04.04.2013 15:06 Uhr in Medien & Presse von Hessischer Rundfunk (HR)

"Ich hätte früher erkennen müssen, wie schlecht es Raissa geht

Kurzfassung: "Ich hätte früher erkennen müssen, wie schlecht es Raissa geht"Michail Gorbatschow im exklusiven Radio-Interview mit hr1"Wir haben uns sehr geliebt, sehr innig geliebt", schwärmt Michail Gorbatsch ...
[Hessischer Rundfunk (HR) - 04.04.2013] "Ich hätte früher erkennen müssen, wie schlecht es Raissa geht"

Michail Gorbatschow im exklusiven Radio-Interview mit hr1
"Wir haben uns sehr geliebt, sehr innig geliebt", schwärmt Michail Gorbatschow in "hr1-Talk" über die Liebe seines Lebens, Raissa Gorbatschowa. "In den 46 Jahren, die wir miteinander verbracht haben, gab es nie einen Augenblick, in dem wir das bereut hätten", erzählt er im einzigen Interview mit einem deutschen Radiosender anlässlich der Vorstellung seines Buches "Alles zu seiner Zeit". Viele Worte über ihre Liebe hätten sie nie verloren, so Gorbatschow in der Sendung am Sonntag, 7. April. "Wenn Leute, die sich gerade kennengelernt haben, so überschwänglich über ihre Gefühle reden, dann ist mir das suspekt."
Seine Partnerschaft mit Raissa hat "nicht auf Anhieb" geklappt: "Es gab Momente, in denen sie zweifelte, ob sie unsere Beziehung fortsetzen will. Ein ganzes halbes Jahr haben wir nur Händchen gehalten. Wir haben uns nicht einmal in den Arm genommen. Wir sind nur spazieren gegangen." Seiner Meinung nach lag diese Übervorsicht daran, dass er und Raissa "erkannt hatten, dass wir unser Glück gefunden hatten und hüten mussten." Heutzutage würden sich nach seiner Meinung junge Leute in dieser Zeitspanne bereits zweimal verheiraten und wieder scheiden lassen.
Der frühere Präsident der Sowjetunion gibt sich bis heute Mitschuld am Tode seiner Frau, die 1999 in der Uniklinik Münster an Leukämie starb. "Ich hätte wahrscheinlich viel früher als alle anderen erkennen müssen, wie schlecht es Raissa geht, und wie schwer es ihr fällt, mit den Belastungen aus ihrer Stellung als First Lady fertig zu werden." Bis zuletzt hatte er an ein Wunder geglaubt: "Zwei Tage vor der entscheidenden Operation ist sie gestorben. Ich hatte bis zuletzt gehofft, dass wir es schaffen, sie zu retten." Trost fand Gorbatschow in der Anteilnahme der Münsteraner. "Auf dem Weg vom Hotel bis zur Uniklinik haben mich die Menschen abgepasst, um zu fragen, wie es mir und Raissa geht."
Michail Gorbatschow, der mit seiner Politik die Voraussetzungen auch für die Einheit Deutschlands geschaffen hatte, zeigt sich im Gespräch mit hr1-Moderator Uwe Berndt über die gegenwärtige Weltlage beunruhigt: "Während es damals in Mittel- und Osteuropa friedliche, samtene Revolutionen gegeben hat, sind Konflikte und Revolutionen in der heutigen Welt von Blutvergießen, Bombardierungen und Toten geprägt." Dagegen sei die "deutsche Wiedervereinigung beispielhaft für die Deutschen selbst und den Rest der Welt." Dabei hätten die Zeichen dafür anfangs nicht gut gestanden: "Es gab auch Zeiten, in denen Helmut Kohl mich mit Goebbels verglich. Wenn es bei dieser Art der Beziehung geblieben wäre, hätte es keine Chance gegeben, sich auf irgendetwas zu einigen." Mit Kohl verband Gorbatschow später eine politische und persönliche Freundschaft: "Eine sehr starke Persönlichkeit und ein integrer Mensch. Und er hat sich auch entschuldigt."
Der hr1-Talk, immer sonntags zwischen 10.00 und 12.00 Uhr in hr1.
Auch als Podcast zum Nachhören auf www.hr1.de.

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