[Brot für die Welt– Evangelischer Entwicklungsdienst Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. - 26.11.2014] Weltklimagipfel muss Weichen für die Ärmsten stellen
Brot für die Welt setzt große Erwartungen in Lima-Verhandlungen
Der 20. Weltklimagipfel (COP 20) vom 1. bis 12. Dezember in Lima könnte Geschichte schreiben: In der peruanischen Hauptstadt sollen die entscheidenden Weichen für das globale Klimaabkommen gestellt werden, das dann im Dezember 2015 in Paris verabschiedet werden soll. Brot für die Welt misst dem Gipfel in Peru große Bedeutung bei, denn der im November veröffentlichte Bericht des Weltklimarates (IPCC) hat noch einmal bestätigt, dass die ärmsten Menschen am schlimmsten vom Klimawandel betroffen sind, da sie sich am wenigsten schützen können.
Erstmals bei Klimaverhandlungen geht es um ein global verbindliches Abkommen. Dieses Abkommen soll 2020 in Kraft treten und regeln, dass der Anstieg der Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius begrenzt wird. Heinz Fuchs, Leiter des Referats Wirtschaft und Umwelt bei Brot für die Welt: "Wenn der Klimawandel jetzt nicht eingedämmt wird und die Durchschnittstemperatur bis zum Ende des Jahrhunderts auf über vier Grad ansteigt, wird der Hunger weltweit zunehmen und mehr Menschen werden in Armut leben."
Der Weltklimabericht prognostiziert, dass gewaltsame Auseinandersetzungen um Wasser und andere Ressourcen zunehmen werden. Heinz Fuchs: "Es sind daher ebenso wichtige wie bescheidene Hoffnungszeichen, dass der Green Climate Fund letzte Woche mit 9,3 Mrd. US-Dollar erstmalig ausgestattet wurde und dass zum ersten Mal China und die USA bindende Klimaziele bekanntgegeben haben. Allerdings sind diese für einen wirksamen Klimaschutz genauso unzureichend wie die der EU."
Wie sehr die Zeit drängt, zeigt sich auch im Gastgeberland Peru, wo das rasante Abschmelzen der Andengletscher zu einer akuten Trinkwasserverknappung führen wird. Schon jetzt geht fruchtbares Land durch den Klimawandel verloren und im Südpazifik suchen Gemeinden nach höher gelegenen Flächen, weil der steigende Meeresspiegel sie zur Umsiedlung zwingt. Viele der ärmsten Länder und kleine Inselstaaten fordern deshalb, dass auch der Umgang mit durch den Klimawandel bedingten Verlusten und Schäden im Abkommen von Paris verankert wird. Sabine Minninger, Klimareferentin bei Brot für die Welt: "In Lima müssen die Vertragsstaaten Bereitschaft zeigen, neben dem Klimaschutz auch über ein globales Anpassungsziel, über Klimafinanzierung und die Einbeziehung von Schäden und Verlusten in das Paris-Abkommen zu verhandeln. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie zusammen mit der EU hier eine Führungsrolle übernimmt und das Vertrauen der ärmsten Länder in den Prozess wieder stärkt."
Kontakt in Peru:
Sie erreichen Sabine Minninger, Klimareferentin, für Interviews und Hintergrundgespräche vom 30. November bis 12. Dezember 2014 in Lima, am besten zwischen 15 und 18 Uhr MEZ:
Tel.: +49 (0) 152 -22701676,
sabine.minninger@brot-fuer-die-welt.de
Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt minus 6 Stunden.
Kontakt:
Renate Vacker
030-65211 1833
renate.vacker@brot-fuer-die-welt.de
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