EU-weite Energiewende könnte Südeuropas Wirtschaft stärken

Kurzfassung: EU-weite Energiewende könnte Südeuropas Wirtschaft stärken Das sind die Ergebnisse einer neuen Studie von Autoren des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und ande ...
[Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) - 22.08.2014] EU-weite Energiewende könnte Südeuropas Wirtschaft stärken
Das sind die Ergebnisse einer neuen Studie von Autoren des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und anderer renommierten Forschungsinstitute, die im Fachmagazin "Renewable and Sustainable Energy Reviews" veröffentlicht worden ist.
Basierend auf meteorologischen Daten und der Auswertung von Szenarien für eine kosteneffiziente Energiewende in Europa kommen die Forscher zu dem Schluss, dass Länder wie Griechenland, Portugal, Italien oder Spanien vor allem durch den Einsatz von mehr Photovoltaikanlage vom Stromimporteur zum Exporteur werden könnten. Dazu sei eine rechtliche Harmonisierung der Energiepolitik durch die EU in enger Abstimmung mit all ihren Mitgliedsstaaten nötig. Konkret schlagen die Wissenschaftler einen EU-weiten, möglichst einheitlichen Einspeisetarif für erneuerbare Energien vor.
"Die Energiewende sollte als gemeinschaftliches europäisches Projekt verstanden werden, das vor allem benachteiligten Ländern Perspektiven bietet", sagt Felix Creutzig, Leiter der Studie und der MCC-Arbeitsgruppe Landnutzung, Infrastruktur und Transport. "Die Energiewende kann nicht im Alleingang gelingen, sondern Deutschland braucht innerhalb der EU Partner im Süden Europas." Dies gelte auch mit Blick darauf, dass sich über einen größeren geografischen Raum hinweg die Wind- und Wolkeneinflüsse auf die Energiegewinnung aus den Erneuerbaren Energien besser ausglichen.
Die europäischen Mittelmeeranrainer können jedoch die bürokratischen und finanziellen Hürden auf dem Weg zum großflächigen Einsatz etwa von Photovoltaikanlagen nur mit Hilfe aus dem Norden überwinden. Eine Geldquelle dafür könnten die Einnahmen aus einem reformierten europäischen Emissionshandel darstellen. Von Deutschland und anderen Staaten finanzierte Infrastrukturinvestitionen der EU in Erneuerbare Energien in Südeuropa könnten zudem die dort eingebrochenen Privatinvestitionen ausgleichen, ohne dass die Haushalte dieser Staaten weiter belastet würden.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch die Vereinigung des europäischen Wirtschaftsraums dessen Kern - also Deutschland und die Beneluxstaaten - ökonomisch am meisten profitiert habe, während die produktive Basis der Mittelmeeranrainer geschwächt worden sei. "Es wäre nur angemessen, wenn Staaten wie Deutschland, die bisher am meisten von der EU als Wirtschaftsunion profitiert haben, finanziell einen substanziellen Beitrag zu einer Europäischen Energiewende auch für Südeuropa beitrügen", sagt Creutzig. "Und es kommt noch hinzu: Eine erneuerte Solidarität der EU-Bürger untereinander könnte das wertvollste Ergebnis eines solchen Projektes sein. Selbst wenn das schwer in Euro und Cent zu beziffern ist."
Über das MCC
Das MCC erforscht nachhaltiges Wirtschaften sowie die Nutzung von Gemeinschaftsgütern wie globalen Umweltsystemen und sozialen Infrastrukturen vor dem Hintergrund des Klimawandels. Fünf Arbeitsgruppen forschen zu den Themen Wirtschaftswachstum und -entwicklung, Ressourcen und Internationaler Handel, Städte und Infrastrukturen, Governance sowie wissenschaftliche Politikberatung. Das MCC ist eine gemeinsame Gründung der Stiftung Mercator und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK).
Weitere Informationen:
Der Artikel im Original: Creutzig, F.; Goldschmidt, J.; Lehman, P.; Schmid, E.; von Blücher, F.; Breyer, C.; Fernandez, B.; Jakob, M.; Knopf, B.; Lohrey, S.; Susca, T.; Wiegandt, K. (2014): Catching two European birds with one renewable stone: Mitigating climate change and Eurozone crisis by an energy transition, Renewable and Sustainable Energy Reviews, 38, 1015-1028

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Forschung zur Governance globaler GemeinschaftsgüterTechnischer, sozialer und politischer WandelIm Zuge des globalen Wirtschaftswachstums steigt der weltweite Ressourcenverbrauch und es entstehen neue Knappheiten. Wirtschaftswachstum führt bisher dazu, dass sich der knappe Deponieraum Atmosphäre mit Treibhausgasen füllt. Die global steigende Nachfrage nach Agrarprodukten und der zunehmende Zersiedlungstrend erhöhen den Druck auf Landflächen und führen zu steigenden Nahrungsmittelpreisen und zur Zerstörung der Regenwälder. Um im 21. Jahrhundert und darüber hinaus globalen Wohlstand zu gewährleisten und Armut weltweit zu reduzieren, ist ein technischer, sozialer und politischer Wandel hin zu einer nachhaltigen Governance globaler Gemeinschaftsgüter erforderlich. Landkarten des WissensVoraussetzung für die demokratische Gestaltung einer solchen globalen Nachhaltigkeitstransformation ist ein verbessertes Verständnis grundlegender Systemdynamiken. Das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) hat das Ziel, in einem iterativen gesellschaftlichen Lernprozess Landkarten des Wissens über konsistente und gangbare Optionen für nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erstellen. Dabei werden Risiken, Unsicherheiten und Wertannahmen verschiedener Pfade explizit berücksichtigt.Weltweite VernetzungIn der Erarbeitung solcher Assessment Reports ist ein kontinuierlicher iterativer Austausch mit diversen Akteuren und Gruppen in Gesellschaft und Politik zentral, um deren unterschiedliche Wahrnehmungen und Wertvorstellungen in der Analyse verschiedener Handlungsoptionen zu berücksichtigen. Da angesichts der hohen Komplexität der relevanten Systeme kein Institut die Aufgabe einer solchen politikrelevanten Zusammenfassung des vorhandenen Wissens alleine leisten kann, streben wir weltweit Kooperationen mit anderen Nachhaltigkeitsinstituten an.
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