Bessere Kitas, mehr erwerbstätige Mütter

Kurzfassung: Bessere Kitas, mehr erwerbstätige Mütter Studie des DIW Berlin: Höhere Kita-Qualität ist teilweise mit einer höheren Erwerbstätigkeit von Müttern mit kleinen Kindern verbundenEine höhere päda ...
[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung DIW Berlin - 21.05.2014] Bessere Kitas, mehr erwerbstätige Mütter

Studie des DIW Berlin: Höhere Kita-Qualität ist teilweise mit einer höheren Erwerbstätigkeit von Müttern mit kleinen Kindern verbunden
Eine höhere pädagogische Qualität von Kindertageseinrichtungen ist teilweise mit einer höheren Erwerbstätigkeit von Müttern mit kleinen Kindern verbunden. Hinweise darauf liefert eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). In Ostdeutschland ist dieser Zusammenhang stärker zu beobachten als in Westdeutschland. Die Ergebnisse sind auch aus arbeitsmarktpolitischer Sicht interessant: "Hier kann auch ein Ansatzpunkt für die Gewinnung weiblicher Erwerbspersonen liegen, der bisher noch kaum diskutiert wird", sagt DIW-Bildungs- und Familienökonomin C. Katharina Spieß.
Für die Erwerbsentscheidung von Müttern kleiner Kinder ist das Vorhandensein eines Platzes in einer Kindertageseinrichtung in den meisten Fällen entscheidend. Welche Rolle jedoch die pädagogische Qualität von Kitas für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt, war in Deutschland - anders als in den USA - bislang noch nicht Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, die auf Mikrodaten basieren. Die DIW-Expertinnen für Bildungs- und Familienfragen Pia Schober und C. Katharina Spieß haben für ihre Studie Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und der Zusatzstichprobe "Familien in Deutschland" (FiD) ausgewertet. Als Indikatoren für die Kita-Qualität verwendeten sie die Gruppengröße, die Anzahl der Kinder pro Fachkraft und die Ausbildung der Fachkräfte. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass in Ostdeutschland die Größe der Gruppen eine Bedeutung hat für die Entscheidung der Mütter, in den Beruf zurückzukehren. In Westdeutschland findet sich dieser Zusammenhang so nicht. Hier ist eher die Anzahl der Kinder pro Fachkraft von Bedeutung.
Der Befund der DIW-Forscherinnen gilt allerdings nur für die Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kindern unter drei Jahren. Offenbar ist für ältere Kinder im "klassischen" Kindergartenalter ab drei Jahren der Besuch einer Kita fast schon Normalität und unabhängig von einer Erwerbstätigkeit der Mutter.
Keinen Einfluss auf die Erwerbsneigung der Mütter hat hingegen die Ausbildung der Fachkräfte. Dies mag daran liegen, dass die Ausbildungsqualität für Eltern nicht so leicht ersichtlich ist wie die Gruppengröße, vermuten die Forscherinnen.
Diese ersten Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Kita-Qualität und Erwerbsverhalten von Müttern legen den Schluss nahe, dass sich Investitionen in die Kita-Qualität auch aus arbeitsmarktpolitischer Sicht lohnen könnten. "Eine bessere pädagogische Qualität von Kitas könnte erwerbswilligen Frauen mit kleinen Kindern den Wiedereinstieg beziehungsweise eine Ausweitung ihrer Arbeitszeit ermöglichen", gibt C. Katharina Spieß zu bedenken. Die Diskussion um die in Deutschland im Vergleich mit anderen europäischen Ländern relativ schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollte deshalb auch die qualitativen Aspekte von Kindertageseinrichtungen einbeziehen. Derzeit ist die Qualität deutscher Kitas nur mittelmäßig - mit starken regionalen Unterschieden.
Stichwort SOEP
Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist die größte und am längsten laufende multidisziplinäre Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP ist am DIW Berlin angesiedelt und wird als Teil der Forschungsinfrastruktur in Deutschland unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft (WGL) von Bund und Ländern gefördert. Für das SOEP werden seit 1984 jedes Jahr vom Umfrageinstitut TNS Infratest Sozialforschung mehrere tausend Menschen befragt. Zurzeit sind es etwa 30.000 Befragte in etwa 15.000 Haushalten. Die Daten des SOEP geben unter anderem Auskunft über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit. Weil jedes Jahr dieselben Personen befragt werden, können nicht nur langfristige gesellschaftliche Trends, sondern auch die gruppenspezifische Entwicklung von Lebensläufen besonders gut analysiert werden.

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