15.12.2014 17:13 Uhr in Gesellschaft & Familie von Oxfam Deutschland e.V.
Oxfam: Verweigerungshaltung beim Klimagipfel schadet dem Vertrauensverhältnis zwischen reichen und armen Ländern
Kurzfassung: Oxfam: Verweigerungshaltung beim Klimagipfel schadet dem Vertrauensverhältnis zwischen reichen und armen LändernOxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig kommentiert das Ergebnis der UN-Weltklimakonferenz COP ...
[Oxfam Deutschland e.V. - 15.12.2014] Oxfam: Verweigerungshaltung beim Klimagipfel schadet dem Vertrauensverhältnis zwischen reichen und armen Ländern
Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig kommentiert das Ergebnis der UN-Weltklimakonferenz COP20 in Lima:
"Zwar bringt uns das Ergebnis geradeso auf den Weg von Lima nach Paris, in der Substanz aber sind die gefassten Beschlüsse beunruhigend schwach. Für die Menschen in den armen Ländern, denen wegen des Klimawandels zunehmend die Ernten auf den Feldern vertrocknen, ändert sich nichts. Mehr Klimaschutz wurde nicht vereinbart, die Welt steuert weiter auf eine globale Erwärmung von drei bis vier Grad Celsius zu, die Hilfen für die Bewältigung des Klimawandels in den armen Ländern steigen nicht wie versprochen an."
"Die Verhandlungen für das künftige Klimaschutzabkommen im nächsten Jahr dürften sehr schwierig werden. Bis März 2015 sollen alle Länder kundtun, wozu sie sich im neuen Abkommen verpflichten wollen. Der grundsätzlichen Frage, wie man diese Klimaschutzangebote auf Ambition und Fairness überprüfen könnte, sind die Regierungen auch in Lima wieder ausgewichen, unter anderem wegen des Widerstands aus Indien, China und den USA. Was geschehen soll, wenn wie zu erwarten die Beiträge der Länder in der Summe nicht ausreichen werden, um die globale Erwärmung unter der vereinbarten Grenze von zwei Grad Celsius zu halten, bleibt ungeklärt. Damit lässt sich bis Paris kein ehrgeiziges und faires Klimaschutzabkommen schmieden."
"Zwei Wochen lang haben die Industrieländer die Forderungen der Entwicklungsländer nach einem Fahrplan abgewehrt, wie die Unterstützung im Kampf gegen den Klimawandel in den kommenden Jahren wie versprochen kontinuierlich anwachsen soll. Diese Verweigerungshaltung schadet nicht nur dem Vertrauensverhältnis zwischen reichen und armen Ländern, sondern hat auch einigen Schwellenländern Vorwände geliefert, ein Vorankommen bei anderen Themen zu verhindern. Das hat leider auch die eigentlich positive Signalwirkung eingetrübt, die durch die Zusagen über ansehnliche 10 Milliarden US-Dollar für den Green Climate Fund im Vorfeld der Konferenz entstanden war."
"Völlig inakzeptabel ist die Blockade der Industrieländer, den Umgang mit unvermeidbaren Schäden infolge des Klimawandels zu einer dritten Säule des neuen Abkommens zu machen - neben Klimaschutz und Anpassung an die klimatischen Veränderungen. Bleibt das so, werden ausgerechnet die Menschen im Stich gelassen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind."
Oxfam Deutschland e.V.
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
Deutschland
Telefon: +49-30-453069-0
Telefax: +49-30-453069-401
Mail: info@oxfam.de
URL: http://www.oxfam.de/
Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig kommentiert das Ergebnis der UN-Weltklimakonferenz COP20 in Lima:
"Zwar bringt uns das Ergebnis geradeso auf den Weg von Lima nach Paris, in der Substanz aber sind die gefassten Beschlüsse beunruhigend schwach. Für die Menschen in den armen Ländern, denen wegen des Klimawandels zunehmend die Ernten auf den Feldern vertrocknen, ändert sich nichts. Mehr Klimaschutz wurde nicht vereinbart, die Welt steuert weiter auf eine globale Erwärmung von drei bis vier Grad Celsius zu, die Hilfen für die Bewältigung des Klimawandels in den armen Ländern steigen nicht wie versprochen an."
"Die Verhandlungen für das künftige Klimaschutzabkommen im nächsten Jahr dürften sehr schwierig werden. Bis März 2015 sollen alle Länder kundtun, wozu sie sich im neuen Abkommen verpflichten wollen. Der grundsätzlichen Frage, wie man diese Klimaschutzangebote auf Ambition und Fairness überprüfen könnte, sind die Regierungen auch in Lima wieder ausgewichen, unter anderem wegen des Widerstands aus Indien, China und den USA. Was geschehen soll, wenn wie zu erwarten die Beiträge der Länder in der Summe nicht ausreichen werden, um die globale Erwärmung unter der vereinbarten Grenze von zwei Grad Celsius zu halten, bleibt ungeklärt. Damit lässt sich bis Paris kein ehrgeiziges und faires Klimaschutzabkommen schmieden."
"Zwei Wochen lang haben die Industrieländer die Forderungen der Entwicklungsländer nach einem Fahrplan abgewehrt, wie die Unterstützung im Kampf gegen den Klimawandel in den kommenden Jahren wie versprochen kontinuierlich anwachsen soll. Diese Verweigerungshaltung schadet nicht nur dem Vertrauensverhältnis zwischen reichen und armen Ländern, sondern hat auch einigen Schwellenländern Vorwände geliefert, ein Vorankommen bei anderen Themen zu verhindern. Das hat leider auch die eigentlich positive Signalwirkung eingetrübt, die durch die Zusagen über ansehnliche 10 Milliarden US-Dollar für den Green Climate Fund im Vorfeld der Konferenz entstanden war."
"Völlig inakzeptabel ist die Blockade der Industrieländer, den Umgang mit unvermeidbaren Schäden infolge des Klimawandels zu einer dritten Säule des neuen Abkommens zu machen - neben Klimaschutz und Anpassung an die klimatischen Veränderungen. Bleibt das so, werden ausgerechnet die Menschen im Stich gelassen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind."
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