Ausbau der Barrierefreiheit geht schneller voran

Kurzfassung: Ausbau der Barrierefreiheit geht schneller voranDer Ausbau des barrierefreien Zugangs zu den Angeboten des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS (MDR) geht schneller voran als vorgesehen. Die Untertitelungsquote ...
[Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) - 25.09.2013] Ausbau der Barrierefreiheit geht schneller voran

Der Ausbau des barrierefreien Zugangs zu den Angeboten des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS (MDR) geht schneller voran als vorgesehen. Die Untertitelungsquote im MDR FERNSEHEN zum 1. Halbjahr 2013 beträgt bereits 55 Prozent. Das sind 15 Prozentpunkte mehr als für diesen Zeitraum ursprünglich geplant. Diese Ergebnisse präsentierte der MDR in Leipzig. Ziel des MDR ist es, Angebote weitestgehend barrierefrei zur Verfügung zu stellen.
In Leipzig sind am 24. September 2013 Spitzenvertreter von Blinden-, Sehbehinderten- und Gehörlosenverbänden aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Deutschen Zentralbücherei für Blinde und Regierungsbeauftragte aus Mitteldeutschland mit MDR-Verantwortlichen zusammengekommen. Sie zogen Bilanz zum bisher Geleisteten und tauschten sich über die nächsten Schritte auf dem Weg zur Barrierefreiheit in Fernsehen und Internet aus. Erstmals nahmen an dem Treffen Vertreter der Selbsthilfegruppe für Taubblinde aus Thüringen teil, ebenso wie Vertreter der Schwerhörigen und Ertaubten.
"Wir wollen alle Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gleichermaßen erreichen. Unsere Angebote müssen deshalb für jeden zugänglich sein und bleiben. Damit hat auch die Barrierefreiheit Priorität", begründet MDR-Intendantin Karola Wille das MDR-Engagement. Am 1. Januar 2013 ist der neue Rundfunkbeitragsstaatsvertrag in Kraft getreten. Seitdem bezahlen auch finanziell leistungsfähige Seh- und Hörgeschädigte ein Drittel des regulären Rundfunkbeitrags. "Den gestiegenen Anforderungen und Erwartungen dieser Beitragszahler an einen barrierefreien Zugang zu den unterschiedlichen Angeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks fühlen wir uns verpflichtet", betont die MDR-Intendantin. "Deshalb ist uns auch ein regelmäßiger Austausch mit Vertretern von Menschen mit Behinderungen wichtig."
Der MDR sieht vor, bis 2017 stufenweise über 80 Prozent seines Fernsehprogramms mit Untertiteln auszustrahlen. Auch der Anteil an Sendungen mit Audiodeskription wird stufenweise erhöht. Entsprechend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überprüfen regelmäßig das Online-Angebot des MDR auf die Erfüllung der Anforderungen der BITV2, der Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz.
"Der MDR kommt bei der Barrierefreiheit voran. Beim der Audiodeskription ist aus unserer Sicht noch mehr möglich, sowohl qualitativ als auch quantitativ", so Hans-Peter Pischner vom Landesvorstand des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen-Anhalt. Wünschenswert sei eine Live-Audiodeskription bei Sport- und Unterhaltungssendungen. "Mit dem Dialog mit den Behindertenverbänden ist der MDR auf dem richtigen Weg", so Bertrun Ehrlich-Hofmann vom Landesverband Mitteldeutschland des Deutschen Schwerhörigenbundes. "Inhaltlich und technische Medienkompetenz ist bei jüngeren Menschen mit Behinderungen vorhanden, bei älteren hingegen eine Barriere, die es zu überwinden gilt", fügte sie hinzu. Der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Stephan Pöhler, griff die Forderungen vieler Behindertenverbände aus Mitteldeutschland nach einer unmittelbaren Vertretung behinderter Menschen über einen ständigen Sitz im Rundfunkrat des MDR auf. Hier sei bei den Gesetzgebern der drei Länder bislang aber kein Fortschritt zu erkennen.
Die Vertreter der Behindertenverbände bestätigten den Wunsch nach einem regelmäßigen Austausch zur weiteren Professionalisierung der Programmangebote für Seh- und Hörbehinderte, beziehungsweise zur Bedienbarkeit sowie der Verständlichkeit der Angebote. Insbesondere bei Hörfilmen wünschen sich Sehbehinderte und Blinde eine längere Verfügbarkeit der Filme in den Mediatheken.
Untertitelungsquote im MDR FERNSEHEN beachtlich gesteigert
Seit Januar dieses Jahres werden neben "MDR um elf" und "Dabei ab zwei" auch alle regionalen Informationsangebote des MDR FERNSEHENS in der Hauptsendezeit ab 17.45 Uhr untertitelt gesendet, ebenso wie MDR EXTRAS und die beiden Talkreihen "Riverboat" und "Unter uns".
2014 wird im MDR FERNSEHEN eine Quote von mindestens 60 Prozent Untertitelung angestrebt. Dann sollen alle Erstsendungen der Hauptsendezeit untertitelt werden. Neu hinzukommen alle 19.50 Uhr-Formate wie "Einfach genial", "Elefant, Tiger
Co" und "Kripo live" sowie die 20.15 Uhr-Unterhaltungssendungen am Freitag, Samstag und Sonntag und Eventberichterstattung.
Seit Oktober 2012 werden alle bei Erstausstrahlung untertitelten Sendungen auch für die Nachnutzung in der MDR-Mediathek mit Untertiteln angeboten.
Service für Blinde und Sehbehinderte: Olsenbanden-Reihe als Hörfilm
Das MDR FERNSEHEN verdoppelt 2013 die Anzahl der Hörfilmneuproduktionen auf 20 Filme pro Jahr. Dazu gehören Märchenfilme und erstmals ein Dokumentarfilm ("Begrabt mein Herz in Dresden"). 2014 sollen Hörfilmfassungen für weitere 20 Filme produziert werden; hinzu kommenhinzukommen Dokumentationen unter anderem zum MDR-Schwerpunkt 25 Jahre friedliche Revolution.
Wie im vergangenen Jahr von Vertretern der Blinden- und Sehbehindertenverbände angeregt, wurde mit der fünfteiligen Hochglanzproduktion "Geschichte Mitteldeutschlands" ein weiteres Genre und ein für Mitteldeutschland Identität stiftendes Angebot als Hörfilm produziert. Vorgesehen sind für dieses Jahr noch Filme aus der beliebten Olsenbanden-Reihe.
Bis Ende August 2013 wurden im MDR FERNSEHEN 292 Sendungen als Hörfilme ausgestrahlt: circa 200 im MDR FERNSEHEN und circa 100 in Das Erste, 3sat und arte. Die Anzahl der Sendungen mit Audiodeskription hat sich damit gegenüber dem Vorjahres-Vergleichszeitraum verdoppelt.
Hörfilmfassungen werden - soweit die Rechte es ermöglichen - sieben Tage in der MDR-Mediathek (auch mobil) bereitgehalten, und sind so auch mit der ARD-Mediathek verlinkt. Damit ist der MDR in der ARD-Mediathek einer der beiden Hauptanbieter von Hörfilmen.
Qualitative Verbesserung des Audiodeskriptionsangebots
Mit Inbetriebnahme der neuen Sendetechnologie für das MDR FERNSEHEN Anfang September dieses Jahres haben sich weitere Qualitätsverbesserungen ergeben: Blinde und sehbehinderte Zuschauerinnen und Zuschauer können nun die Sendungen mit Stereo-Ton bei gleichzeitiger Audiodeskription verfolgen.
Wer als Sehbehinderter oder Blinder an seinem Empfangsgerät Voreinstellungen zum Empfang von Audiodeskription vorgenommen hat, um zum Beispiel die audiobeschriebenen Sendungen des Ersten zu empfangen, muss nun nicht mehr extra umstellen oder auf "Suche" gehen, um beim MDR FERNSEHEN diesen Service nutzen zu können. Zum weiteren Empfang von Audiobeschreibungen ist digitaler Empfang unbedingt erforderlich.
"MDR um elf": Gebärden im Livestream
Seit Januar dieses Jahres gibt es auch eine Neuerung bezüglich Gebärde. Es ist gelungen, die Gebärdensprachfassung von "MDR um elf" als Live-Stream im Internet anzubieten. Das zeitversetzte Angebot in der Mediathek gibt es weiterhin. Außerdem wird das MDR-Politmagazin "Fakt" seit April 2013 mit Gebärdensprache für die ARD-Mediathek zugeliefert.
Thema "Menschen mit Behinderung" fest verankert im MDR
Auch das Thema "Menschen mit Behinderung" ist fest verankert im MDR FERNSEHEN - von der fiktionalen Darstellung über dokumentarische Formen bis zur aktuellen Berichterstattung.
Im kommenden Jahr bekommt die Sendung "Sonntagsfragen", die bisher als Bestandteil der Sendung "Selbstbestimmt" ausgestrahlt wurde und auch in der Mediathek nachgenutzt werden kann, mehr Sendezeit: Die Sendung wird auf 15 Minuten verlängert und erhält einen eigenen Sendeplatz. Bei den Sonntagsfragen stellen sich prominente Gäste den Fragen der blinden Moderatorin Jennifer Sonntag.
Auch im Ersten Deutschen Fernsehen hat der MDR in diesem Jahr für einen entsprechenden Programmschwerpunkt gesorgt: Der vom MDR produzierte Fernsehfilm "So wie die bist" thematisierte Trisomie 21 eindrucksvoll und erreichte mit 17,3 Prozent Marktanteil rund 4,5 Millionen und damit überdurchschnittlich viele Zuschauer.
Ebenfalls in den Hörfunkprogrammen des MDR spielt das Thema "Menschen mit Behinderung" eine Rolle. So widmet MDR JUMP diesem Thema vom 21. bis 25. Oktober eine Schwerpunktwoche. Dabei geht es unter anderem um die Einbeziehung von "Menschen mit Behinderung" in den Alltag sowie um Barrierefreiheit im Netz.

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Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) Der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK ist die öffentlich-rechtliche Hörfunk- und Fernsehanstalt für die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Sitz in Leipzig und mit Landesfunkhäusern in Dresden, Magdeburg und Erfurt sowie mehreren Regionalstudios und Korrespondentenbüros. Die fünftgrößte ARD-Anstalt produziert acht Radioprogramme und ein Fernsehprogramm für 9,3 Millionen Menschen im Sendegebiet. Der MDR trägt 11,45 Prozent zum ARD-Gemeinschaftsprogramm bei und ist federführend für den werbefreien Kinderkanal von ARD und ZDF Ki.Ka mit Sitz in Erfurt. Seit 1997 ist das MDR FERNSEHEN erfolgreichstes Drittes Programm der ARD und erreichte 2003 durchschnittlich einen Marktanteil von 9,2 Prozent im Sendegebiet. Der MDR beschäftigt mehr als 2.000 festangestellte und viele freie Mitarbeiter in den Bereichen Programm, Produktion, Verwaltung und Technik.
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