"Gesetzliche Rente braucht den Millionär

[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 11.09.2013] "Gesetzliche Rente braucht den Millionär"

Gregor Gysi auf dem IG BAU-Gewerkschaftstag
Leiharbeit ist für ihn eine "moderne Form der Sklaverei": Gregor Gysi zog elf Tage vor der Bundestagswahl eine verheerende Arbeitsmarktbilanz der schwarz-gelben Bundesregierung. "Ein Viertel aller Arbeitnehmer ist prekär beschäftigt", sagte der Linke-Fraktionschef am Mittwoch auf dem IG BAU-Gewerkschaftstag in Berlin. Niedriglöhnen erteilte er dabei eine klare Absage: "Wer einen Vollzeit-Job macht, hat Anspruch auf einen Lohn, von dem man in Würde leben kann". Jede Lohnsubvention bei der Leiharbeit sei ein "Skandal", so Gysi. Er gab dabei unter dem Applaus der IG BAU-Delegierten einen Fingerzeig Richtung Westen: "In Frankreich erhalten Leiharbeiter 110 Prozent des Lohns, den Beschäftigte, die zur Stammbelegschaft gehören, bekommen." Mit Blick auf die Zahl der Mini-Jobber in Deutschland sprach der Fraktionsvorsitzende vom "größten Niedriglohn-Sektor Europas".
10 Euro pro Stunde - das ist die Forderung, die Gysi für einen einheitlichen, flächendeckenden Mindestlohn hat. Er sprach sich auf dem IG BAU-Gewerkschaftstag dafür aus, keine öffentlichen Aufträge mehr an Unternehmen zu vergeben, die "sich aus der Tarifgemeinschaft verabschiedet haben". Gysi forderte die Abschaffung der Rente mit 67 und eine Reform des Rentensystems. Alle müssten künftig in die Rentenkasse einzahlen: "Der Millionär braucht keine gesetzliche Rente, aber die gesetzliche Rente braucht den Millionär."

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