Uniklinikum Würzburg: Hohes Leistungsniveau bei Bipolaren Störungen

Kurzfassung: Uniklinikum Würzburg: Hohes Leistungsniveau bei Bipolaren StörungenSchätzungsweise eine Million Deutsche leiden an einer Bipolaren Störung. Bei dieser psychischen Erkrankung wechseln sich depressi ...
[Universitätsklinikum Würzburg - 25.04.2014] Uniklinikum Würzburg: Hohes Leistungsniveau bei Bipolaren Störungen
Schätzungsweise eine Million Deutsche leiden an einer Bipolaren Störung. Bei dieser psychischen Erkrankung wechseln sich depressive Phasen, Zeiten gehobener oder gereizter Stimmung sowie gesunde Perioden ab. Früher wurden die Betroffenen als "manisch-depressiv" bezeichnet. "Die Bipolare Störung führt zu großem individuellem Leid und ist diejenige psychische Krankheit mit dem höchsten Suizidrisiko. Außerdem führt sie über die häufig eintretende Arbeitsunfähigkeit der Betroffenen zu starken sozio-ökonomischen Belastungen der Gesellschaft", beschreibt Prof. Andreas Reif. Der Stellvertretende Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg gilt als bundesweit anerkannter Experte der episodisch verlaufenden Krankheit. "Viele Probleme in Verbindung mit Bipolaren Störungen wären durch die richtige Therapie verhinderbar. Allerdings bieten in Deutschland wie auch international derzeit noch viel zu wenige Einrichtungen eine spezialisierte Behandlung für diese bedeutende Patientengruppe an", schildert Prof. Jürgen Deckert, der Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, und fährt fort: "Daher sind wir froh, dass Prof. Reif und sein Team zumindest im Einzugsgebiet des Würzburger Universitätsklinikums versuchen, diese Versorgungslücke zu schließen."
Schwerpunktstation mit angeschlossener Fachambulanz
Der Klinikdirektor spielt damit auf den im Jahr 2008 hier etablierten Behandlungsschwerpunkt "Bipolare Störung" an. Für diesen wurde eine psychiatrische Allgemeinstation zu einer Schwerpunktstation weiterentwickelt. An die Station angegliedert ist eine Fachambulanz, die vom Ärzteteam der Schwerpunktstation geführt wird. "Gerade die Leistungen der Fachambulanz sind für viele Patienten von entscheidender Bedeutung", betont Prof. Reif. "Hier können sie nach ihrem stationären Aufenthalt ohne Behandlerbruch weiterbehandelt werden. Außerdem gewährleisten wir so im Fall des Falles eine schnelle Intervention oder Wiederaufnahme." Weiterhin könnten laut dem Schwerpunktleiter die in der Regel 50 bis 70 Patienten der Fachambulanz wesentlich engmaschiger betreut werden, als dies bei niedergelassenen Psychiatern möglich sei.
Ausgezeichnet mit dem Qualitätssiegel der DGBS
Diese Pluspunkte sowie weitere Faktoren - wie die Betreuungsangebote für Angehörige oder die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen - waren Kriterien, die dazu beitrugen, dass die Würzburger Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im März dieses Jahres mit dem Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen (DGBS) ausgezeichnet wurde. Das parallel an insgesamt zwölf Einrichtungen in ganz Deutschland vergebene Siegel bescheinigt nicht nur hohe klinische Standards, auch jahrelanges wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement für Betroffene mit Bipolaren Störungen waren gefordert.
"Unter den ausgezeichneten Kliniken nimmt das Universitätsklinikum Würzburg eine Sonderstellung ein, denn viele bieten zwar eine Fachambulanz an, aber die Kombination mit einer ausgewiesenen Schwerpunktstation gibt es sonst nur noch sehr selten", weiß Prof. Reif.
Bipolar Roadshow am 18. Mai in Würzburg
Würzburg ist auch der Startpunkt der "Bipolar Roadshow": Am 18. Mai dieses Jahres treten um 20:00 Uhr selbst an einer Bipolaren Störung erkrankte Künstler im Felix-Fechenbach-Haus im Würzburger Stadtteil Grombühl auf. Die Musiker Martin Kolbe, Peter Autschbach und Rudolf Holgerson sowie der Schriftsteller Sebastian Schlösser wollen das Publikum auf einer emotionalen Ebene erreichen und für die besondere Problematik von Menschen mit dieser Erkrankung sensibilisieren. Nach dem Auftakt in Würzburg sind im Mai weitere Auftritte in Kempten, Augsburg, Essen, Bonn, Stuttgart, Berlin und Hamburg geplant. Mehr dazu bietet das Internet unter www.bipolar-roadshow.de.
Jahrestagung der Fachgesellschaft im Herbst
Im Herbst dieses Jahres kommt das Thema "Bipolare Störungen" in Würzburg erneut auf die öffentliche Agenda: Vom 18. bis 20. September findet hier zusammen mit der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie die 14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen statt. Das Motto der Veranstaltung lautet "Bipolare Störung - Jetzt wirds persönlich". Dementsprechend stehen verschiedene Aspekte der personalisierten Medizin in Diagnostik und Therapie im Fokus. Zielgruppen der dreitägigen Tagung sind nicht nur Mediziner/innen, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Pflegepersonal, sondern gerade auch Betroffene und ihre Angehörigen. Veranstaltungsort ist die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Mehr dazu im Internet unter www.dgbs.de.
Kastentext/Interview
"Gefragt ist ein individualisiertes Vorgehen"
Zwei Fragen an den Würzburger Experten Prof. Andreas Reif zur richtigen Behandlung von Menschen mit Bipolarer Störung:
Was sind die besonderen Herausforderungen bei der Therapie von Menschen mit Bipolarer Störung?
Prof. Andreas Reif: Grundsätzlich gilt es, die Gesundheit des Patienten, wenn er aus einer depressiven oder mani-schen Phase herauskommt, möglichst lange zu erhalten. Wegen der vielen Spielarten der Krankheit muss dabei sehr individualisiert vorgegangen werden. Besonders schwierig zu therapieren sind Menschen, die an einem sogenannten "rapid cycling" leiden. Hier wechseln die Patienten schnell zwischen den Polen der Erkrankung hin und her. Eine therapeutische Herausforderung sind außerdem Kranke, die sich in einem Mischzustand befinden, in dem Symptome der Manie und Depression gleichzeitig vorhanden sind.
Was sind die Grundzüge einer erfolgversprechenden Behandlung?
Prof. Andreas Reif: Von großer Bedeutung ist die Selbstschulung des Patienten durch Psychotherapie und Psychoedukation. Dabei versuchen wir, den Betroffenen zum Experten für seine Krankheit zu machen. Weiterhin setzen wird auf evidenzbasierte Psychotherapie und medikamentöse Therapie auf dem Stand der Wissenschaft. Und schließlich bieten wir je nach Krankheitsschwere eine engmaschige ambulante Betreuung an, denn gerade bei Bipolaren Erkrankungen ist eine schnelle Intervention oft entscheidend.

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