Lohnstückkosten: Fahrt auf der Achterbahn

Kurzfassung: Lohnstückkosten: Fahrt auf der AchterbahnDeutschland wird immer wieder vorgeworfen, mit einer zu hohen preislichen Wettbewerbsfähigkeit zu den wirtschaftlichen Ungleichgewichten in Europa beizutrage ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln - 15.01.2014] Lohnstückkosten: Fahrt auf der Achterbahn

Deutschland wird immer wieder vorgeworfen, mit einer zu hohen preislichen Wettbewerbsfähigkeit zu den wirtschaftlichen Ungleichgewichten in Europa beizutragen. Die großen Handelsbilanzüberschüsse haben jedoch andere Ursachen. Der Blick auf die deutschen Lohnstückkosten verdeutlicht: Von dem behaupteten Kostendumping kann weder aktuell noch langfristig die Rede sein.
Das zeigt eine soeben vorgelegte Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Demnach sind die Lohnstückkosten des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland von 1991 bis 2012 insgesamt um gut 4 Prozent gestiegen - und damit stärker als im Schnitt der wichtigsten Konkurrenzländer. Dort legten die Kosten je Produkteinheit auf Euro-Basis nur um 2 Prozent zu, in nationaler Währung stagnierten sie sogar.
Dass Deutschland dennoch anhaltend kritisiert wird, die Löhne zu drücken, liegt offenbar auch an den unterschiedlichen Entwicklungsmustern der Lohnstückkosten. Während sie im Ausland auf Basis der nationalen Währungen seit 1991 im Schnitt fast durchgängig konstant blieben und nur durch die globale Wirtschaftskrise in Bewegung gerieten, glich das Bild in Deutschland eher einer Achterbahnfahrt.
Besonders prägend für die Sicht vieler Kritiker im Ausland waren wohl die Jahre 2003 bis 2007, als die Lohnstückkosten hierzulande um immerhin ein Siebtel sanken. Auslöser dafür waren die Reformen der Agenda 2010. Damals bekam das Ziel, mehr Menschen einen Arbeitsplatz zu verschaffen, Vorrang vor Lohnerhöhungen.
Dieser Reformkurs verbesserte die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesrepublik tatsächlich und ließ die hiesige Industrie ohne größere Beschäftigungsverluste durch die anschließende weltweite Wirtschaftskrise kommen. Doch gerade in jüngster Zeit haben die deutschen Lohnstückkosten wieder angezogen, sodass unterm Strich kein Kostenvorteil gegenüber den ausländischen Konkurrenten festzustellen ist.

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
Konrad-Adenauer-Ufer 21
50459 Köln
Deutschland
Telefon: 0221 4981-1
Telefax: 0221 4981-533
Mail: presse@iwkoeln.de
URL: www.iwkoeln.de
Weitere Informationen
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln ist das führende private Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Wir vertreten eine klare marktwirtschaftliche Position. Es ist unser Auftrag, das Verständnis wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse in Politik und Öffentlichkeit zu festigen und zu verbessern. Wir analysieren Fakten, zeigen Trends, ergründen Zusammenhänge – über die wir die Öffentlichkeit auf vielfältige Weise informieren.Wir forschen nicht im Elfenbeinturm: Unsere Erkenntnisse sollen Diskussionen anstoßen. Unsere Ergebnisse helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Als Anwalt marktwirtschaftlicher Prinzipien entwerfen wir für die deutsche Volkswirtschaft und die Wirtschaftspolitik die bestmöglichen Strategien und fordern und fördern deren Umsetzung.
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln,
, 50459 Köln, Deutschland
Tel.: 0221 4981-1; www.iwkoeln.de
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
13.10.2015  Weniger statt mehr
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln

50459 Köln
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
0221 4981-1
Fax:
0221 4981-533
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/96899

https://www.prmaximus.de/pressefach/institut-der-deutschen-wirtschaft-köln-e.v.-iw-köln-pressefach.html
Die Pressemeldung "Lohnstückkosten: Fahrt auf der Achterbahn" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Lohnstückkosten: Fahrt auf der Achterbahn" ist Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. IW Köln, vertreten durch .