Facharbeitermangel bei Zeitarbeitsunternehmen in Leipzig

[S & S Personal UG Leipzig - 04.03.2013] Facharbeitermangel bei Leipziger Zeitarbeitsunternehmen
Gute Facharbeiter zu finden wird für Zeitarbeitsunternehmen immer schwieriger. Allein in Leipzig sind laut dem Branchenbuch "businessdeutschland.de" über 50 Zeitarbeitsagenturen gemeldet. Von den gut 530.000 Einwohnern Leipzigs waren im Jahr 2011 12,9 Prozent der Erwerbstätigen arbeitslos, das sind ca. 30 141 Arbeitslose. Somit fallen auf ein Leipziger Zeitarbeitsunternehmen rund 560 Arbeitslose. Doch von diesen 560 wollen viele nicht arbeiten und andere haben keine Berufsausbildung. Somit bleiben von den potentiellen Zeitarbeitern nicht mehr viele qualifizierte Arbeitslose, die Anspruch auf die Angebote von Zeitarbeitsagenturen nehmen.

Vorstellung S&S Personal UG Leipzig
Die Zeitarbeitsagentur S&S Personal in Leipzig ist eine professionelle Agentur, die qualifizierte Mitarbeiter an Unternehmen vermittelt. Die zwei Hauptsitze befinden sich in Hannover und Leipzig. Dort wird viel Wert auf Kundennähe gelegt, um die optimalen Mitarbeiter für die Unternehmen zu finden.
Durch zuverlässige und hochwertige Arbeit, können die Kosten für Zeitarbeit genau kalkuliert werden.
Für die Unternehmen ist alles so gestaltet, dass eine hohe Effizienz und Produktivität im Vordergrund steht.

Interview mit Geschäftsleiter von S&S Personal UG

WUP: Wie hoch ist die Nachfrage nach Facharbeitern?
Herr Schulze: Die Nachfrage nach Facharbeitern ist sehr hoch. Besonders in Leipzig ist es schwierig diese zu finden. Trotz dessen, dass die Arbeitslosenquote von der Prozentzahl sehr hoch erscheint, ist Sachsen da nicht unbedingt extrem auffällig. In Bayern beispielsweise sind 0,5 von 10 Frauen ohne Arbeit, gelten aber nicht als arbeitslos, da es dort normal ist, dass die Frau nicht arbeitet. Bei uns in Leipzig sind dagegen 9 von 10 Frauen arbeitslos, weil sie auch als Erwerbstätige gelten.



WUP: Ist es so, dass wenn sich ein Zeitarbeiter bei Ihnen beworben hat, anschließend wieder bei Ihnen Angebote einholt?
Herr Schulze: Entweder stellen wir einen Tischler ein und überlassen
unserem Kunden die Bezahlung des Stundenlohns. Oder der Kundenbetrieb stellt einen Tischler ein und wir vermitteln diesen weiter und erhalten dadurch eine Vermittlungsprovision.
Zudem müssen wir zwangsweise viele Mitarbeiter in den Wintermonaten entlassen, was sich besonders stark auf die Malerbranche auswirkt, da wir dort zu wenig Arbeit anbieten können. Diese Mitarbeiter melden sich dann für ein bis zwei Monate arbeitslos und kommen dann Anfang des Jahres wieder zu uns, wo wir sie dann wieder einstellen können.



WUP: Warum gibt es wenige arbeitssuchende Facharbeiter?
Herr Schulze: Der ausschlaggebendste Faktor hierbei sind die Harzt 4-Sätze, die viel zu hoch sind, auch wenn das die Betroffenen nicht so sehen. Ein Beispiel: Eine vierköpfige Familie erhält 1700 Euro im Monat, ohne dass ein Elternteil arbeiten geht. Dazu bekommt die Familie noch Kindergeld und hat am Monatsanfang mehr Geld, als wenn der Vater einen Job in seinem Bereich annehmen würde. Da fragt er sich natürlich, warum er das machen sollte. Somit bleiben viele potentielle Facharbeiter lieber zu Hause und verdienen sich nebenbei noch etwas Geld.



WUP: Denken Sie dass sich das verändern wird?
Herr Schulze: Das Jobcenter und die Arbeitsagenturen versuchen in diesem Bereich schon einige Neuerungen einzuführen. Doch viele Harzt 4 - Empfänger sind ihnen Kindern in der Hinsicht kein gutes Vorbild. Diese übernehmen dann die schlechte Einstellung der Eltern und sehen wie entspannt sie Leben können.
Man muss sehen wie sich das Problem in den nächsten Jahren entwickelt.



WUP: Gibt es Branchen, wo er leichter ist Arbeitskräfte zu vermitteln?
Herr Schulze: Es gibt besonders im handwerklichen Bereich viele Branche die im Durchschnitt einen höheren Stundenlohn haben. Dadurch ist die Vermittlung von Zeitarbeitern im Handwerk etwas einfacher als in anderen Bereichen.




WUP: Vielen Dank.
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