Der Nationalökonom Max Weber und der 'neue Geist des Kapitalismus'

Kurzfassung: Der Nationalökonom Max Weber und der "neue Geist des Kapitalismus"Internationale Konferenz beschäftigt sich mit Selbstregulation und Unternehmensführung in der WeltwirtschaftMit der Frage, ob es ei ...
[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg - 09.12.2014] Der Nationalökonom Max Weber und der "neue Geist des Kapitalismus"
Internationale Konferenz beschäftigt sich mit Selbstregulation und Unternehmensführung in der Weltwirtschaft
Mit der Frage, ob es einen "neuen Geist des Kapitalismus" gibt und welche Zusammenhänge hier zu Selbstregulation und Unternehmensführung in der Weltwirtschaft bestehen, befasst sich eine internationale Konferenz an der Universität Heidelberg. Dazu laden das Max-Weber-Institut für Soziologie und der Exzellenzcluster "Asien und Europa im globalen Kontext" vom 12. bis 14. Dezember 2014 ein. Schwerpunkt der Konferenz sind aktuelle empirische Untersuchungen zu modernen Kapitalismus-Varianten, die zu den Thesen von Max Weber in Bezug gesetzt werden sollen. Der Geburtstag des Heidelberger Wissenschaftlers jährt sich 2014 zum 150. Mal. Zu den Referenten gehören Forscher aus Brasilien, China, Deutschland, Großbritannien, Indien, Österreich, Südkorea und den USA. Erwartet werden rund 50 Teilnehmer.
Die Konferenz nimmt zwei zentrale Hypothesen der aktuellen Globalisierungsforschung in den Blick: Dabei geht es zum einen um die Annahme, dass sich aktuell eine neue globale Elite von Führungskräften herausbildet; zum anderen erwartet die Wissenschaft eine weiter zunehmende Ausbreitung neoliberaler Konzepte in der Unternehmensführung weltweit. Die Teilnehmer der Tagung werden dazu Studien aus verschiedenen Teilen der Welt präsentieren und anschließend darüber diskutieren, welche Auswirkungen die Ergebnisse dieser empirischen Untersuchungen auf die Theoriebildung zu Globalisierung und Kapitalismus haben.
Zum Auftakt der Konferenz beschäftigen sich die Beiträge der Referenten mit grundlegenden Fragestellungen der Geschichte und Theorie des Kapitalismus. In Teil zwei und drei der Veranstaltung wird es um neue Ansätze der Selbstregulation sowie um Veränderungen und Entwicklungen in den Managementkonzepten gehen. Im Rahmen der abschließenden vierten Sektion sollen Unternehmensführung und Unternehmenspolitik in Zeiten globaler Wirtschaftsstrukturen erörtert werden. "Max Weber und seine Arbeiten bilden dabei einen wichtigen Bezugspunkt, um auch Aspekte der Selbstregulation und der Rationalisierung von Prozessen auszuloten. Dabei handelt es sich teilweise auch um Phänomene, die sich in allen wichtigen Wirtschaftsregionen der Welt zeigen und damit als transkulturell zu bezeichnen sind", sagt Prof. Dr. Markus Pohlmann vom Max-Weber-Institut für Soziologie, der diese internationale Konferenz initiiert hat.
Max Weber (1864 bis 1920), der als Jurist, National- und Sozialökonom, Soziologe, Politikwissenschaftler und Historiker wirkte, hatte bereits einen Teil seines Studiums an der Ruperto Carola verbracht. Nach Stationen in Berlin und Freiburg übernahm er 1897 an der Universität Heidelberg das Ordinariat für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft. Wegen einer Erkrankung musste der Wissenschaftler seine Lehrtätigkeit früh einschränken und 1903 ganz aufgeben, so dass er anschließend nur noch als Privatgelehrter tätig war. Als Ersatz für das ihm fehlende Seminar richtete seine Frau Marianne einen regelmäßigen Gesprächszirkel im Salon ihres Hauses ein, an dem Freunde der Familie und Kollegen sowie viele jüngere Wissenschaftler und empfohlene Studenten teilnahmen. 1909 war Max Weber einer der Mitbegründer der noch heute bestehenden Deutschen Gesellschaft für Soziologie, daneben war er auch politisch aktiv.
Die Konferenz "Max Weber and the New Spirit of Capitalism - Self Regulation and Corporate Governance in a Global Economy" wird unterstützt durch das Field of Focus 4 "Selbstregulation und Regulation: Individuen und Organisationen" - einem der vier interdisziplinären Forschungsfelder, die im Rahmen der Exzellenzinitiative im "Zukunftskonzept" der Universität Heidelberg verankert sind.

Kontakt:
Dr. Jivanta Schöttli
Max-Weber-Institut für Soziologie
Telefon (06221) 54-2983
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Seit ihrer Gründung hat die Universität Heidelberg mit Blick auf ihre wissenschaftliche Reputation, ihre intellektuelle Ausstrahlung und ihre Attraktivität für Professoren und Studenten viele Höhen und Tiefen erlebt. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich Heidelberg zu einem Zentrum des Humanismus. Martin Luthers Disputation im April 1518 hinterließ nachhaltige Wirkung. In der Folgezeit erwarb sich die Universität ihren besonderen Ruf als Hochburg des Calvinismus. So entstand hier 1563 das bis heute grundlegende Bekenntnisbuch der reformierten Kirche, der "Heidelberger Katechismus". Nach schwierigen, durch Revolutionskriege und finanzielle Misswirtschaft geprägten Jahren wurde die Universität Anfang des 19. Jahrhunderts vom ersten badischen Großherzog Karl Friedrich reorganisiert. Seinen Namen fügte die Universität dem Namen ihres Stifters Ruprecht I. hinzu und nennt sich seither Ruprecht-Karls-Universität.
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