Teilnehmer des Fachsymposiums des Netzwerk gegen Darmkrebs plädieren für eine raschere Umsetzung des Krebsfrüherkennungsgesetzes.

Kurzfassung: (ddp direct) München, 13.Juni 2013 – Rund 100 Mediziner, Wissenschaftler, Krankenkassen, Pharmavertreter, Apotheker und Fachjournalisten folgten der Einladung des Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. zum gestrigen Fachsymposium „Zukunft ohne Darmkrebs?“ in München. Die Umsetzung des neuen Krebsfrüherkennungs- und Registergesetzes zählte zu den meistdiskutierten Themen.

Einstimmige Begeisterung über das im April in Kraft getretene Krebsfrüherkennungsgesetz traf auf Unverständnis über die ...
Teilnehmer des Fachsymposiums des Netzwerk gegen Darmkrebs plädieren für eine raschere Umsetzung des Krebsfrüherkennungsgesetzes. Teilnehmer des Fachsymposiums des Netzwerk gegen Darmkrebs fordern raschere Umsetzung des Krebsfrüherkennungsgesetzes
[Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. - 13.06.2013] (ddp direct) München, 13.Juni 2013 – Rund 100 Mediziner, Wissenschaftler, Krankenkassen, Pharmavertreter, Apotheker und Fachjournalisten folgten der Einladung des Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. zum gestrigen Fachsymposium „Zukunft ohne Darmkrebs?“ in München. Die Umsetzung des neuen Krebsfrüherkennungs- und Registergesetzes zählte zu den meistdiskutierten Themen.

Einstimmige Begeisterung über das im April in Kraft getretene Krebsfrüherkennungsgesetz traf auf Unverständnis über die Dauer der Umsetzung. In einer Paneldiskussion gab Dr. Wolfgang Aubke, ehem. Vorsitzender des Beirats der Kooperationsgemeinschaft Mammographie-Screening, zu bedenken, dass all die Schritte die zur Umsetzung des im Gesetz enthaltenen Einladungsverfahren zum Darmkrebsscreening nötig seien, bereits im Rahmen der Umsetzung des Einladungsverfahrens zum Mammographiescreening entwickelt, erprobt und optimiert wurden. Eine Blaupause sei damit bereits vorhanden, so Dr. Aubke.

Dies veranlasste auch Dr. Gerhard Brenner, Vorstandsmitglied der Stiftung LebensBlicke, eine raschere Umsetzung des Gesetzes zu fordern. „Die vom G-BA veranschlagten drei Jahre sind eindeutig zu lang!“, so Brenner, der zudem darauf hinwies, dass die Dokumentation der Vorsorgekoloskopie in diesem Jahr ausläuft und hier dringend für eine Fortführung plädierte.

Neben den systemischen Voraussetzungen, sorgte auch die Kommunikationspsychologie für Gesprächsstoff. Wie sollen die Versicherten angesprochen werden und wer übernimmt diese Aufgabe? Hier solle das am vergangenen Freitag gestartete Pilot-Projekt der TK Bayern aufschlussreiche Daten liefern, so Christian Bredl, Leiter der TK Landesvertretung Bayern. 100.000 Versicherte im Alter von 50 und 55 Jahren werden von der TK mit unterschiedlichen Anschreiben und Informationsbroschüren beschickt und zu einem Beratungsgespräch über die Darmkrebsvorsorge eingeladen. Eine vergütete Evaluation durch die behandelnden Hausärzte soll im Anschluss aufzeigen, welche Kommunikationsmittel und Ansprachen zu einer hohen Inanspruchnahme geführt haben und welche Materialien von den Versicherten am besten angenommen und verstanden wurden. Mit den Daten dieses bundesweit einzigartigen Modellprojekts will die TK Bayern dem G-BA fundierte Entscheidungshilfen an die Hand geben, um ein wirkungsvolles Einladungsverfahren in ganz Deutschland auszurollen.

Das dieses Prozedere der erneuten umfangreichen Datengewinnung im Prinzip nicht notwendig wäre, machte Kommunikationsberaterin Simone Widhalm deutlich. Es lägen bereits umfassende Untersuchungen über die Ansprache von Versicherten vor. Leiderwerde seitens der Krankenkassen auf psychologisch notwendige Unterscheidung in der Ansprache von Männern und Frauen bisher noch keine Rücksicht genommen – es werde zu viel Undifferenziertes verschickt, das insbesondere bei den Männern ungelesen im Müll lande. Insbesondere die vom IQWIG herausgegebene Broschüre zur Früherkennung von Darmkrebs sei als Instrumentarium zur Aufklärung und Motivation von Laien aus kommunikativer Sicht ungeeignet.

Sophie Schwab, Vertragschefin der DAK-Gesundheit in Bayern, gab den Einwänden insofern recht, als dass sie die Krankenkassen – auch systembedingt – als eher der Ratio zugetan beschrieb. Man wisse, dass man auch hinsichtlich der emotionalen Ansprache von Versicherten noch einiges lernen müsse.

Einig waren sich die Teilnehmer der Diskussionsrunde über das „Wer?“ – die Einladungen an Versicherte sollten bundesweit kassenübergreifend von zentraler Stelle erfolgen.

Zu den weiteren Referenten zählten Präsidentin Dr. Christa Maar, Generalsekretär Dr. Georg Ralle, Prof. Dr. Dr. J. Rüdiger Siewert, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Netzwerk gegen Darmkrebs, Hanspeter Quodt, Vorsitzender der Geschäftsführung von MSD, Prof. Dr. Thomas Seufferlein, Ärztl. Direktor am Uniklinikum Ulm, Prof. Dr. Ulrich Mansmann, Leiter des Instituts für Med. Informationsverarbeitung, Biometrie u. Epidemiologie (IBE) der LMU München und Prof. Dr. Volker Heinemann, Oberarzt am Klinikum Großhadern der LMU.

Die Vorträge der Referenten stehen den Mitgliedern des Netzwerk gegen Darmkrebs im Downloadcenter der Website www.netzwerk-gegen-darmkrebs.de zur Verfügung. Das Fachsymposium wurde mit freundlicher Unterstützung von Amgen, Norgine und Preventis durchgeführt.

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=== Teilnehmer des Fachsymposiums des Netzwerk gegen Darmkrebs fordern raschere Umsetzung des Krebsfrüherkennungsgesetzes (Bild) ===

Teilnehmer der Paneldiskussion "Vom Gesetz zur Blaupause" v.l.n.r.: Sophie Schwab, Vertragschefin DAK-Gesundheit; Marianne Koch, Moderatorin; Dr. Wolfgang Aubke, ehem. Vorsitzender des Beirats der Kooperationsgemeinschaft Mammographie-Screening; Christian Bredl, Leiter TK Landesvertretung Bayern; Ursula Böhmer, Allgemeinärztin; Simone Widhalm, Widhalm Gesundheitskommunikation.

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Der Verein Netzwerk gegen Darmkrebs wurde 2004 von Dr. Christa Maar, Prof. Dr. Meinhard Classen, Dr. Berndt Birkner, Dr. Axel Munte, Christian Bredl, Gerhard Schulte, Prof. Dr. Roland Schmid und Prof. Dr. Dr. Alexander Ehlers in München gegründet.

Das bundesweit aktive Netzwerk gegen Darmkrebs ist das wichtigste gemeinnützige und unabhängige Kompetenzzentrum für die Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Darmkrebs in Deutschland.
Sein Präsidium und sein breit aufgestellter wissenschaftlicher Beirat genießen in den relevanten Fachkreisen große Anerkennung und Wertschätzung. Sie fungieren als Vordenker und Wegbereiter von Innovation für alle Themen, die die Verbesserung und Weiterentwicklung der Darmkrebsvorsorge und -diagnostik betreffen.

Das Netzwerk pflegt einen engen Austausch mit seinen korporativen Mitgliedern, die als Freundeskreis die Finanzierung des Vereins gewährleisten.

Ziel des Vereins ist es, die Anzahl von jährlich 66.000 Neuerkrankungen im Verlauf der nächsten Jahre deutlich zu reduzieren und die Anzahl der Menschen, die pro Jahr in Deutschland an Darmkrebs sterben, von gegenwärtig 26.700 auf unter 20.000 im Jahr 2015 zu senken.

Um dieses Ziel zu erreichen, vernetzt der Verein Meinungsführer und Entscheider aus Medizin, Public Health, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und bündelt so die Kompetenz im Bereich der Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Darmkrebs. Das Netzwerk entwickelt in diesen Themenfeldern eigene Projekte, initiiert Studien und Fortbildungen und veranstaltet Symposien und Workshops zu praxisnahen Themen. Es befördert den Transfer von der Wissenschaft in die Praxis und setzt auf diese Weise auch neue gesundheitspolitische Standards.

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Tel.: 089-9250 1748; www.netzwerk-gegen-darmkrebs.de
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