16.11.2012 16:02 Uhr in Energie & Umwelt von Deutscher Tierschutzbund

Alle 11 Sekunden stirbt ein Tier im Labor

Kurzfassung: Alle 11 Sekunden stirbt ein Tier im Labor Zahl der verbrauchten Tiere weiter gestiegenDie Aufwärtsspirale der Tierqual in deutschen Labors geht weiter: 2011 wurden fast drei Millionen Versuchstiere v ...
[Deutscher Tierschutzbund - 16.11.2012] Alle 11 Sekunden stirbt ein Tier im Labor

Zahl der verbrauchten Tiere weiter gestiegen
Die Aufwärtsspirale der Tierqual in deutschen Labors geht weiter: 2011 wurden fast drei Millionen Versuchstiere verbraucht. Dies bedeutet einen erneuten Anstieg um zwei Prozent - 55.000 mehr Tiere im Vergleich zum Vorjahr, wie aus der Statistik des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hervorgeht. Trotz vieler Lippenbekenntnisse aus der Politik, Tierversuche eindämmen zu wollen, bleiben seit Jahren konkrete Maßnahmen aus. Selbst die Novellierung des Tierschutzgesetzes wurde nicht genutzt, um ein deutliches Zeichen für eine Forschung ohne Tiere zu setzen.
Erneut stieg der Verbrauch im Bereich der Gentechnik um 1,2 Prozent - fast 9.000 mehr Tiere als 2010. Damit sind erschreckenderweise bereits ein Viertel aller verwendeten Tiere gentechnisch manipuliert. Vor allem Mäuse, Ratten und Fische sind die Opfer der Wissenschaftler, die wahllos im Erbgut der Tiere herumpfuschen, um künstlich Krankheitssymptome hervorzurufen oder manchmal sogar nur, damit die Tiere im Dunkeln leuchten. Auch rund 200.000 Fische, 106.000 Vögel, 87.700 Kaninchen, 15.800 Schweine, 2.474 Hunde, 1.796 Affen und 585 Katzen mussten für den Forscherehrgeiz und wirtschaftliche Interessen ihren Kopf hinhalten. Selbst für Ausbildungszwecke mussten fast 68.000 Tiere, darunter sogar 200 Affen und 2.300 Schweine, ihr Leben lassen.
"Seit 10 Jahren haben wir das Staatsziel Tierschutz im Grundgesetz und es tut sich einfach nichts. Immer hemmungsloser werden unsere Mitgeschöpfe verbraucht - immer wieder knickt die Bundesregierung vor der Forschungs- und Wissenschaftslobby ein. Bei der nationalen Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie, die am 10. November 2012 hätte abgeschlossen sein sollen, hatte die Bundesregierung bisher nicht das geringste Interesse, vorhandene Spielräume zu nutzen, um das maximal Mögliche für den Tierschutz zu erreichen", kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, die Statistiken.
Deutschland hätte Versuche an Menschenaffen sowie an anderen Wirbeltieren, die zu schweren Leiden führen, ganz verbieten können. Das lässt die EU-Richtlinie ausdrücklich zu. "Es gibt in der Novelle nicht einmal eine Zielbestimmung, dass die Alternativmethoden-Forschung vorangetrieben wird, um zumindest in nächster Zukunft Tierversuche ganz abzuschaffen. Stattdessen will die Bundesregierung, dass Deutschland als einziges Land in der EU auch zukünftig einen Großteil der Tierversuche, die zum Beispiel für Produktprüfungen oder im Bereich der Lehre durchgeführt werden, ohne ein Genehmigungsverfahren durchwinken lassen kann", so Schröder abschließend.

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