Infrastruktur - Hauptsache, sie funktioniert...

Kurzfassung: Infrastruktur - Hauptsache, sie funktioniert... Der Zustand und die Finanzierung der Infrastruktur sind zu Dauerthemen der aktuellen Politik geworden. Erst Funktionsstörungen wie Streiks, Zerstörung ...
[Justus-Liebig-Universität Gießen - 09.02.2015] Infrastruktur - Hauptsache, sie funktioniert...
Der Zustand und die Finanzierung der Infrastruktur sind zu Dauerthemen der aktuellen Politik geworden. Erst Funktionsstörungen wie Streiks, Zerstörung oder Verfall machen uns bewusst, dass wir Versorgungs- und Entsorgungs-, Verkehrs- und Kommunikationseinrichtungen normalerweise wie selbstverständlich nutzen. Zum einen entlasten all diese Einrichtungen uns von Fragen des Zugangs zu unseren Lebensgrundlagen, zum anderen sind wir im Alltag umfassend abhängig von ihnen geworden. Das freilich war nicht immer so. In einer Kultur- und Alltagsgeschichte der Infrastrukturen will der Gießener Historiker Prof. Dr. Dirk van Laak vom Historischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) aufzeigen, dass Aufbau, Aneignung und Umwidmung dieser Einrichtungen zur Vernetzung und Integration eine lange Tradition haben, die sich tief in unsere kulturellen Praxen und zivilisatorischen Routinen eingeschrieben hat.
Mit seinem Buchprojekt "Hauptsache, sie funktioniert" beabsichtigt Prof. van Laak, die von vielen Ambivalenzen durchzogene "Infrastrukturgeschichte" vom 19. Jahrhundert bis heute exemplarisch zu rekonstruieren. Die Volkswagenstiftung hat ihm zur Realisierung dieses Buchprojekts für den Zeitraum von April 2015 bis März 2016 ein Opus-magnum-Stipendium zuerkannt. Dieses Stipendium wird an herausragende Professorinnen und Professoren aus den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften verliehen. Entlastet durch eine Lehrvertretung erhalten sie die Möglichkeit, ein größeres wissenschaftliches Werk ("Opus magnum") zu einem anspruchsvollen Thema zu verfassen.
Prof. van Laak wird für sein Projekt auf Einzeluntersuchungen und Fallstudien einer zuletzt expandierenden Forschungsrichtung zurückgreifen, um sie unter verschiedenen Aspekten (Anschluss und Ausgrenzung, Teilhabe und Nutzerverhalten, Symbolwert und Scheitern, Lebenszyklen und Verwundbarkeit usw.) zusammenzuführen. Auf diese Weise soll ein Übersichtswerk entstehen, das Thesen erproben, Potenziale einer kulturhistorischen Perspektive auf Infrastrukturen kenntlich machen und zu weiteren Forschungen anregen will.
Dirk van Laak, geboren 1961, aufgewachsen im Ruhrgebiet, studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Essen, war von 1991 bis 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchivs in Düsseldorf, wo er den Nachlass des Juristen Carl Schmitts betreute. 1993 promovierte Dirk van Laak an der Fernuniversität Hagen mit einer Untersuchung zum Einfluss Schmitts in der frühen Bundesrepublik. Von 1993 an war er Assistent bzw. Oberassistent an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und habilitierte sich dort 2001 mit einer Arbeit über deutsche Planungen der Jahre 1880 bis 1960, Afrika zu erschließen. 1995/96 lehrte er für ein halbes Jahr an der University of Chicago, ab 2002 für jeweils ein Jahr an den Universitäten Tübingen und Freiburg. Seit November 2007 hat er an der JLU die Professur für Zeitgeschichte inne; außerdem war er als Gastwissenschaftler am Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Sciences in Wassenaar tätig.
Die Schwerpunkte von Prof. van Laaks Forschungen sind die deutsche, europäische und Globalisierungs-Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Kolonialismus und Imperialismus, Technik-, Infrastruktur- und Planungsgeschichte, Geistes- und Intellektuellengeschichte sowie die Geschichte des historischen Denkens und der Geschichtsschreibung.

Kontakt
Prof. Dr. Dirk van Laak
Historisches Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen
Otto-Behaghel-Straße 10 C
35394 Gießen
Telefon: 0641 99-28134
Fax: 0641 99-28139
E-Mail: Dirk.van.Laak@geschichte.uni-giessen.de
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot - von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften - bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veteri-närmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlich-keiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System - ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture - GCSC).
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