[Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 19.02.2015] Offener Brief zum Fortbestand der Denkmalbehörde an Oberbürgermeister Siegfried Deinege
Denkmalstiftung bangt um Erfolgsgeschichte Görlitz
In einem offenen Brief wirbt Dr. Wolfgang Illert, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, eindringlich bei Oberbürgermeister Siegfried Deinege für den Fortbestand der städtischen Denkmalbehörde. Gerade angesichts der großen Erfolgsgeschichte der Stadt, die sich in den vergangenen Jahrzehnten beispielhaft für ihren Denkmalbestand eingesetzt habe, beunruhigten die Überlegungen, die Kompetenzen der Unteren Denkmalbehörde, die zu diesem Erfolg wesentlich beigetragen habe, an den Landkreis abzugeben.
"Mit großer Sorge", so Illert, "verfolgen wir die Planungen der Stadt, die Abteilung der Unteren Denkmalschutzbehörde 2017 an den Landkreis Görlitz abzugeben." Die kreisfreie Stadt Görlitz habe "als erste Stadt in Sachsen ihre eigene Denkmalschutzbehörde einrichten" können und sich danach stets für diese Behörde engagiert. "Die bisher erreichten Erfolge im Denkmalschutz der Stadt Görlitz," betont der Denkmalschützer, seien "beispielgebendes Zeugnis dieser Arbeit".
Illert äußert offen seine Befürchtung, dass mit dem Schritt der Ausgliederung der UDB die Erfolgsgeschichte der Denkmal-Stadt zu Ende gehen werde: "Die personelle Ausstattung auf Kreisebene lässt vermuten, dass eine qualifizierte Betreuung der Baudenkmale in Görlitz nicht annähernd gewährleistet sein kann." Schließlich seien auch die Bemühungen, als Weltkulturerbe anerkannt zu werden, durch diesen Schritt gefährdet. "Eine Welterbestadt", so Illert, "ohne eigene Zuständigkeit für ihre Denkmäler? Kaum vorstellbar."
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich seit 1989 insbesondere durch ihren langjährigen Stiftungsvorsitzenden, den Görlitzer Ehrenbürger Professor Gottfried Kiesow, "intensiv um die ‚schönste Stadt Deutschlands gekümmert." Die Stiftung hat allein in der Neiße-Stadt 160 Projekte mit rund 10 Millionen Euro gefördert. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu der wohl größten privaten Initiative in der Denkmalpflege in Deutschland entwickelt. Nur dank des großen bürgerschaftlichen Vertrauens kann sie ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Denkmalpflege leisten.
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