01.10.2014 14:31 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von R+V Versicherung AG

Vorerst kein 'Pay-as-you-drive'-Tarif bei R+V

Kurzfassung: Vorerst kein "Pay-as-you-drive"-Tarif bei R+V- Ungenügende Datenbasis und zu geringe Kundenakzeptanz - Automatischer Notruf verkürzt Rettungszeit- Telematik-Studie der R+V: 12 Monate, 1.500 Autos, 2 ...
[R+V Versicherung AG - 01.10.2014] Vorerst kein "Pay-as-you-drive"-Tarif bei R+V

- Ungenügende Datenbasis und zu geringe Kundenakzeptanz
- Automatischer Notruf verkürzt Rettungszeit
- Telematik-Studie der R+V: 12 Monate, 1.500 Autos, 25 Millionen Kilometer
Die Technik ist nicht ausgereift genug, um nach dem Fahrverhalten eines Kunden dessen Kfz-Versicherungsprämie zu kalkulieren. So das Fazit einer umfangreichen Telematik-Studie der R+V Versicherung. Projektleiter Marc-Oliver Matthias fasst zusammen: "Die Systeme haben eindeutig Grenzen. Darüber hinaus fehlen die Bewertungsgrundlagen und Schadenerfahrungen, um die Daten sinnvoll auszuwerten." Gleichzeitig zeigte eine Befragung, dass nur 35 Prozent der rund 1.500 Teilnehmer der Studie einen solchen Tarif abschließen wollten - obwohl mehr als 60 Prozent davon ausgingen, dass ihre Prämie günstiger ausfallen würde. Daher plant R+V in absehbarer Zeit keinen telematikbasierten Versicherungstarif.
Datenauswertung plus Kundenbefragung
Der drittgrößte Kfz-Versicherer in Deutschland hatte in einem Feldversuch von April 2013 bis März 2014 1.500 PKW kostenlos mit einer Telematik-Box ausgestattet. Matthias beschreibt das Ziel der Studie: "Wir wollten wissen, ob die Daten wirklich zur Risikokalkulation geeignet sind. Konkret: Ob wir damit nach dem Beispiel ausländischer "Pay as you drive"-Konzepte (PAYD) individuelle Versicherungstarife anbieten können." Daneben hatte R+V die rechtlichen Aspekte des Datenschutzes geprüft und die Teilnehmer der Studie befragt, unter welchen Umständen sie einen solchen Telematik-Tarif abschließen würden. Die Kunden selbst konnten ihre Fahrdaten im Internet abrufen und erhielten kostenlose Serviceleistungen: Automatischer Notruf bei Unfall, Diebstahlortung und elektronisches Fahrtenbuch. Die Transparenz für die Testteilnehmer hatte oberste Priorität, betont Matthias: "Sonst funktioniert das System nicht. Der Kunde möchte mehr wissen als: "Ihr Risikoscore ist 83."
Daten für individuelle Tarifkalkulation ungenügend
In den 12 Monaten der Pilotphase legten die Fahrzeuge insgesamt mehr als 25 Millionen Kilometer zurück und sammelten so umfangreiches Datenmaterial, das R+V ausgewertet und analysiert hat. Daneben zeigte das System auch kritische Fahrmanöver an, wie starkes Bremsen und hohe Beschleunigungen. R+V hat jedoch keine Daten darüber ausgewertet, wann und wo die Fahrzeuge unterwegs waren. "Diese Detailtiefe war für unsere Zwecke nicht notwendig", stellt Matthias klar.
Dennoch zeigte die Analyse, dass Fahrzeuge mit einem vermeintlich gleichen Risiko durchaus erheblich abweichende Fahrprofile haben, die die heutigen Tarifsysteme nicht erfassen. Merkmale wie ´Straßentyp´, ´Region´ oder ´Streckenlänge´ sind sehr systematisch auswertbar. "Diese Daten helfen, das individuelle Risiko besser einzuschätzen", urteilt Matthias. "Hier liegen uns auch durchaus Erkenntnisse aus bisherigen Schadenverläufen vor." Schwieriger gestaltete sich die Erfassung und Bewertung der Fahrmanöver. Matthias erklärt: "Die im Auto eingebauten Telematik-Boxen zeichnen das Fahrverhalten kleinteilig auf. Aber das System kann diese Daten nicht interpretieren." Ein Beispiel: Wenn ein Fahrer häufiger kräftig auf die Bremse steigt - fährt er dann besonders risikoreich? Kommt der Wagen auf trockener Straße nach wenigen Metern zum Stehen, ist dies sicher weniger riskant als eine Vollbremsung bei Regen - welche das System aber wegen des längeren Bremsweges gar nicht als solche erkennt. Matthias sieht daher noch Handlungsbedarf: "Mit der vorliegenden Technik ist eine passgenaue Risikobemessung nicht möglich. In den bisher angebotenen PAYD-Tarifmodellen wird das oftmals toleriert oder nicht offen dargelegt."
Trotz günstigerer Prämie wenig Akzeptanz durch die Kunden
Ergänzend befragte R+V in Zusammenarbeit mit dem Institut für strategische Marktanalysen und Systeme (ISMAS) der Hochschule Rhein-Main die Teilnehmer der Studie, was sie von einem Telematik-Tarif hielten. Insgesamt urteilten die Befragten eher zurückhaltend. Zwar erwarten mehr als 60 Prozent der Befragten, dass ihre Prämie dann geringer ausfiele. Aber nur 35 Prozent würden einen solchen Tarif auch abschließen. Je detaillierter die Daten sind, die die Telematik-Box dokumentiert, desto geringer die Zustimmung. Lediglich die Erfassung der jährlichen Kilometerleistung sehen 79 Prozent der Befragten unkritisch.
Automatischer Notruf holt schneller Hilfe
Sehr erfolgreich verlief der Test des automatischen Notrufsystems. Die Telematik-Systeme lösten bei starken und ungewöhnlichen Fahrzeugbewegungen einen Alarm aus, der bei einem Service-Center einging. Je nach Art und Schwere des Unfalls wurden Rettungs- oder Bergungsmaßnahmen eingeleitet. Das Service-Center prüfte insgesamt rund 120 vermeintliche Unfallereignisse. "Zum Glück gab es nur sehr wenige schwere Unfälle. Dabei konnten wir aber die Rettungszeit verkürzen und wichtige Hilfestellung leisten", fasst Matthias zusammen. "Bei leichteren Unfällen übernahmen wir für den Kunden den Abtransport des beschädigten Fahrzeugs oder sorgten einfach nur für ein sicheres Gefühl." In der Teilnehmer-Umfrage bekam daher der automatische Notruf auch die besten Noten. Zwei Drittel der Kunden konnten sich zudem vorstellen, für diesen Dienst künftig auch zu bezahlen. Die weiteren Bausteine des Produktes wie Diebstahlortung oder elektronisches Fahrtenbuch fanden zwar großen Anklang bei den Kunden, jedoch nur als kostenlose Serviceleistung.
Telematik-Studie der R+V: 12 Monate, 1.500 Autos, 25 Millionen Kilometer (PDF 67,5 KB)Informationen zum Dateiformat

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