Rund 30 Mio. Euro für Menschen mit Demenz seit 10 Jahren in Frankfurt

Die Stadt am Main finanziert seit 2001 mit ihrem Frankfurter Programm Würde im Alter die umfangreichste Maßnahme für die Betreuung demenziell Erkrankter in der Bundesrepublik Deutschland.
Kurzfassung: (ddp direct) Das Programm Würde im Alter ist die Antwort der Stadt auf die zunehmende Zahl demenziell Erkrankter und deren vermehrten Betreuungsbedarf, sagte Sozialdezernentin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld auf dem Fest der Frankfurter Altenpflegeheime am 7. September 2011. Was dank des Programms qualitativ in Einzelprojekten entwickelt werde, müsse auch den Bürgern mitgeteilt werden. Bei stetigem Zuwachs der Bevölkerung an über 80-Jährigen nimmt das Risiko zu, an Demenz zu erkranken.
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[FFA FRANKFURTER FORUM FÜR ALTENPFLEGE - 28.09.2011] (ddp direct) Das Programm Würde im Alter ist die Antwort der Stadt auf die zunehmende Zahl demenziell Erkrankter und deren vermehrten Betreuungsbedarf, sagte Sozialdezernentin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld auf dem Fest der Frankfurter Altenpflegeheime am 7. September 2011. Was dank des Programms qualitativ in Einzelprojekten entwickelt werde, müsse auch den Bürgern mitgeteilt werden. Bei stetigem Zuwachs der Bevölkerung an über 80-Jährigen nimmt das Risiko zu, an Demenz zu erkranken.
Als die Stadtverordentenversammlung im Jahre 2000 das Programm im Rahmen der Daseinsfürsorge beschloss, reagierte sie auf einen Hilferuf des Frankfurter Forums für Altenpflege. Es handelt sich um den Verbund der Pflegeheimleitenden. Diesen standen mit Einführung der Pflegeversicherung im Juli 1996 kaum noch finanzielle Mittel zur Verfügung, um demenzerkrankte Bewohner ausreichend zu betreuen. Der Gesetzgeber hatte diesen Bereich nicht genügend berücksichtigt die Folgen: überlastetes Pflegepersonal und unzufriedene Heimbewohner. Dachte man im Römer zunächst daran, das Programm für Demenz auf zwei oder drei Jahre zu befristen, sollte es ganz anders kommen.

Nachhaltig Öffentlichkeit herstellen, sensibel machen für die wachsende Zahl demenziell Erkrankter
Die erste digitale Aufklärungs-Kampagne über Demenz und den Umgang mit Demenz initiierte das Forum mit seiner Projektgruppe Die Würde des Alters ist antastbar von 1998 bis 2002. Für die gleichnamige Kampagne erhielt es 2003 den deutschen PR-Preis in Gold. Es hatte die Kommunalpolitik davon überzeugt, dass die Pflege Demenzerkrankter viel Zeit erfordert und einen geschulten sozialen Umgang mit den Betroffenen. Mit der Preisverleihung wurde dem Thema Würde im Alter eine erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit zuteil. Die Frankfurter Maßnahme sorgte dafür, dass das ab 2001 finanzierte Programm bundesweit Nachahmer fand.

Ein Jahrzehnt Ausbau qualitativen Wissens, ein Jahrzehnt Handeln für Demenz
Das Forum sieht es als seine Aufgabe an, den Erfahrungs- und Wissenszuwachs aus der Projektarbeit beständig der kommunalen Öffentlichkeit bekannt zu machen. Es organisiert Tagungen, Feste und erstellt Broschüren für die Bürgerinnen und Bürger, in denen anhand praktischer Beispiele dargestellt ist, wie das Phänomen Demenz das Zusammenleben in einer älter werdenden Gesellschaft auch positiv verändert. Einen Einblick bietet etwa die Schrift: Kultur der Pflege ist Pflege der Kultur von 2006. 2006 war auch das Jahr, in dem die Politik die jährliche Fördersumme des Programms von 2,7 auf 3 Mio. Euro erhöhte.

Dank dieser Aufstockung seitens der Stadt Frankfurt wurde das Programm erweitert: um bürgerschaftliches Engagement, Ethikkomitees, Erfahrungsaustausch über Demenz und über das Recht auf Privatheit von Heimbewohnern. Das heißt, der professionelle und zivilgesellschaftliche Einsatz für die Betroffenen und ihre Angehörigen konnte qualitativ und in der Summe weiterentwickelt werden. Ziel war und ist es - neben der besseren Versorgung der Betroffenen , die Stadtbevölkerung über die Aufklärungsarbeit zu motivieren, sich persönlich an Demenzprojekten oder Kursen zu beteiligen, die z. B. auch Pflegeheime anbieten.
Die Hoffnungen, die die Medizinforschung auf Demenzheilung macht, sind gerechtfertigt. Diese dürfen aber nicht davon abhalten, auf das zu schauen, was im Lebenszusammenhang der jetzt betroffenen Menschen erforderlich ist: Zuwendung, Geborgenheit, Begleitung, Aufmerksamkeit, Obhut, Sorge und Achtsamkeit für jene alten Menschen in der Stadt, die sich nicht mehr orientieren können.

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