31.03.2015 12:52 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Greenpeace e.V.

Deutschlands größter Discounter reagiert auf Greenpeace-Kampagne

Kurzfassung: Deutschlands größter Discounter reagiert auf Greenpeace-KampagneAldi will Kleidung und Schuhe giftfrei produzierenDeutschlands größter Discounter Aldi verpflichtet sich, bis zum Jahr 2020 alle umw ...
[Greenpeace e.V. - 31.03.2015] Deutschlands größter Discounter reagiert auf Greenpeace-Kampagne

Aldi will Kleidung und Schuhe giftfrei produzieren
Deutschlands größter Discounter Aldi verpflichtet sich, bis zum Jahr 2020 alle umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien aus der Textilproduktion zu verbannen.
Das Unternehmen veröffentlicht heute einen detaillierten Plan zur Entgiftung und reagiert damit auf die Forderungen der Detox-Kampagne von Greenpeace. Mit dem Textilgeschäft setzt Aldi jährlich etwa 2,5 Milliarden Euro um - das sind knapp zehn Prozent des Gesamtumsatzes von 27,5 Milliarden Euro. "Mit billigsten Textilien lockt Aldi Woche für Woche ihre Kunden in die Läden. Jetzt hat Aldi erkannt, dass diese Ware ohne giftige Chemie produziert sein muss", sagt Kirsten Brodde, Textilexpertin von Greenpeace.
Aldi Nord und Süd hatten schlecht abgeschnitten, als Greenpeace im Herbst Kinderkleidung und Kinderschuhe verschiedener Discounter auf gefährliche Chemikalien getestet hatte (http://gpurl.de/kOGsk). In einem Discounter-Einkaufsratgeber attestierte Greenpeace den in Essen und Mühlheim ansässigen Unternehmen auch umweltschädlichen Rohstoffeinsatz sowie Nachholbedarf bei der Wiederverwertbarkeit der Textilien und bei Sozialstandards.
Nun will Aldi gefährliche Schadstoffe wie Alkylphenolethoxylate (APEO) bis Ende Juni 2016 verbannen. Die Abbauprodukte von APEOs sind hochgiftig für Wasserorganismen. Per- und polyfluorierte Chemikalien, die das Immunsystem und die Fortpflanzung schädigen können, sollen bis spätestens Ende 2016 aus Textilien verschwinden. Aldi will außerdem über das Abwasserproblem aufklären: Damit sich die Bevölkerung im Umfeld der Fabriken über die Chemikalien im Abwasser informieren kann, sollen 80 Prozent der Aldi-Lieferanten ihre Abwasserdaten bis Ende März 2016 offenlegen. Die Verpflichtung bezieht sich auf das gesamte eigene Sortiment an Textilien und Schuhen. Außerdem gehören alle Heimtextilien wie Handtücher oder Bettwäsche dazu. Bis Ende Juni 2016 will Aldi sogar ein Programm für "nachhaltigen Konsum" aufsetzen.
Aldi, Lidl, Penny, Tchibo: Discounter wollen entgiften
Mit diesem Schritt schwenkt die Textilherstellung der Discounter insgesamt auf einen sauberen Kurs um. Sowohl Lidl als auch Rewe/Penny und der Hamburger Handelsriese Tchibo haben bereits auf die Greenpeace-Kampagne reagiert und angekündigt, die Produktion zu entgiften. Tchibo will sogar ein Rücknahme- und Recycling-Programm einführen. Dies ist umso bedeutender angesichts des rasant wachsendenden Textilgeschäft der Discounter: Jede Woche werfen die Billig-Supermärkte gewaltige Stückzahlen von Textilien und Schuhen zu Billigpreisen auf den Markt. Aldi ist der neuntgrößte deutsche Modehändler. Auch Lidl und Tchibo zählen zu den Top 10. "Weg vom Viel-und-Billig-Schick - diese Haltung erwarten wir nun auch von den weltweit größten Einzelhändlern Wal-Mart, Carrefour und Tesco", sagt Brodde.
Bereits 24 international führende Modeunternehmen und sechs italienische Zulieferer haben sich gegenüber Greenpeace verpflichtet, ihre Produktion bis 2020 zu entgiften. Denn die Abwässer der Textilfabriken verunreinigen Gewässer weltweit. In den asiatischen Produktionsländern ist das Problem besonders gravierend. In China sind etwa zwei Drittel der Gewässer mit gefährlichen Chemikalien kontaminiert, vor allem aus der Textilindustrie.

Pressekontakt
Pressesprecherin
Carolin Wahnbaeck
carolin.wahnbaeck@greenpeace.de
Phone: 040-30618342
Weitere Informationen
Greenpeace e.V.
Greenpeace e.V. Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Lebensgrundlagen kämpft. Unser Ziel ist es, Umweltzerstörung zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern und Lösungen durchzusetzen. Greenpeace ist überparteilich und völlig unabhängig von Politik, Parteien und Industrie. Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland spenden an Greenpeace und gewährleisten damit unsere tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt.Spektakuläre Aktionen haben Greenpeace weltweit bekannt gemacht. Die direkte Konfrontation mit Umweltsündern dient dazu, auf Missstände aufmerksam zu machen. Greenpeace-Aktivisten setzen sich persönlich für ihr Anliegen ein - dadurch erzeugen sie öffentlichen Druck auf Verantwortliche in Politik und Industrie. Doch Greenpeace agiert nicht nur im Schlauchboot, auch die Lobbyarbeit trägt entscheidend zum Erfolg von Kampagnen bei. In langwierigen und zähen Verhandlungen versucht Greenpeace, die politischen Entscheidungen von Regierungen oder Kommissionen zu beeinflussen.Greenpeace arbeitet zu den Themen Klimaveränderung, Artenvielfalt (Ökosysteme der Wälder und Meere), Atomkraft/erneuerbare Energien, Erdöl, Gentechnik, Landwirtschaft und Chemie. Eine Konzentration auf die gewählten Kampagnen ist notwendig: Nur wenn die Organisation ihre Energien bündelt, ist effektives und erfolgreiches Arbeiten möglich.
Greenpeace e.V.,
, 20457 Hamburg, Deutschland
Tel.: ;
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

Greenpeace e.V.

20457 Hamburg
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
Fax:
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/123234

https://www.prmaximus.de/pressefach/greenpeace-e.v.-pressefach.html
Die Pressemeldung "Deutschlands größter Discounter reagiert auf Greenpeace-Kampagne" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Deutschlands größter Discounter reagiert auf Greenpeace-Kampagne" ist Greenpeace e.V., vertreten durch .