Studieren ohne Abitur: Vier bis sechs Jahre Berufserfahrung sind optimal

Kurzfassung: Studieren ohne Abitur: Vier bis sechs Jahre Berufserfahrung sind optimalDas ZQ begleitet ein vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK) initiiertes Modellprojekt, das ...
[Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) - 12.08.2014] Studieren ohne Abitur: Vier bis sechs Jahre Berufserfahrung sind optimal
Das ZQ begleitet ein vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MBWWK) initiiertes Modellprojekt, das bundesweit in dieser Form einmalig ist: Das Land Rheinland-Pfalz hat im Zuge der generellen Erleichterung des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte im Jahr 2010 eine noch weitergehende Öffnung beschlossen und Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung ohne die ansonsten geforderte mindestens zweijährige Berufserfahrung probeweise zum Studium an bestimmten Fachhochschulen zugelassen. In seinem Zwischenbericht legt das ZQ ein differenziertes Ergebnis vor, das insgesamt ein positives Bild vom Studium ohne Abi zeichnet.
Ein besonders erfreulicher Aspekt ist die hohe Zufriedenheit der beruflich Qualifizierten mit ihrem Studium. 70 Prozent der Befragten haben auch nach den ersten Semestern noch immer Spaß am Studium, etwa 50 Prozent sind mit ihren Studienleistungen sehr zufrieden. Lagen die Noten der beruflich qualifizierten Studierenden im ersten Semester noch bei durchschnittlich 2,6, so haben sie sich im zweiten Semester sogar auf einen Durchschnittswert von 2,4 verbessert. Einen wichtigen Einfluss auf den Studienerfolg hat die Relevanz der Berufserfahrung, also der Umfang, in dem die Erfahrungen aus dem Beruf in das Studium eingebracht werden können. "Eine mittlere Dauer der Berufserfahrung von vier bis sechs Jahren hat sich zwar grundsätzlich als positiv erwiesen, die Dauer der Berufserfahrung kann aber durch eine hohe Relevanz der beruflichen Vorerfahrungen kompensiert werden", erklärt Helena Berg vom ZQ. Für die Modellstudierenden, die direkt nach der Berufsausbildung mit dem Studium begonnen haben, ist es demnach besonders wichtig, in welchem Maße sie ihre beruflichen Erfahrungen im Studium nutzen können.
Unabhängig von der Berufserfahrung zeigt sich, dass beruflich Qualifizierte an Fachhochschulen durchgängig die größeren Studienerfolgschancen aufweisen als an Universitäten. Die Chancen sind außerdem besser in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie den Gesundheitswissenschaften bzw. der Medizin, während sie in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern etwas schlechter ausfallen.
Die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger, die mit Berufsausbildung zugelassen werden, ist nach der Reform 2010 deutlich gestiegen: Sie hat sich im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr auf annähernd 500 fast verdoppelt und stieg nach Angaben des Statistischen Landesamtes bis 2013 weiter auf mehr als 670 Personen an. Damit lag der Anteil der Studienanfängerinnen und Studienanfänger mit beruflicher Qualifizierung insgesamt bei 2,9 Prozent. An Fachhochschulen beträgt der Anteil der beruflich qualifizierten Studienanfängerinnen und Studienanfänger inzwischen sogar 5,5 Prozent. Im Rahmen des Modellprojekts konnten zwischen dem Sommersemester 2011 und dem Sommersemester 2014 beruflich qualifizierte Studieninteressierte ohne zweijährige Berufstätigkeit zwischen 17 Studiengängen an fünf Hochschulen in Rheinland-Pfalz wählen. Das Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung wird einen Abschlussbericht im Herbst vorlegen.
Veröffentlichung:
Helena Berg et al.
Der Übergang beruflich Qualifizierter in die Hochschule
Ergebnisse eines Modellprojekts in Rheinland-Pfalz
Mainzer Beiträge zur Hochschulentwicklung, Band 20, 2014

Weitere Informationen:
Helena Berg, M.A. und Holger Lübbe, M.A.
Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ)
Hochschulevaluierungsverbund Süd-West e.V.
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
D 55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-20434 bzw. -20364
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E-Mail: Helena.Berg@zq.uni-mainz.de
Holger.Luebbe@zq.uni-mainz.de
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Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zählt mit rund 36.500 Studierenden aus über 130 Nationen zu den zehn größten Universitäten Deutschlands. Als einzige Volluniversität des Landes Rheinland-Pfalz vereint sie nahezu alle akademischen Disziplinen, inklusive Universitätsmedizin Mainz und zwei künstlerischer Hochschulen, unter einem Dach – eine in der bundesdeutschen Hochschullandschaft einmalige Integration. Mit 84 Studienfächern mit insgesamt 219 Studienangeboten, darunter 95 Bachelor- und 101 Masterstudiengängen sowie 6 Zusatz-, Aufbau- und Erweiterungsstudiengängen, bietet die JGU eine außergewöhnlich breite Palette an Studienmöglichkeiten. Rund 4.150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter 540 Professorinnen und Professoren, lehren und forschen in mehr als 150 Instituten und Kliniken (Stichtag: 01.12.2011, aus Landes- und Drittmitteln finanziert).Die JGU ist eine internationale Forschungsuniversität mit weltweiter Anerkennung. Dieses Renommee verdankt sie sowohl ihren herausragenden Forscherpersönlichkeiten als auch ihren exzellenten Forschungsleistungen in der Teilchen- und Hadronenphysik, den Materialwissenschaften, den Erdsystemwissenschaften, der translationalen Medizin, den Lebenswissenschaften, den Mediendisziplinen und den historischen Kulturwissenschaften.Die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird durch den Erfolg in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder bestätigt: Die JGU gehört zu den 23 Hochschulen in Deutschland, die es geschafft haben, sowohl eine Bewilligung für ein Exzellenzcluster als auch eine Bewilligung für eine Exzellenz-Graduiertenschule zu erhalten. Ihr Exzellenzcluster PRISMA, in dem vorwiegend Teilchen- und Hadronenphysiker zusammenarbeiten, und ihre materialwissenschaftliche Exzellenz-Graduiertenschule MAINZ zählen zur internationalen Forschungselite. Bis zu 50 Millionen Euro werden bis 2017 in diese beiden Projekte fließen.Zudem bestätigen gute Platzierungen in nationalen und internationalen Rankings sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen die Forschungserfolge der Mainzer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diese Erfolge werden u.a. durch die einzigartigen Großforschungsanlagen der JGU ermöglicht, wie den Forschungsreaktor TRIGA und den Elektronenbeschleuniger MAMI, die Forscherinnen und Forscher aus aller Welt anziehen. Die forschungsorientierte Lehre – die gezielte und frühzeitige Einbindung von Forschungsinhalten in die Curricula – ist ein weiteres Profilmerkmal.Als einzige deutsche Universität ihrer Größe vereint die JGU fast alle Institute auf einem innenstadtnahen Campus, der zudem vier Partnerinstitute der außeruniversitären Spitzenforschung beherbergt. Ebenfalls auf dem Campus angesiedelt sind studentische Wohnheime und Kinderbetreuungseinrichtungen. Die klinischen und klinisch-theoretischen Einrichtungen der Universitätsmedizin liegen nur circa einen Kilometer entfernt.Die JGU versteht sich als "offene Universität" (civic university), als integraler Bestandteil der Gesellschaft, mit der sie eng und vertrauensvoll zusammenarbeitet. Dies umfasst unter anderem das sogenannte lebenslange Lernen sowie den zügigen und umfassenden Wissens- und Technologietransfer.Zu Gutenbergs Zeiten im Jahr 1477 gegründet und nach 150-jähriger Pause 1946 von der damaligen französischen Besatzungsmacht wiedereröffnet, ist die Johannes Gutenberg-Universität Mainz dem Vorbild und dem internationalen Wirkungsanspruch ihres Namensgebers bis heute verpflichtet: innovative Ideen zu fördern und umzusetzen; Wissen zu nutzen, um die Lebensbedingungen der Menschen und deren Zugang zu Bildung und Wissenschaft zu verbessern; sie zu bewegen, die vielfältigen Grenzen zu überschreiten, denen sie täglich begegnen.
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