[Das Hunger Projekt - 24.05.2012] Bei Hunger denkt man meist an Hungerskatastrophen. Doch diese extreme Form des Hungers ist nur die "Spitze des Eisbergs", deren Folgen für etwa 8 Prozent aller Menschen, die an Hunger weltweit sterben, betrifft. Die restlichen 92 Prozent - also der größte Anteil - sind dem chronischen Hunger zuzuschreiben. Hunger und Armut sind nicht zufällig entstanden. Sie sind die Folge von tief verwurzelten sozialen Bedingungen, Gesetzen, Traditionen, Einstellungen und Verhaltensweisen. Unterdrückung, Ausgrenzung, Entmachtung und Entrechtung von Männern und ganz besonders von Frauen führen dazu, dass chronischer Hunger und Armut fortbestehen.
Die internationale Entwicklungsorganisation "Das Hunger Projekt" ist eine weltweite Bewegung für die Überwindung chronischen Hungers.
Leni Rieppel, Landesdirektorin des Hunger Projekts Deutschland, wird auf dem Hunger Symposium während des Afro-Pfingsten-Festival mit hochkarätigen Podiumsteilnehmern wie Dr. David Syz, Produzent, ehem. Staatssekretär SECO • Martin Graf, Zürcher Regierungsrat • Dr. Franz Fischler, ehem. EU Kommissar • Rudolf Rechsteiner, Präsident Swissaid, alt Nationalrat • Peter Schmidt, Co-Head Advisory Services HELVETAS Swiss Intercoorporation • Renato Pichler, Präsident der SVV und europäischen Vegetarier Union • Dr. Hans Rudolf Herren, Präsident Biovision, Welternährungspreisträger • Dr. Claude Martin, Club of Rome, ehem. Director General WWF International • Dr. Priska Baur, Agrofutura AG • Ralph Huggel, Vizepräsident Usitawi Network International über Wege zu einer Zukunft in Würde für Afrika diskutieren.
Wesentliche Ansätze des Hunger Projekts in Afrika:
Die Epizentren-Strategie
Eine ganzheitliche Entwicklungsstrategie, die Menschen ermutigt ihren Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen und sie befähigt nachhaltige Verbesserungen in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Ernährung, Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen. Die Strategie wird zurzeit in Senegal, Benin, Burkina Faso, Ghana, Uganda, Malawi, Mosambik und Äthiopien umgesetzt.
Mikrokreditprogramm
Ein Kleinkreditprogramm für afrikanische Landfrauen und Männer und wichtiger Bestandteil der Epizentren Strategie. Ziel ist die Gründung von Frauen geleiteter, staatlich anerkannter Banken auf dem Land.
HIV/AIDS-Programm
In Workshops, die in den Epizentren stattfinden setzen sich die Menschen mit der Gleichstellung der Geschlechter, traditionellen Stammesriten und gefährdenden Sexualpraktiken auseinander. Sie beschreiten neue Wege, um der Verbreitung von HIV/AIDS Einhalt zu gebieten.
Der Afrika-Preis
Eine Auszeichnung für afrikanische Führungskräfte, die sich konsequent für die Überwindung von Hunger und Armut auf ihrem Kontinent einsetzen.
Weitere Informationen zur Arbeit des Hunger Projekts gibt es unter
www.das-hunger-projekt.de
Das Hunger Projekt
Das Hunger Projekt e.V. ist eine internationale Nichtregierungsorganisation (NRO), die sich seit 1977 für die nachhaltige Überwindung chronischen Hungers einsetzt. Gegenwärtig ist das Hunger Projekt in 12 Ländern Afrikas, Südasiens und Lateinamerikas (Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Ghana, Malawi, Mosambik, Senegal und Uganda; Indien und Bangladesch sowie Mexiko und Peru) vertreten.
In Deutschland arbeitet das Hunger Projekt seit 1983 als gemeinnützig anerkannter Verein - derzeit mit ca. 50 ehrenamtlich Aktiven und fünf Teilzeitkräften. Weitere Partnerländer sind: Australien, Belgien, Großbritannien, Japan, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Schweden, Schweiz und USA. Insgesamt gibt es 350 Angestellte (davon 300 Einheimische in den Programmländern) und rund 362.000 Ehrenamtliche. Der Hauptsitz ist in New York.
Das Hunger Projekt konzentriert sich in der Entwicklungszusammenarbeit auf drei Kernelemente: Soziale Mobilisierung zu eigenständigem Handeln, Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie Stärkung lokaler Demokratie. Alle Strategien und Initiativen sind darauf ausgerichtet, die acht UN-Millenniumsentwicklungsziele zu unterstützen.
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin zeichnet das Hunger Projekt e.V. seit Jahren mit dem DZI-Spendensiegel für seine transparente, sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder aus. Das Hunger Projekt hat sich zudem der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) angeschlossen und ist aktives Mitglied bei GEMEINSAM FÜR AFRIKA und VENRO.