Grünes Band: neue interaktive Ausstellung will Natur mit allen Sinnen begreifbar machen

Kurzfassung: Grünes Band: neue interaktive Ausstellung will Natur mit allen Sinnen begreifbar machenHeute erinnern nur noch alte Wachtürme an den ehemaligen Grenzstreifen, der Deutschland fast 40 Jahre in Ost un ...
[Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU - 27.06.2014] Grünes Band: neue interaktive Ausstellung will Natur mit allen Sinnen begreifbar machen

Heute erinnern nur noch alte Wachtürme an den ehemaligen Grenzstreifen, der Deutschland fast 40 Jahre in Ost und West teilte. Das naturbelassene Grüne Band, das sich über knapp 1.400 Kilometer erstreckt, sichert bis heute die Lebensräume bedrohter Tier- und Pflanzenarten. "Unsere Natur ist ein wichtiger Ort der Erholung, den es für die nächsten Generationen zu bewahren gilt", sagte Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die interaktive Ausstellung "Das Grüne Band - es lebe die Vielfalt" im Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen in Duderstadt soll jungen Besuchern künftig das Wirken und Handeln im Naturschutz veranschaulichen. Im Rahmen des Festaktes zum 20-jährigen Jubiläum der Heinz Sielmann Stiftung überreichte er Stiftungsrätin Inge Sielmann und Vorstand Michael Beier das Bewilligungsschreiben für die geplante Ausstellung, deren Errichtung die DBU mit 115.000 Euro und ihrem Expertenwissen fördert. Eröffnen soll sie im Herbst.
Die vom Berliner Büro stories within architecture geplante Ausstellung soll die bisherigen Umweltbildungsangebote des Natur-Erlebniszentrums ergänzen, sagte Holger Belz von der Heinz Sielmann Stiftung. Sechs Erlebnisräume sollten den Besuchern auf einer Fläche von 242 Quadratmetern unter anderem veranschaulichen, was unter Biodiversität zu verstehen ist und Auskunft über die unterschiedlichen Lebensräume und Bewohner des vor Ort befindlichen Grünen Bandes geben. Die Ausstellung solle insbesondere Phänomene aus der Natur aufgreifen und in einer neuen Perspektive darstellen. "Wir wollen Prozesse in der Natur und natürliche Kreisläufe aufzeigen, das Verhältnis von Mensch und Natur verdeutlichen und die vielfältigen Maßnahmen und Möglichkeiten des Naturschutzes darstellen", so Belz. Die Besucher erführen, dass Handeln und auch Nichthandeln des Menschen Konsequenzen für die Natur haben.
Die Erlebnisräume sollten insbesondere für Kinder und Jugendliche auditiv, haptisch und visuell aufbereitet werden. Belz: "Neben klassischen Grafiken, Texten und Fotos werden wir aber auch moderne Medien einsetzen. Damit sich auch Erwachsene und Familien angesprochen fühlen, sind zum Beispiel ausstellungsbegleitende Angebote vorgesehen, etwa Wanderungen und thematisch weiterführende Umweltbildungsveranstaltungen zu wandernden Tierarten oder der Beziehung von Mensch und Natur."
Die Ausstellung solle Anregungen geben, sich selbst aktiv für den Naturschutz einzusetzen, so Bottermann. Die DBU selbst habe sich dieses Ziel klar und deutlich auf die eigene Fahne geschrieben. Über ihre gemeinnützige Tochter, die DBU Naturerbe GmbH, kümmere sie sich inzwischen um rund 60.000 Hektar Naturerbeflächen an 47 Standorten bundesweit - überwiegend ehemalige militärische Flächen, auf denen sich wie im Grünen Band nach Ende des Ost-West-Konfliktes nun wieder Fauna und Flora friedlich entwickeln könnten. Mit dem Erhalt und der Pflege des Nationalen Naturerbes trage die DBU wesentlich zum angestrebten Ziel bei, offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege zu bewahren, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung zu überlassen sowie artenarme Forste zu naturnahen Wäldern und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufzuwerten oder zu erhalten. Bottermann: "Eine gigantische Aufgabe!"
Sowohl der inhaltliche Aufbau der Ausstellung in Duderstadt als auch die didaktische Herangehensweise könnten dieses Ziel unterstützen und dazu beitragen, Neugierde zu wecken und Denkanstöße zu geben, um ein motiviertes Lernen durch Interaktion zu fördern. Die Ausstellung solle Fragen aufwerfen, deren Antworten sich jeder Besucher selbstständig erarbeiten kann.
"Im Rahmen einer Begleitevaluation sind eine Bestands- und Besucheranalyse, Besucherbefragungen, Expertenrundgänge und ein Weiterentwicklungs-Arbeitskreis mit den Mitarbeitern der Heinz Sielmann Stiftung und den Ausstellungsdesignern vorgesehen", so Belz. Die Ausstellung werde ab Herbst in der ehemaligen Remise zu sehen sein.

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