Amerikanistik: Zwei Preise für Doktorarbeit

Kurzfassung: Amerikanistik: Zwei Preise für DoktorarbeitDer heutige US-Bundesstaat Louisiana stand ab dem Ende des 17. Jahrhunderts stark unter französischem Einfluss: Die Franzosen besiedelten das Gebiet und be ...
[Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg - 15.07.2014] Amerikanistik: Zwei Preise für Doktorarbeit
Der heutige US-Bundesstaat Louisiana stand ab dem Ende des 17. Jahrhunderts stark unter französischem Einfluss: Die Franzosen besiedelten das Gebiet und benannten es nach ihrem König, Ludwig XIV. Doch 1763 traten sie einen Teil Louisianas an Spanien ab. Ab 1800 folgte erneut eine französische Herrschaft, die allerdings schnell wieder zu Ende war: 1803 kauften die USA den Franzosen das Land ab.
So wurde Louisiana zu einer Region, in der sich ein kulturelles Spannungsfeld auftat: Elemente der spanischen, französischen und kreolischen Kultur wurden im 19. Jahrhundert nach und nach von der anglo-amerikanischen Kultur abgelöst. Für diesen Prozess interessiert sich die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Juliane Braun von der Universität Würzburg. In ihrer Dissertation hat sie untersucht, wie das frankophone Theater in Louisiana von den verschiedenen ethnischen Traditionen beeinflusst wurde.
Worum es in der Doktorarbeit geht
Juliane Braun hat vor allem erforscht, wie die Theatertradition Louisianas Elemente der älteren französischen und der neueren amerikanischen Theaterkultur verworfen, übernommen oder verändert hat. Auch den Einfluss dieser Prozesse auf das amerikanische Drama des 19. Jahrhunderts hat sie analysiert.
Dazu hat die Forscherin Stücke der fünf wichtigsten französischsprachigen Dramatiker Louisianas genau unter die Lupe genommen: Auguste Lussan, Louis Placide Canonge, Charles Oscar Dugué, P.E. Pérennès und Victor Séjour. Ihre Analysen beginnen mit der Eröffnung des ersten französischen Theaters in New Orleans 1791 - noch unter spanischer Herrschaft - und enden mit dem amerikanischen Bürgerkrieg 1861.
Welche Preise die Amerikanistin bekommen hat
Für ihre Arbeit hat Juliane Braun den Dissertationspreis der Bayerischen Amerika-Akademie 2014 erhalten. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert. Sie wurde der Würzburger Wissenschaftlerin gemeinsam mit Dr. Sebastian Huhnholz von der LMU München verliehen. Die Akademie ist ein Zusammenschluss bayerischer Forscher, die sich wissenschaftlich mit dem amerikanischen Kontinent und besonders mit den USA befassen.
Außerdem bekommt Braun den Rolf-Kentner-Dissertationspreis des Center for American Studies der Universität Heidelberg verliehen. Der Preis ist für exzellente Amerikastudien vorgesehen und ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert.
Wie der Werdegang der Preisträgerin aussieht
Juliane Braun wurde 1981 in Backnang geboren. Sie hat englische und amerikanische Literatur und Linguistik studiert, außerdem Romanistik mit Spezialisierung auf Französisch. Ihr Studium absolvierte sie an den Universitäten Mainz, Reading (England) und Dijon (Frankreich) sowie an der Breadloaf School of English in Santa Fe (USA).
2006 erwarb sie einen Doppelabschluss: den Magister in Mainz und die Maîtrise in Dijon. Gleichzeitig legte sie in Mainz das erste Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Zur Promotion kam sie dann über ein Stipendium der Graduiertenschule für die Geisteswissenschaften an die Uni Würzburg; ihre Promotion schloss sie hier im Oktober 2013 ab.
Brauns preisgekrönte Arbeit heißt "Petit Paris en Amérique? French Theatrical Culture in Nineteenth-Century Louisiana." Betreuer waren die Professoren Jochen Achilles (Amerikanistik), Brigitte Burrichter (Romanistik) und Alfred Hornung (Anglistik/Amerikanistik, Universität Mainz).
Woran Juliane Braun derzeit arbeitet
Juliane Braun arbeitet weiter an der Uni Würzburg, wo sie amerikanische Literatur und Kultur unterrichtet und für ihr zweites Projekt forscht. Darin untersucht sie die Ideengeschichte des Naturbegriffs in der frühen amerikanischen Reiseliteratur und dessen Verbreitung durch den europäischen Buchhandel.

Kontakt
Dr. Juliane Braun
Lehrstuhl für Amerikanistik
Universität Würzburg
j.braun@uni-wuerzburg.de
Weitere Informationen
Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Als die Universität 1582 gegründet wurde, nahm sie ihren Betrieb mit einer Theologischen sowie einer Philosophischen Fakultät auf und verfügte bald auch über eine Juristische und Medizinische Fakultät. Im Jahre 1878 gliederte sich ihre Philosophische Fakultät in zwei Sektionen, in einen philosophisch-historischen und einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich.Erst 1937 verselbständigte sich die mathematisch-naturwissenschaftliche Sektion zu einer eigenen fünften Fakultät. Als nach dem 2. Weltkrieg die Lehr- und Forschungsarbeit wieder fortgesetzt wurde, blieb es bei dem vorherigen Stand. 1968 wurde die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät in zwei selbständige Abteilungen geteilt, in die Juristische und die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät. Die Universität besaß nun sechs Fakultäten. Ab 1972 schloß sich mit der Eingliederung der früher eigenständigen Pädagogischen Hochschule die Erziehungswissenschaft als siebte Fakultät an. Infolge der Hochschulreform 1974 wurde die Universität in insgesamt 13 Fakultäten umorganisiert. Die Erziehungswissenschaft wurde 1977 aufgelöst und den restlichen zwölf Fakultäten eingegliedert.Einer der Hauptgründe für die Attraktivität der Würzburger Universität ist zweifellos das auf 12 Fakultäten verteilte breite Fächerspektrum, das nahezu alle traditionellen Gebiete einer alten Universität umfaßt. In ihrer nun über 400jährigen Geschichte zählte sie stets zu den durchschnittlich großen deutschen Universitäten. Zu von Virchows und Röntgens Zeiten lag die Gesamtzahl der Studierenden an der Alma Julia zwischen 700 und 1000 Studenten, noch vor 40 Jahren bei 2500; heute gehört sie mit rund 20.000 Studenten zu den vier großen Universitäten Bayerns. Ihnen stehen 350 Professoren und rund 2700 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber.Mit 3.000 Studierenden bilden die Mediziner heute die größte Einzelfakultät. Die Hälfte aller in Würzburg Studierenden gehört jedoch den geisteswissenschaftlichen Bereichen an. Davon zählen 380 zur Katholisch-Theologischen Fakultät, etwas mehr als 520 zur Philosophischen Fakultät I, jeweils rund 3.000 zu den Philosophischen Fakultäten II und III. Bei den Juristen sind über 2.600 Studenten immatrikuliert und bei den Wirtschaftswissenschaftlern rund 2.000. Biologen und Chemiker bringen es jeweils auf rund 1.200 Studierende, die Fakultät für Mathematik und Informatik auf etwas über 1.000, Physiker und Erdwissenschaftler bleiben jeweils unter der 1.000er-Grenze.Die Naturwissenschaften streben räumlich seit den 50er Jahren in die Außenbezirke der Stadt. Die Auslagerung begann mit den Botanikern, die ihre Institute zum Dallenberg verlegten, und setzte sich in den 60er und 70er Jahren mit dem Aufbau der Universität Am Hubland fort. Chemikern und Pharmazeuten, Mineralogen und Kristallstrukturforschern, Physikern und Astronomen stehen heute dort, zusammen mit Mathematikern und Informatikern, hochmoderne Institutsgebäude und leistungsfähige Labors, Seminarräume und Hörsäle zur Verfügung. Während sich die Fachbereiche Philosophie I und III sowie die Juristen und Wirtschaftswissenschaftler noch in der Stadt befinden, teils in der fürstbischöflichen Residenz, teils in der Universität am Sanderring, teils im Stadtgebiet verstreut, ist die Philosophische Fakultät II in einen Neubau Am Hubland ausgewandert.
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