Herzklappenerkrankungen bei Hochrisikopatienten

Kurzfassung: Herzklappenerkrankungen bei HochrisikopatientenHerzklappenerkrankungen treten oft auf, insbesondere die Aortenstenose. Dabei ist der Ausflusstrakt der linken Herzkammer verengt. Da diese Herzklappener ...
[Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft - 30.10.2014] Herzklappenerkrankungen bei Hochrisikopatienten
Herzklappenerkrankungen treten oft auf, insbesondere die Aortenstenose. Dabei ist der Ausflusstrakt der linken Herzkammer verengt. Da diese Herzklappenerkrankung mit dem Alter häufiger vorkommt, wächst hierzulande die Zahl der Betroffenen. Für die stationäre Behandlung der Erkrankung verzeichnet der Deutsche Herzbericht 2013 für Menschen ab 75 Jahren eine Zunahme um 125,4 Prozent im Zeitraum von 1995 bis 2011: von 224 auf 505 Patienten pro 100.000 Einwohner. "Gerade für ältere Menschen, die an weiteren Begleiterkrankungen leiden, bedeutet eine operative Erneuerung der Herzklappe ein hohes Risiko", erklärt Professor Dr. Georg Ertl, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum Würzburg. Denn der Eingriff erfolgt am offenen Herzen und unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine. Schonendere, sogenannte interventionelle Verfahren seien daher gefordert, meint Ertl. Dies umfasst alle Eingriffe am Herzen zusammen, die Ärzte unter Röntgenkontrolle mit einem Herzkatheter vornehmen. Für die Aortenstenose ist dies die Katheter-basierte oder Transkatheter-Aortenklappen-Implantation, kurz TAVI genannt.
Um zum Herzen zu gelangen, führt der Arzt den Katheter über einen kleinen Schnitt in der Leiste in die Blutbahn. Von dort schiebt er das Instrument durch die Arterie bis zum Herzen vor. Auf der Spitze des Ballonkatheters sitzt ein Drahtröhrchen mit einer neuen Herzklappe. "Bei der TAVI bringt der Kardiologe über einen Ballonkatheter, auf den ein Klappen tragender Stent montiert ist, eine biologische Herzklappe in die verengte und verkalkte Herzklappe ein," erläutert Professor Dr. Georg Ertl, Mitglied im Programmkomitee der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2014 für den Bereich Kardiologie. Durch Aufblasen des Ballons drückt sich die Ersatz-Herzkappe von innen in die Gefäßwand mit der kranken Klappe hinein und lässt sich verankern.
Eine kürzlich publizierte Studie aus den USA zeigt, dass das TAVI-Verfahren bei Hochrisikopatienten sicherer ist als der herkömmliche chirurgische Eingriff. In die Studie wurden 795 Patienten aus 45 Herzzentren einbezogen. Die Todesrate lag ein Jahr nach dem Eingriff bei den interventionell behandelten TAVI-Patienten signifikant niedriger als bei den operierten: Bei 14,2 Prozent gegenüber 19,1 Prozent. "Dieses Ergebnis stützt die Leitlinien, an denen wir uns orientieren und bestätigt damit dieses Vorgehen", erklärt Professor Ertl. Die Leitlinien raten zu kathetergestützten Aortenklappenimplantationen bei Patienten über 75 Jahren und mit hohem Risikoprofil. "Die Entscheidung, ob bei einer Herzklappenerkrankung eine Operation oder ein interventionelles Verfahren zum Einsatz kommt, müssen Kardiologen und Herzchirurgen möglichst gemeinsam fällen", fordert Ertl. Bei einer TAVI sollte zudem immer ein Chirurg in Rufbereitschaft sein.
In Deutschland verfolgt das sogenannte GARY-Register, German Aortic valve RegistrY, die jährlich rund 10.500 Eingriffe bei Aortenstenose - insbesondere mit der Frage, wie die TAVI im Vergleich mit dem chirurgischen Herzklappenersatz abschneidet. Über die aktuellen Daten des Registers und weitere interventionelle Verfahren bei Herzklappenerkrankungen, beispielsweise den Mitralclip, diskutieren Experten interdisziplinär auf dem klinischen Symposium der MEDICA EDUCATION CONFERENCE 2014.
Quelle: Adams et al. New Engl. J. Med., 2014
Weitere Informationen zur Conference und das Programm finden Sie im Internet unter www.medica.de/mec1
Terminhinweis:
Vorab-Pressekonferenz zur MEDICA EDUCATION CONFERENCE:
Termin: 11. September 2014, 11.00 bis 12.00 Uhr
Ort: DGIM-Dependance, Oranienburger Straße 22, 10117 Berlin
MEDICA EDUCATION CONFERENCE
Termin: 12. bis 15. November 2014
Ort: Düsseldorfer Messegelände, CCD Süd, SSD Pavillon, CCD Ost

Weitere Informationen
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft
Die AWMF ist das Netzwerk der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften in DeutschlandIn der 1962 gegründeten Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) sind derzeit 163 wissenschaftlich arbeitende medizinische Fachgesellschaften organisiert.
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft,
, 40223 Düsseldorf, Deutschland
Tel.: 0711 8931-605;
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft

40223 Düsseldorf
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
0711 8931-605
Fax:
0711 8931-167
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/116092

https://www.prmaximus.de/pressefach/arbeitsgemeinschaft-der-wissenschaftlichen-medizinischen-fachgesellschaft-pressefach.html
Die Pressemeldung "Herzklappenerkrankungen bei Hochrisikopatienten" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Herzklappenerkrankungen bei Hochrisikopatienten" ist Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft, vertreten durch .