer wichtiger, um Radiocodes nicht neu eingeben und Wegfahrsperren nicht mit dem Zündschlüssel neu synchronisieren zu müssen sowie Kennfelder in elektronischen Bauteilen zu erhalten.

Gute bis sehr gute Ergebnisse notierten die GTÜ-Tester bei den elektrischen Prüfungen. Mehr als die Hälfte aller Kandidaten schaffte es sogar, bis auf 3 Volt tiefst entladene Akkus wieder zum Leben zu erwecken. Schwächen allerdings beim KS Tools, das bei abgefallener Pluspol-Klemme nicht rechtzeitig abschaltete und dabei auch noch selbst beschädigt wurde. Außerdem sorgte es für unverhältnismäßig hohe Entladung der Batterie durch sogenannten Rückstrom, wenn das Ladegerät zwar am Akku, aber nicht am 220-Volt-Stromnetz angeschlossen war.

Nur wenige Auffälligkeiten auch bei den Qualitätsprüfungen. Allerdings fiel das KS Tools beim Kältetest glatt durch, weil die GTÜ-Experten bei minus 20 Grad in der Kältekammer einen Bruch der Kabelisolierung mit frei liegendem Draht auf der 12-Volt-Seite feststellen mussten.

Natürlich spielt auch der Anschaffungspreis bei der Kaufentscheidung eine Rolle. Deshalb setzten die GTÜ-Prüfer die Anschaffungskosten der Testgeräte ins Verhältnis zu ihrer Leistungsfähigkeit. Das billigste Genius G 3500 erreicht hier den Bestwert und erzielt auch in der Gesamtwertung einen respektablen dritten Platz. Mit dem CTEK erweist sich freilich das teuerste Ladegerät im Testfeld zugleich auch als das beste.

Stuttgart, den 05. Januar 2015


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