Auszeichnung für Menschenrechtsaktivisten aus dem Kongo und Libyen

Kurzfassung: Auszeichnung für Menschenrechtsaktivisten aus dem Kongo und LibyenGewinner des Alison Des Forges Preises 2012 bekanntgegebenDiese Menschenrechtsverteidiger haben öffentlich Stellung bezogen und damit Menschen geholfen, die in einigen der gefährlichsten und schwierigsten Situationen dieser Welt lebten und dringend Hilfe brauchten ...
[Human Rights Watch Deutschland - 14.08.2012] Auszeichnung für Menschenrechtsaktivisten aus dem Kongo und Libyen

Gewinner des Alison Des Forges Preises 2012 bekanntgegeben
Diese Menschenrechtsverteidiger haben öffentlich Stellung bezogen und damit Menschen geholfen, die in einigen der gefährlichsten und schwierigsten Situationen dieser Welt lebten und dringend Hilfe brauchten. Sie zeigen, dass man mit Mut und Ausdauer etwas verändern kann, auch in Zeiten von Kämpfen oder gewaltsamen Machtwechseln.
Kenneth Roth, Direktor von Human Rights Watch
(New York, 14. August 2012) - Zwei mutige und unermüdliche Menschenrechtsverteidiger wurden als Gewinner für den renommierten Alison Des Forges Award for Extraordinary Activismausgewählt, wie Human Rights Watch heute bekanntgab. Abbé Benoît Kinalegu aus der Demokratischen Republik Kongo und Salah Marghani aus Libyen sind führende Menschenrechtsverteidiger in ihren Ländern, die sich unermüdlich für die Rechte und die Würde anderer einsetzten. Zusammen mit vier anderen Gewinnern werden sie anlässlich des jährlichen Human Rights Watch Dinners "Stimmen der Gerechtigkeit", das in 15 verschiedenen Städten weltweit stattfindet, im November 2012 ausgezeichnet.
Der Preis ist nach Dr. Alison Des Forges benannt, Senior der AfrikaAbteilung von Human Rights Watch, die in einem Flugzeugabsturz über New York am 12. Feburar 2009 ums Leben kam. Alison Des Forges war die weltweit führende Ruanda-Expertin, spezialisiert nicht nur auf den Genozid von 1994, sondern auch auf dessen Nachwirkungen. Mit dem jährlichen Preis in ihrem Namen ehrt Human Rights Watch ihr außergewöhnliches Engagement für Menschenrechte und deren Verteidigung. Der Preis honoriert den Wagemut jener Menschen, die ihr Leben aufs Spiel setzten um eine Welt zu schaffen, die frei von Missbrauch, Diskriminierung und Unterdrückung ist.
"Diese Menschenrechtsverteidiger haben öffentlich Stellung bezogen und damit Menschen geholfen, die in einigen der gefährlichsten und schwierigsten Situationen dieser Welt lebten und dringend Hilfe brauchten." sagt Kenneth Roth, Direktor von Human Rights Watch. "Sie zeigen, dass man mit Mut und Ausdauer etwas verändern kann, auch in Zeiten von Kämpfen oder gewaltsamen Machtwechseln."
Die Gewinner des 2012 des Alison Des Forges Award for Extraordinary Activism sind:
Abbé Benoît Kinalegu, ein kongolesischer Priester und Direktor der Dungu-Doruma Diözesankommission für Gerechtigkeit und Frieden. Benoît Kinalegu prangert öffentlich den Missbrauch durch die "Widerstandsarmee des Herren" an und hilft den Opfern dieser Taten sich wieder in das normale Leben einzugliedern; und Salah Marghani, ein libyscher Menschenrechtsaktivist, dessen Arbeit dazu geführt hat, die Wahrheit über die Gräueltaten unter Muammar al-Gaddafi aufzudecken und auch jene, die noch heute in Libyen begangen werden.Sie werdenbei Dinnern in Santa Barbara und Los Angeles geehrt. Abbé Kinalegu wird ins Silicon Valley und nach San Francisco reisen Salah Marghani nach Beirut.
Empfänger des Preises aus dem Jahre 2011, die ebenfalls dieses Jahr Nordamerika und Europa bereisen, sind:
Sihem Bensedrine, tunesische Journalistin, die der "arabischen Arbeitsgruppe für Medienaufsicht" vorsitzt und als Sprecherin für den "Nationalen Rat für Freiheiten in Tunesien" arbeitet. Sie wird nach Amsterdam und Genf reisen; Anis Hidayah,geschäftsführende Direktorin von "Migrant Care", einer führenden indonesischen Organisation, die für die Rechte von Millionen von Wanderarbeitern kämpft. Sie wird nach Oslo und Zürich reisen; Farai Maguwu,Direktor des "Zentrums für Forschung und Entwicklung" in Ost-Simbabwe und führende Stimme gegen den Missbrauch, der in den Marange Diamantenfeldern stattfindet. Er wird nach Genf, London und Paris reisen; und Consuelo Morales, Direktorin der Organisation "Bürger für Menschenrechte" mit Sitz in Monterrey. Die Organisation klagt öffentlich Missbrauch an, der in Mexikos "Krieg um Drogen" begangen wird. Sie wird nach Chicago, New York und Toronto reisen.Die enge Zusammenarbeit mit Menschenrechtsverteidigern gehört für die Human Rights Watch Mitarbeiter grundsätzlich zu ihrer Forschungsarbeit, die sie in den nahezu 90 Ländern betreiben, in denen HRW arbeitet. Die Menschenrechtsverteidiger werden bei den jährlichen Dinnern "Stimmen der Gerechtigkeit" von Human Rights Watch geehrt. Dieses Jahr finden sie in Amsterdam, Beirut, Chicago, Genf, London, Los Angeles, München, New York, Oslo, Paris, San Francisco, Santa Barbara, im Silicon Valley, Toronto und in Zürich statt.
Abbé Benoît Kinalegu, Demokratische Republik Kongo
Abbé Benoît Kinalegu prangert öffentlich die Verbrechen der "Widerstandsarmee des Herren (Lords Resistance Army - LRA) an und arbeitet daran den Opfern dieser Verbrechen wieder ein normales Leben zu ermöglichen. Die LRA-Rebellengruppen terrorisieren Menschen in Zentralafrika, indem sie Zivilisten, darunter auch Kinder, töten, vergewaltigen und entführen. Herr Kinalegu half ein Frühwarnnetzwerk über das Radio zu etablieren, dass frühzeitig über verdächtige LRA Aktivitäten berichtet. Des Weiteren arbeitet er an Wiedereingliederungsprogrammen für Menschen, die von der LRA entführt worden sind und entkommen sind. Er ist eine einflussreiche Stimme geworden, die die internationale Gemeinschaft dazu drängt, die LRA-Befehlshaber vor Gericht zu bringen. Human Rights Watch ehrt Herrn Kinalegu für sein Engagement zum Schutz vonZivilisten und zur Beendigung der Gewalt durch die LRA.
Sihem Bensedrine, Tunesien
Die Journalistin und Aktivistin Sihem Bensedrine arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten, um Menschenrechtsverletzungen in Tunesien aufzudecken und die Meinungsfreiheit in ihrem Land zu verteidigen. Sie ist Mitbegründerin des "Nationalen Rates für Freiheiten in Tunesien"; des "Observatoriums für die Freiheit von Presse, Veröffentlichung und Kreation" und der unabhängigen Internetseite und Radiostation "Kalima". Sie wurde eingesperrt, geschlagen und unnachlässig von der Ben Ali-Regierung bedroht, bevor diese im Januar 2011 aus dem Amt vertrieben wurde. Trotzdem hat ihr öffentliches Engagement für Menschenrechte niemals nachgelassen. Human Rights Watch ehrt Frau Bensedrine für ihren beeindruckenden Mut und ihre Ausdauer bei der öffentlichen Anklage von Menschenrechtsverletzungen und für ihr beständiges Eintreten für eine Menschenrechtsreform in Tunesien.
Anis Hidayah, Indonesien
Anis Hidayah ist die geschäftsführende Direktorin der Organisation "Migrant Care, die ihren Sitz in Jakarta hat. Frau Hidayah setzt sich für Millionen indonesischer Männer und Frauen ein, die im Ausland nach einer Arbeit suchen, um ihre Familien zu ernähren und sich häufig großen Gefahren aussetzen. "Migrant Care" und Human Rights Watch haben nachgewiesen, dass indonesische Hausangestellte in Malaysia, Saudiarabien und Kuwait bis zu 18 Stunden pro Tag arbeiten müssen, und das an sieben Tagen in der Woche. Viele werden nicht bezahlt, und einige werden von ihren Arbeitgebern eingesperrt, geschlagen oder vergewaltigt. Human Rights Watch ehrt Frau Hidayah für ihrn energischen Einsatz um die unerhörten Menschenrechtsverletzungen gegen indonesische Hausangestellte öffentlich zu machen und zu beenden.
Farai Maguwu, Simbabwe
Als Direktor des "Zentrums für Forschung und Entwicklung" in Simbabwe hat Farai Maguwu umfangreiche Nachforschungen angestellt, die die schrecklichen Zustände in den Marange Diamantenfeldern dokumentieren. Nachdem sich Herr Maguwu mit einem Beobachter des "Kimberley Process Certification Scheme (das weltweite Kontrollsystem für Diamanten) im Mai 2010 getroffen hatte, um die Menschenrechtsverletzungen zu diskutieren, , wurde er festgenommen, eingesperrt und gefoltert unter der Anklage, falsche Informationen verbreitet zu haben. Human Rights Watch ehrt Herrn Maguwu für seinen außerordentlichen Mut bei seinem Engagement gegen die zügellosen Menschenrechtsverletzungen in der Region.
Salah Marghani, Libyen
Salah Marghani ist ein Menschenrechtsaktivist und Anwalt in Tripolis, Libyen, dessen Arbeit der Offenlegung der Wahrheit über die Gräueltaten unter Muammar al-Gaddafi und jenen die aktuell im Land begangen werden, gewidmet ist. Während des letztjährigen Konfliktes, als ein Volksaufstand zu einer Revolte gegen al-Gaddafi führte, vereinte Herr Marghani eine Gruppe von Anwälten, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und die Opfer und Zeugen in Sicherheit zu bringen. Während des Krieges gründete er die "Libysche Gruppe zur Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen" (Libyan Human Rights Violations Detection Group), die sich für Redefreiheit einsetzt, Häftlinge besucht, Opfer von Missbrauch jeglicher Art interviewt und Reformen im Land fordert. Er ist eine führende Stimme für Recht und Gerechtigkeit in Libyen. Human Rights Watch ehrt Herrn Marghani für seine Arbeit, die er der Aufdeckung der Wahrheit sowie der Forderungn nach Freiheiten in Libyen, die er nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch heute, nach Beendigung des offiziellen Konflikts gewidmet hat.
Consuelo Morales, Mexiko
Consuelo Morales arbeitet in Mexiko um Opfer von Menschenrechtsverletzungen zu verteidigen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Sicherheitskräfte haben großflächig grundlegende Menschenrechte der Bürger missachtet. Menschen wurden gefoltert, vergewaltigt und verschwanden spurlos. Diesen Verbrechen wird jedoch so gut wie nie nachgegangen. Trotz andauernder Drohungen hat Frau Morales Organisation alles getan, um im Staat Nuevo León diese Fälle zu dokumentieren, Prozesse in wichtigen Fällen zu führen und den Opfern von Übergriffen durch die Sicherheitskräfte oder die Drogenkartelle entscheidende Unterstützung zukommen zu lassen. Human Rights Watch ehrt Frau Morales für ihr mutiges Eintreten, um die herrschende Straffreiheit zu beenden und den Opfern der Menschenrechtsverbrechen des mexikanischen "Kriegs um Drogen" zu helfen.

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