Größte deutsche Kampagne zur Alkoholprävention zieht erste Bilanz

Kurzfassung: Größte deutsche Kampagne zur Alkoholprävention zieht erste BilanzRauschtrinken bei Jugendlichen rückläufig - Handlungsbedarf bleibt bestehen - BZgA stellt Weiterentwicklung der Kampagne vorBerlin ...
[Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - 17.09.2012] Größte deutsche Kampagne zur Alkoholprävention zieht erste Bilanz

Rauschtrinken bei Jugendlichen rückläufig - Handlungsbedarf bleibt bestehen - BZgA stellt Weiterentwicklung der Kampagne vor
Berlin, Köln 17. September 2012. Vor drei Jahren ist die bislang größte deutsche Kampagne zur Prävention von Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen "Alkohol? Kenn dein Limit." an den Start gegangen. Sie wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) durchgeführt. Heute zogen die Beteiligten in Berlin eine erste positive Bilanz. So zeigen aktuelle Studienergebnisse der BZgA, dass der Anteil der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, die mindestens einmal im Monat Rauschtrinken praktizieren, auf 15,2 Prozent gesunken ist. Ein Jahr vor Beginn der Kampagne lag die Zahl noch bei 20,4 Prozent, im Jahr 2004 sogar bei 22,6 Prozent.
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr erklärte: "Kinder und Jugendliche wachsen hierzulande in einer Gesellschaft auf, in der Alkoholkonsum weit verbreitet ist. Da sie sich stark an dem orientieren, was Erwachsene tun, ist es im Sinne der Prävention entscheidend, junge Menschen frühzeitig über die Sucht- und Gesundheitsrisiken von Alkohol aufzuklären. Alkohol ist das am weitesten verbreitete Suchtmittel in Deutschland."
Neben einem Rückgang beim Rauschtrinken im Jugendalter, zeichnet sich auch eine kritischere Einstellung gegenüber Alkohol ab: Immer weniger Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland glauben etwa, dass maßvoller Alkoholkonsum einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat und immer mehr halten einen Alkoholrausch für eine große Gesundheitsgefahr.
"Die ersten Erfolge, die wir nach nur drei Kampagnen-Jahren verzeichnen können, sprechen für unseren Präventionsansatz", sagte BZgA-Direktorin Prof. Dr. Elisabeth Pott. "Dennoch stehen wir erst am Anfang. Mit 15 Prozent ist das Rauschtrinken bei Jugendlichen immer noch erschreckend hoch. Denn das heißt auch, dass mehr als 700.000 Jugendliche dieser Altersgruppe weiterhin riskant Alkohol trinken. Kontinuierliche Präventionsangebote sind und bleiben daher unverzichtbar, um langfristige Verhaltensänderungen beim Alkoholkonsum junger Menschen zu erreichen."
Dr. Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) erklärte: "Wir haben uns 2009 entschieden, die BZgA in der Alkoholprävention zu unterstützen, um die Angebote vor allem für Jugendliche deutlich zu stärken. Mit der Kampagne ‚Alkohol? Kenn dein Limit. ist das eindrucksvoll gelungen. Sie trifft nicht nur den Nerv der jungen Menschen und ist bei ihnen akzeptiert, sondern zeigt auch bereits Wirkung."
Handlungsbedarf vor allem bei Jungen und jungen Männern
Handlungsbedarf im Bereich der Alkoholprävention besteht vor allem bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So zeigen die Studienergebnisse der BZgA, dass sich jeder fünfte 12- bis 17-Jährige und mehr als jeder zweite 18- bis 25-Jährige in den letzten 30 Tagen in einen Rausch getrunken hat. Damit ist riskantes Trinkverhalten bei ihnen doppelt so weit verbreitet wie bei gleichaltrigen Mädchen und jungen Frauen. Auch die Konsummotive und die Folgen von exzessivem Alkoholkonsum unterscheiden sich bei männlichen und weiblichen Jugendlichen.
Vor diesem Hintergrund hat die BZgA ihre Kampagne weiterentwickelt. Um die Jugendlichen mit den Präventionsbotschaften noch besser zu erreichen, ist die neue Kampagnengestaltung geschlechtsspezifisch ausgerichtet. Die Internetseite www.kenn-dein-limit.info etwa verfügt erstmals über eigens für Mädchen bzw. Jungen aufbereitete Informationsbereiche, in denen sie sich speziell zu ihren jeweiligen Fragen informieren können. Auch die neuen Plakatmotive sind nach Geschlechtern unterschiedlich ausgerichtet.
Weil sich jüngere Jugendliche an den älteren orientieren, sind die Aussagen der Motive zudem erwachsener in der Ansprache. Die Plakate zeigen in eindringlichen Bildern, welche Folgen mit zu hohem Alkoholkonsum verbunden sein können: von peinlichen Situationen über gewalttätige Auseinandersetzungen bis hin zum Krankenhausaufenthalt.
Daneben hat die BZgA einen neuen Spot entwickelt, der im Herbst bundesweit in den Kinos anläuft. Ergänzt werden diese massenmedialen Informationsangebote durch personalkommunikative Elemente, wie Mitmach-Aktionen in Schulen und die "Kenn dein Limit."-Peers. Das sind junge Erwachsene, die Jugendliche in Discotheken, auf Festivals oder in Innenstädten im direkten Gespräch über die Risiken von Alkohol informieren.
Das Internetportal der Kampagne http://www.kenn-dein-limit.info ;
Facebook: http://www.facebook.com/alkohol.kenndeinlimit
Aktuelle Ergebnisse zum Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland sind im Teilband Alkohol der Drogenaffinitätsstudie veröffentlicht:
http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/
Ein Info-Blatt mit den wichtigsten Ergebnissen aus der Studie steht unter http://www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/
Die neuen Kampagnenmotive stehen zum Download unter http://www.bzga.de/presse/pressemotive/alkohol-kenn-dein-limit/
Informationen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung zu Kampagnen zur Alkoholprävention finden Sie unter http://www.drogenbeauftragte.de/drogen-und-sucht/alkohol/kampagnen-zur-alkoholpraevention.html

Kontakt:
Dr. Marita Völker-Albert
Pressesprecherin der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
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Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist seit 1967 zum gesundheitlichen Wohle der Bürgerinnen und Bürger tätig. In dieser Zeit haben sich die Themen der gesundheitlichen Aufklärung erweitert, ihre Methoden geändert, und neue Aufgaben sind hinzugekommen. Gleichzeitig sind auch die Anforderungen an eine erfolgreiche Gesundheitsförderung gestiegen. Diesen Veränderungen haben wir Rechnung getragen und auf der Grundlage unseres Gründungsauftrags aus dem Jahre 1967 eine Neubestimmung vorgenommen. In diesem Sinne räumen wir in Zukunft der Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen und von Qualitätssicherungsverfahren noch mehr Raum ein. Durch nationale und internationale Kooperation fördern wir verstärkt ein arbeitsteiliges Vorgehen, denn erst durch die konsequente Nutzung der Stärken vieler Partner können Synergieeffekte entstehen. Mittelfristig streben wir den Aufbau als Clearingstelle an, damit Aktivitäten und Ressourcen auf zentrale Gesundheitsprobleme konzentriert und die Effektivität und Effizienz der gesundheitlichen Aufklärung gestärkt werden.Unsere Aufklärungsmaßnahmen konzentrieren wir auf ausgewählte Teile der Bevölkerung. In der nächsten Zeit ist dies vor allem die Zielgruppe "Kinder und Jugendliche". Unsere Kompetenz sehen wir in der Entwicklung, Umsetzung und wissenschaftlichen Überprüfung von Aufklärungsstrategien zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Dazu bedarf es auch der Beteiligung zentraler Kooperationspartner. Gleichzeitig wollen wir mehr als bisher Bürgerinnen und Bürger über aktuelle gesundheitliche Themen von bundesweiter Bedeutung informieren. Unverändert wichtig bleibt die langfristige Umsetzung der gesetzlichen und bundespolitischen Aufträge in der Sucht- und Aids-Prävention wie auch in der Sexualaufklärung und Familienplanung.
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