Keine neuen Delfinarien und Delfinauswilderungen in Ägypten - WDSF und ProWal sprechen mit Umweltministerium

Kurzfassung: (Mynewsdesk) Bei einem Treffen der beiden Geschäftsführer der deutschen Tierschutzorganisationen ProWal, Andreas Morlok, und des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF), Jürgen Ortmüller, im Umweltministerium in Kairo mit Dr. Luay El Sayed (Coordinator of Wildlife Program), wurde bestätigt, dass in Ägypten zukünftig keine weiteren Delfinarien gestattet werden.

Für die drei ...
[Wal- und Delfinschutz-Forum gUG (WDSF) - 10.12.2017] (Mynewsdesk) Bei einem Treffen der beiden Geschäftsführer der deutschen Tierschutzorganisationen ProWal, Andreas Morlok, und des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF), Jürgen Ortmüller, im Umweltministerium in Kairo mit Dr. Luay El Sayed (Coordinator of Wildlife Program), wurde bestätigt, dass in Ägypten zukünftig keine weiteren Delfinarien gestattet werden.

Für die drei vorhandenen Delfinarien in Ägypten in Hurghada und Sharm el Sheikh bedeutet dies, dass bei einem eventuell erforderlichen Neubau eines Delfinariums nur ein Transfer aus den bereits vorhandenen Delfinarien durchgeführt werden darf, so Dr. El Sayed.

Ägypten ist Mitglied des Abkommens der Bonner Konvention (Convention on Migratory Species CMS) zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten. Eine Ansiedlung von Delfinen im Roten Meer, die nicht von dort stammten, sei demnach nicht gestattet, weil die vorhandenen Populationen der Großen Tümmler und Spinnerdelfinen vor Kreuzungen mit anderen Delfinen geschützt werden müssten.

Andreas Morlok, (ProWal:) "Es ist skandalös, dass von skrupellosen Delfinarien-Betreibern Delfine aus Russland oder gar aus Treibjagden in Japan gekauft wurden und von ihnen auch noch behauptet wird, dass sie Artenschutz betreiben, wohlwissentlich, dass sie niemals ihre Delfine jemals wieder ins Meer zurückbringen können.“

Bei dem Gespräch mit den beiden Geschäftsführern sowie der Tierschützerin Rebecca Akermann aus der Schweiz äußerte Dr. El Sayed, dass Touristen keine Delfinarien besuchen sollten, sondern es besser wäre, sich auf das „Dolphin-Watching“ zu beschränken. Die ägyptische Regierung sei davon überzeugt, dass nur diese natürliche Art der Delfinsichtung mit Booten gefördert werden solle. Dr. El Sayed hat den beiden Tierschutzorganisationen vorgeschlagen, dass er einen weiteren Kontakt mit Prof. Moustafa Fouda (Minister Advisor on Biodiversity Egypt/Head of Environment Management) herstellen wolle, der Ägypten bei den Tagungen der Bonner Konvention (CMS) vertritt.

Jürgen Ortmüller (WDSF): "Wir werden dem Umweltministerium in Kairo aus Tierschutzgründen vorschlagen, neben dem Importverbot von Delfinen nach Ägypten, auch ein Zuchtverbot gesetzlich zu beschließen. Damit wäre das traurige Kapitel in Gefangenschaft lebender Delfine in dem Land am Nil eines Tages auch Geschichte.“


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