08.03.2013 16:14 Uhr in Energie & Umwelt von IFAW

Tigerwilderei in Russland eskaliert

Kurzfassung: Tigerwilderei in Russland eskaliertIn den letzten zwölf Monaten wurden im Fernen Osten Russlands eine Rekordzahl von Tigerteilen beschlagnahmt und ungewöhnlich viele verwaiste Tigerjunge in der Wild ...
[IFAW - 08.03.2013] Tigerwilderei in Russland eskaliert

In den letzten zwölf Monaten wurden im Fernen Osten Russlands eine Rekordzahl von Tigerteilen beschlagnahmt und ungewöhnlich viele verwaiste Tigerjunge in der Wildnis gefunden. Daher befürchtet der IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) einen dramatischen Anstieg der Wilderei.
Die konfiszierten Tigerteile stammen von 17 bis 20 Tieren. Darüber hinaus wurden neun Tigerjunge aus der Wildnis geborgen, deren Mütter wahrscheinlich von Wilderern getötet wurden. Niemals zuvor wurden in Russland so viele Wildereifälle bestätigt. Dabei stellen diese Zahlen nur einen geringen Prozentsatz der tatsächlich gewilderten Tiere dar, da viele Taten unentdeckt bleiben.
"Diese Zahlen sind womöglich nur die Spitze des Eisbergs", so Masha Vorontsova, Leiterin des IFAW-Russland, die sich zurzeit in Bangkok auf der Artenschutzkonferenz CITES befindet. "Jüngste Überwachungsdaten legen nahe, dass die Zahl der Tiger abnimmt und diese Ereignisse sprechen dafür, dass die Wilderei schuld ist. Es ist klar, dass die gegenwärtige Population von wahrscheinlich weniger als 400 Tieren diese Verluste nicht verkraften kann."
Laut Victor Gaponov von der Gruppe "Special Inspection Tiger" kam die allmähliche Zunahme der Population seit den 1940er-Jahren offenbar im Jahr 2005 zum Stillstand. Die Überwachung der Tigerpopulation an 16 Kontrollstandorten in Primorsky Krai zeigt, dass in den letzten sieben Jahren eine Abnahme der Tigerpopulation um einen Faktor von nahezu 1,5 zu beobachten ist. Das entspricht einer Reduzierung der Population an den Beobachtungsstandorten von rund 120 Tieren in den Jahren 2004 - 2005 auf weniger als 80 Tiere in den Jahren 2010 - 2011. Es ist naheliegend, dass die allgemeine Population in ähnlicher Weise zurückgegangen ist.
"Bei den Gesprächen hier bei der CITES-Konferenz dreht sich vieles um einen effektiven Vollzug der Vorschriften, aber es ist sehr viel mehr nötig", so Vorontsova weiter. "Die Tigerpopulation wird kaum eine Überlebenschance haben, wenn nicht klare nationale Pläne bei CITES verabschiedet werden, mit festen Verpflichtungen, Fristen und zweckbestimmten Ressourcen zu ihrer Unterstützung."
Der IFAW unterstützt die Arbeit zur Bekämpfung der Wilderei im Fernen Osten Russlands, der Heimat der letzten Sibirischen Tiger. In den letzten zehn Jahren hat der IFAW Geländefahrzeuge, ein Boot und ein Leichtflugzeug für den Kampf gegen die Wilderer zur Verfügung gestellt.Eine Sibirische Tigerin mit dem Namen Zolushka befindet sich derzeit im Auswilderungsprogramm des "Inspection Tiger Rehabilitation Centers" im Fernen Osten Russlands. Fast verhungert wurde sie im Februar 2012 als Jungtier gerettet.
Der IFAW stellte 2012 zunächst für zwei Monate Mittel für die Betreuung und Fütterung von Zolushka zur Verfügung und finanzierte im Oktober einen Tierarztbesuch, um ihre Chancen zu beurteilen, wieder zurück in die Wildnis entlassen zu werden. Glücklicherweise ist die Tigerin gesund und fit für eine Freilassung. Sie ist extrem scheu und lernt die Jagdfähigkeiten, die sie zum Überleben in der Wildnis braucht - alles sehr positive Zeichen.
Danach verpflichtete sich IFAW, zusammen mit dem Phoenix Fund, einer lokalen NGO, die weiteren Auswilderungskosten für sieben Monate zu tragen, bis die Bedingungen für die Rückkehr des Tigers in die Wildnis ideal sein werden.
Der IFAW wird demnächst die Rehabilitation von drei weiteren Tigerjungen finanzieren.
"Die Unterstützung und Ernährung jedes einzelnen Jungtiers ist für das Überleben der Population der Sibirischen Tiger entscheidend. Die Population steht unter enormem Druck durch Wilderer, und jedes einzelne geschützte, gerettete und rehabilitierte Tier erhöht die Überlebenschancen beträchtlich, so wie jeder durch Wilderei verlorene Tiger die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass diese Tiere aussterben", erklärt Vorontsova.

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