03.12.2014 10:37 Uhr in Gesellschaft & Familie und in Wissenschaft & Forschung von HHL gGmbH

Interkulturelle Kompetenz und Bildung per Remote Service: Eigenheiten beim Bildungsexport beachten

Interkulturelle Kompetenz und Bildung per Remote Service: Eigenheiten beim Bildungsexport beachten
Kurzfassung: 2. BRIDGE-Fachtagung "Beruf und Bildung in Tunesien per Remote Service" im November 2014 an der HHL Leipzig Graduate School of Management
Interkulturelle Kompetenz und Bildung per Remote Service: Eigenheiten beim Bildungsexport beachten Profitieren von dem Projekt "BRIDGE - Beruf und Bildung in Tunesien": Mitarbeiter des deutschen Automobilzulieferers der Marquardt Group in Tunesien. Foto: CLIC
[HHL gGmbH - 03.12.2014] "Wir sehen die Welt nicht wie sie ist, sondern wie wir sind", sagte Susanne Dieing vom Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. auf der 2. BRIDGE-Fachtagung "Beruf und Bildung in Tunesien per Remote Service" im November 2014 an der HHL Leipzig Graduate School of Management. Bildungsexport dürfe sich laut Frau Dieing nicht auf das Erbringen einer Dienstleistung reduzieren, von großer Bedeutung sei eine individuelle Bedarfsanalyse vor Ort. Die hiermit angesprochene "kulturelle Robustheit" innerhalb des Bildungsexports bildete den Rahmen der Diskussionen auf der Fachtagung in Leipzig.

Nach zwei Jahren vielseitiger Aktivitäten wurden die bisherigen Ergebnisse des BRIDGE-Verbundprojekts (FKZ 01BEX03A12) zum Thema "Beruf und Bildung in Tunesien" präsentiert und der Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis aus dem Bereich des Bildungsexports gefördert.

Kern des BRIDGE-Verbundprojekts bildet die in erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Transferpartner aus Tunesien entwickelte Onlineplattform, dem "BRIDGE-Learner", eine interaktive Arbeitsoberfläche für das gemeinschaftliche, problemlösungsorientierte und zeitgleiche Lernen. Anhand eines Vergleiches der zwei in Tunesien durchgeführten Schulungen konnte auf der Leipziger Tagung klar herausgestellt werden, dass sich durch die Reduktion der Anwesenheit von Trainern Chancen der Kosteneinsparung mit Hilfe des BRIDGE-Learners ergeben. In der abschließenden Diskussion ging es um Kernthematiken wie der Vereinbarkeit von virtuellem Lernen und Berufsqualifizierungsmaßnahmen im Ausland.

Die zweite Hälfte der Tagung dominierten Erfahrungsberichte aus verwandten Projekten. So wurde beispielsweise aus dem Sonderfahrzeugbau in Russland, der sich mit der Herausforderung des Wissenstransfers über Sprachunterschiede und Mentalitätsgrenzen konfrontiert sieht, berichtet. Einen konkreten Blick in die "Zukunft des Lernens" wagte Prof. Dr. Werner Sauter, Wissenschaftlicher Leiter bei der Blended Solutions GmbH. Seine "10 Gebote" des künftigen Lernens, Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombinierend, legen den Schwerpunkt auf Kompetenzentwicklung und die Relevanz von Erfahrungen in der Praxis. Bildung und Wissen, so appellierte Herr Prof. Sauter, könne nicht vermittelt, sondern müsse persönlich erfahren werden. Anstelle eines fremden, von außen gesteuerten Lehrens und Lernens gehe es in Zukunft um das individualisierte "Work Place Learning".

Einig waren sich alle Teilnehmer, dass der Erfolg des Bildungsexports von einer guten Übersetzung, die neben terminologischer Exaktheit auch interkulturelle Kompetenzen verlangt, abhängig ist. Gleichzeitig müssten unterschiedliche Erfahrungshorizonte und Bildungshintergründe berücksichtig werden,- Dolmetscher seien im Idealfall nicht nur Übersetzer, sondern auch Mediator.

Abgerundet wurde die Tagung durch eine Paneldiskussion mit Dr. Hagen Habicht (HHL Leipzig Graduate School of Management), Dr. Nizar Abdelkafi (Fraunhofer MOEZ), Prof. Dr. Werner Sauter (Blended Solutions GmbH), Prof. Dr. Michael Stephan (Universität Marburg) sowie Dr. Norbert Völker (VDMA). Die Moderation übernahm Prof. Dr. Ralf Reichwald (HHL Leipzig Graduate School of Management). In der Diskussionsgruppe wurde die Relevanz von interaktiven Medien & Technologien und ihrer Verwendung für zukünftige Bildungsangebote bekräftigt. Herausforderungen für die Weiterentwicklung und Verbreitung des durch e-Learning gestützten Bildungsexports seien laut der Experten die kulturelle Anpassungsfähigkeit für Lehr- und Lernende sowie die grenzüberschreitende Verwertbarkeit.

Über das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "BRIDGE - Beruf und Bildung in Tunesien"

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt "BRIDGE - Beruf und Bildung in Tunesien" (FKZ 01BEX03A12) setzt am bestehenden Weiterbildungsbedarf bei Auszubildenden, Facharbeitern und Führungskräften in der tunesischen Automobilzulieferindustrie an. Für den Transfer von deutschen Bildungsdienstleistungen wurde durch die Konzipierung und Umsetzung von Präsenzveranstaltungen, Selbstlernen und einer Web-2.0-Plattform, dem "BRIDGE-Learner" als sogenannter Remote Service, eine Brücke zwischen den Anforderungen und Bedürfnissen der deutschen Wirtschaft und der tunesischen Industrie geschlagen.
Innerhalb des Projektzeitraums von September 2012 bis heute konnten so Führungskräfte wie auch Fachkräfte unter großer Berücksichtigung von praktischen Inhalten des deutschen Automobilzulieferers der Marquardt Group in Tunesien weiterqualifiziert werden. Die Tunesier erhielten in diesem Zusammenhang Weiterbildungsangebote in den Bereichen Führungsaufgaben, Unternehmensorganisation und (weiterführende) Fachseminare zur Kunststoffverarbeitung.
Partner des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts "BRIDGE - Beruf und Bildung in Tunesien" sind die HHL Leipzig Graduate School of Management, die Universität Leipzig, die SKZ - ToP gGmbH, das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V., die Marquardt GmbH (Deutschland und Tunesien), die Mediterranean School of Business (MSB) sowie das Ministerium der beruflichen Ausbildung und Arbeit in Tunesien (Ministère de La Formation Professionnelle et de l'Emploi, MFPE). http://clicresearch.org/bridge/

Center for Leading Innovation & Cooperation (CLIC)

Die Zukunft gehört Wertschöpfungsmodellen, die auf Innovation und Kooperation basieren. Ihr Management gehört zu den zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Das Center for Leading Innovation & Cooperation (CLIC) unterstützt Unternehmen dabei, diese Herausforderungen zu meistern - durch die gemeinsame Gestaltung und Verbesserung maßgeschneiderter Erfolgsstrategien. In einer Welt, in der radikale Innovationen und grenzüberschreitende Kooperationen zunehmend zur Norm werden, ist die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis zwingend geboten. Sie trägt dazu bei, die Innovationsfähigkeit in Unternehmen und Märkten zu stärken. CLIC ist eine gemeinsame Initiative von Wissenschaftlern des Advanced Institute of Management Research (AIM), der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), der HHL Leipzig Graduate School of Management sowie der Technischen Universität München (TUM) mit Sitz an der HHL und einem weltweiten Partnernetzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Professoren Anne Sigismund Huff, Kathrin M. Möslein und Ralf Reichwald sowie Dr. Hagen Habicht bilden das Direktorium von CLIC. http://www.clicresearch.org

HHL Leipzig Graduate School of Management

Die HHL ist eine universitäre Hochschule und zählt zu den führenden internationalen Business Schools. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Fakultät im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger, verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Forschung, Lehre und Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden. http://www.hhl.de
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Die HHL ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden internationalen Business Schools. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger, verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender Führungspersönlichkeiten. Neben der internationalen Ausrichtung spielt die Verknüpfung von Theorie und Praxis eine herausragende Rolle. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden.
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