02.07.2014 11:17 Uhr in Kultur & Kunst und in Medien & Presse von Klinger Forum e.V. Leipzig

Ausstellung WIR 1 - Acting in Concert

13. Juli bis 7. September 2014 im Klinger Forum Leipzig
Kurzfassung: Fotografie / Installation / Malerei / Video - "Wir sind das Volk" schallte es '89 durch Leipzigs Straßen. Verbrüderung als ziviler Ungehorsam: Das "wir" bewegte die Massen und brachte ein politisches System zu Fall. Über unterschiedliche künstlerische Ansätze und Positionen geht die Ausstellung im Klinger Forum der Frage nach, was aus diesem "wir" geworden ist. WIR 1 - Acting in Konzert, der erste Teil der Ausstellung, fokussiert die Zeit kurz vor, während und kurz nach der Friedlichen Revolution.
Ausstellung WIR 1 - Acting in Concert Matthias Megyeri - Darling 1, 2014
[Klinger Forum e.V. Leipzig - 02.07.2014] Fotografie / Installation / Malerei / Video

Karl-Heinz Adler, Horst Antes, Katinka Bock, Kerstin Flake, Michael Freudenberg, Raimund Girke, Gotthard Graupner, Matthias Hoch, Veit Hofmann, Konrad Klapheck, Oliver Kossack, Matthias Megyeri, Bjørn Melhus, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Jürgen Schieferdecker, Emil Schumacher, Günther Uecker, Max Uhlig

ORT: Klinger Villa, Karl-Heine-Str. 2, 04229 Leipzig
LAUFZEIT: 13. Juli - 7. September 2014
ÖFFNUNGSZEITEN: FR 14 -18 Uhr, SA/SO 10 -18 Uhr
Der Eintritt ist frei, Führungen auf Anfrage.

"Wir sind das Volk" schallte es '89 durch Leipzigs Straßen. Verbrüderung als ziviler Ungehorsam: Das "wir" bewegte die Massen und brachte ein politisches System zu Fall. Über unterschiedliche künstle-rische Ansätze und Positionen geht die Ausstellung im Klinger Forum der Frage nach, was aus diesem "wir" geworden ist. WIR 1 - Acting in Konzert, der erste Teil der Ausstellung, fokussiert die Zeit kurz vor, während und kurz nach der Friedlichen Revolution.

Ganz bewusst wurde die Ausstellung WIR in zwei Akte gegliedert. Alles ist Bewegung, alles ist Prozess: Zeit, Wahrnehmung, gesellschaftliche Ordnung, das Leben an sich. Angesichts der bis heute andauern-den emotionalen Aufgeladenheit des Themas, besonders in Leipzig als Epizentrum der Friedlichen Revolution, scheint ein l'art pour l'art Ansatz zu hermetisch-elitär, zu abstrakt. L'art pour l'homme: Das geistige Streben nach Schönheit, Harmonie und Liebe trifft auf die menschlich-instinkthaften Triebe der Selbsterhaltung, Eitelkeit und Egomanie.

Diese beiden widerstreitenden Aspekte stellen das Kernthema der beiden Ausstellungen dar. In erster Linie geht es darum ein verbindendes Moment, ein "wir" zu schaffen, dass ohne einen Sündenbock bemühen zu müssen, ein Zugehörigkeitsgefühl und Empathie schafft. Zu aller erst sind "wir" Menschen, dann erst Männer, Frauen, Kinder, DDR-Bürger, Wessis, Sozis, Kommunisten, Sportler, Philosophen, Kapitalisten, Diktatoren, Hippis, Anarchisten oder Studenten. Sein und Schein, Utopie und Wirklichkeit, ich und du, Vergangenheit und Zukunft treten als Gegensätze auf, deren dynamisch aufrechtzuhaltendes und ausgleichendes Spannungsverhältnis Grundvoraussetzung für Entwicklung ist.

"Wir wollen mit der Ausstellung keine Lösungen oder Antworten geben. Ein ‚so ist das‘ liegt uns fern. Emotionen sind immer subjektiv und von persönlichen Erlebnissen geprägt. Und um die künstlerische Darstellung von Emotionen in ihrer Ambivalenz und Komplexität geht es uns in der zweitteiligen Ausstel-lung," bemerkt Kuratorin Esther Niebel ergänzend zum Ausstellungskonzept. Installationen, die mit dem Ausstellungsbesucher interagieren, Fotografien von überlebensgroßen Personen, die in Blickkontakt mit dem Betrachter stehen und gefühlsgeladene Videos bilden das Herzstück der Ausstellung. Flankiert werden diese Exponate von dokumentarischen Fotografien und Malerei, die an eine vergangene Weltord-nung erinnern. "Seit fast drei Jahren haben wir das Klinger Forum für wechselnde Ausstellungen geöffnet. Einen örtlichen Bezug zu schaffen ist und dabei ein besonderes Anliegen. Das heißt natürlich nicht, dass es um eine Nabelschau geht. Wenn aber in Leipzig ein interessantes Thema in der Luft liegt, greifen wir das gerne auf. Und als Leipziger halte ich die Friedliche Revolution für ein absolutes Jahrhundertereignis," verdeutlicht Vorstand des Klinger Forums Jörg Zochert die Hintergründe.

Der zweite Teil der Ausstellung WIR 2 - Der Sinn von Politik ist Freiheit wird vom 13. September bis zum 21. Dezember 2014 im Klinger Forum gezeigt. Die Ausstellung WIR 2 reflektiert anhand von un-terschiedlichen künstlerischen Positionen die politische und soziale Entwicklung, ausgehend von 1989, bis heute. Was ist aus dem Potential der Friedlichen Revolution geworden?


KÜNSTLERKURZBIOGRAFIEN / HINTERGRÜNDE:

Katinka Bock: 2002 Diplom der Freien Kunst und Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, bis 2004 anschließendes Meisterschülerstudium bei Prof. Inge Mahn an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Von 2004 bis 2005 Graduiertenstudium an der Ecole nationale des beaux-arts de Lyon.

Kerstin Flake: Von 1997 bis 2003 Studium der künstlerischen Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in der Fachklasse für Fotografie und Medien bei Prof. Joachim Brohm. Lebt und arbeitet in Leipzig.

Matthias Hoch: Studium der Fotografie von 1983 bis 1988 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB), anschließendes Meisterschülerstudium von 1991 bis 1992. Von 1993 bis 1998 künstlerischer Assistent an der HGB Leipzig. Lebt und arbeitet in Leipzig.

Oliver Kossack: Studium der Germanistik und Romanistik von 1987 bis 1991 an der University of St Andrews (GB). Von 1991 bis 1996 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) in der Malereiklasse von Prof. Arno Rink, anschließendes Meisterschülerstudium von 1996 bis 1998. Gastprofessur an der Hochschule der bildenden Künste in Saarbrücken von 2004 bis 2006. Von 2006 bis 2007 Lehrauftrag für Gegenständliches Zeichnen an der HGB. Seit 2011 Professor für künstlerische Lehre in den künstlerischen Druckwerkstätten der HGB.

Matthias Megyeri: Studium bei Anthony Dunne und Ron Arad am Royal College of Art in London (GB) sowie bei Gunter Rambow an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Nach zehn Jahren in London lebt er seit 2009 in Stuttgart. 2011 bis 2012 Gastprofessur für Ästhetische Praxis und Kunst an der Universität der Künste in Berlin.

Bjørn Melhus: 1997 Diplom im Studiengang Film und Video an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Von 1997 bis 1998 Studium am California Institute of the Arts, Los Angeles (US). Seit 2003 Professur für Bildende Kunst und Virtuelle Realitäten an der Kunsthochschule Kassel.

Gemeinschaftsbild Ost/West - »zwei Künstlerkollektive qua Kulturabkommen« (statt einer Biografie): Am 9.12.1986 wurden ost- und westdeutsche Künstler ins Dresdner Ring-Café geladen, um gemeinsam je eine lange Papierbahn zu bemalen. Zu den westdeutschen Künstlern, die anlässlich der Ausstellung POSITIONEN im Berliner Alten Museum und im Dresdner Albertinum zusammengekommen waren, gehörten Horst Antes, Raimund Girke, Gotthard Graubner, Konrad Klapheck, Gerhard Richter, Emil Schumacher, Sigmar Polke und Günther Uecker. Zu den Ostkünstlern, die im Gegenzug in der Ausstellung MENSCHENBILDER. KUNST AUS DER DDR in Bonn, Münster und Saarbrücken gezeigt wurden, gehörten Max Uhlig, Jürgen Schieferdecker, Karl-Heinz Adler, Michael Freudenberg und Veit Hofmann. Grundlage dieses einmaligen Kunstaustausches war das Kulturabkommens der BRD und der DDR vom Mai 1986.

Esther Niebel (Kuratorin): Studium der Kulturwissenschaften, Journalistik und Volkswirtschaft von 2000 bis 2007 an der Universität Leipzig und an der Università  die Trento (I). Seit 2010 Co-Direktorin der Galerie Queen Anne, Leipzig. Seit 2012 Leitung der Kulturredaktion des Regjo-Magazins.

Klinger Forum e.V.:
Nach der Sanierung der Klinger Villa durch den Leipziger Premiumsanierer KSW GmbH wurde der Klinger Forum e.V. geschaffen, um einen Teil des Gebäudes und den Garten für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seit Ende 2011 finden jährlich zwei Ausstellungen statt, in denen neben Künstlern aus Leipzig auch national und international renommierte Positionen gezeigt werden. Bisherige Ausstellungen: "Max Klinger: ... und ewig lockt das Weib" (2011), "Melancholia" (2012), "Dämmerung" (2012), "Mythos Wagner" (2013), "TILDE" (2014). Neben den Ausstellungen erfolgen regelmäßig Sonderveranstaltun-gen, wie Lesungen, Konzerte und der Internationale Nachwuchswettbewerb des Richard-Wagner-Verbandes. Der Verein Klinger Forum e. V. lädt künftige Partner, Förderer und Unterstützer ein, sich an der kulturellen Wiederbelebung der Klinger Villa zu beteiligen.

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Stefan Bach I B&B PR
Telefon: (0341) 90 98 64 -64, Fax -67
Mail: presse@klingerforum.de
Weitere Informationen
Klinger Forum e.V. Leipzig
Nach der Sanierung der Klinger Villa durch den Leipziger Premiumsanierer KSW GmbH wurde der Klinger Forum e.V. geschaffen, um einen Teil des Gebäudes und den Garten für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seit Ende 2011 finden jährlich zwei Ausstellungen statt, in denen neben Künstlern aus Leipzig auch national und international renommierte Positionen gezeigt werden. Bisherige Ausstellungen: "Max Klinger: ... und ewig lockt das Weib" (2011), "Melancholia" (2012), "Dämmerung" (2012), "Mythos Wagner" (2013), "TILDE" (2014). Neben den Ausstellungen erfolgen regelmäßig Sonderveranstaltun-gen, wie Lesungen, Konzerte und der Internationale Nachwuchswettbewerb des Richard-Wagner-Verbandes. Der Verein Klinger Forum e. V. lädt künftige Partner, Förderer und Unterstützer ein, sich an der kulturellen Wiederbelebung der Klinger Villa zu beteiligen.
Klinger Forum e.V. Leipzig, Herr Jörg Zochert
Karl-Heine-Straße 2, 04229 Leipzig, BRD
Tel.: (0341) 98 99 84 00; http://www.klingerforum.de
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