17.04.2014 16:34 Uhr in Gesundheit & Wellness von Gesundheit Adhoc

Hunderttausende Patienten betroffen

Kurzfassung: Hunderttausende Patienten betroffenMagenmittel MCP verschwindetIn den Apotheken werden heute die meisten Medikamente mit dem Wirkstoff Metoclopramid (MCP) aus dem Regal genommen und an die Hersteller ...
[Gesundheit Adhoc - 17.04.2014] Hunderttausende Patienten betroffen

Magenmittel MCP verschwindet
In den Apotheken werden heute die meisten Medikamente mit dem Wirkstoff Metoclopramid (MCP) aus dem Regal genommen und an die Hersteller zurückgeschickt. Denn die Arzneimittelbehörde BfArM hat die Zulassung für die Magentropfen in der bislang üblichen Dosierung widerrufen. Bis es Nachfolgepräparate mit geringerer Wirkstoffmenge gibt, werden Ärzte und Patienten auf andere Medikamente ausweichen müssen. Hunderttausende Patienten sind betroffen.
MCP wird jährlich 5,7 Millionen Mal von Ärzten auf Kassenrezept verordnet. Das Medikament gehört zur Gruppe der Antiemetika und wird eingesetzt bei Störungen des oberen Magen-Darm-Traktes. Der Wirkstoff vermindert Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen unter anderem bei Migräne, Leber- und Nierenerkrankungen, Schädel- und Hirnverletzungen und Arzneimittelunverträglichkeiten. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Verdauungsstörungen bei Diabetikern.
Wegen der seit Jahren bekannten neurologischen Nebenwirkungen hatte die europäische Arzneimittelagentur EMA den Wirkstoff untersucht und war zu dem Ergebnis gekommen, dass bei hoher Dosis und langer Behandlungsdauer die Risiken den Nutzen überwiegen. Deshalb müssen jetzt alle Tropfen mit mehr als 1 Milligramm Wirkstoff pro Milliliter vom Markt.
Bei der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) kann man die Entscheidung nachvollziehen: In der Vergangenheit sei der Wirkstoff allzu leichtfertig verordnet worden, sagt AkdÄ-Vorstandsmitglied Professor Dr. Bernd Mühlbauer. "Die Zulassungseinschränkung wäre nicht nötig gewesen, wenn die Ärzte mit MCP stringenter umgegangen wären."
Die Lücke, die der Wegfall jetzt reißt, sehen die Mediziner jedoch auch. Einen standardisierten Ersatz gibt es aktuell nämlich nicht: Andere Wirkstoffe sind nur bei bestimmten Anwendungsgebieten zugelassen; die pflanzliche Alternative wiederum wird von den Kassen nicht erstattet.
Auch die meisten Apotheker sehen den Rückruf kritisch: Bei einer Blitzumfrage von APOTHEKE ADHOC gaben 70 Prozent der Teilnehmer an, der Widerruf der Zulassung sei überzogen, der Nutzen überwiege. Weitere 21 Prozent finden den Rückruf schlecht, weil er aus ihrer Sicht zu Engpässen in der Versorgung führen wird.
MCP ist nicht der erste Wirkstoff, bei dem auf Veranlassung der EU-Behörde die Anwendung eingeschränkt werden muss. Im vergangenen Sommer verschwand der Wirkstoff Tetrazepam komplett vom Markt, der jahrzehntelang zur Behandlung von Muskelverspannungen und Spasmen mit gesteigertem Muskeltonus eingesetzt worden war. Migränemittel mit Dihydroergotamin wurden am 1. Februar vom Markt genommen. Beim Wirkstoff Domperidon, der wie MCP gegen Übelkeit und Verdauungsstörungen eingesetzt wird, sollen demnächst die Dosierung sowie die Anwendungsdauer und -gebiete eingeschränkt werden.
Die ausführlichen Berichte zum Thema finden Sie unter www.apotheke-adhoc.de
APOTHEKE ADHOC ist der unabhängige Nachrichtendienst für den Apotheken- und Pharmamarkt. Der kostenlose Newsletter kann unter www.apotheke-adhoc.de/newsletter abonniert werden.

Kontakt:
APOTHEKE ADHOC
Skalitzer Straße 68
10997 Berlin
Tel.: 030 - 80 20 80 560
Fax: 030 - 80 20 80 569
redaktion@apotheke-adhoc.de
Weitere Informationen
Gesundheit Adhoc
Gesundheit Adhoc Weitere Informationen finden sich auf unserer Homepage
Gesundheit Adhoc,
, 10117 Berlin, Deutschland
Tel.: ;
Weitere Meldungen dieses Unternehmens
Erfolgreiche Pressearbeit eBook
Pressearbeit
Eine Pflichtlektüre für mehr Sichtbarkeit durch Pressemitteilungen.
Pressekontakt

Gesundheit Adhoc

10117 Berlin
Deutschland

E-Mail:
Web:
Tel:
Fax:
Drucken Weiterempfehlen PDF
Schlagworte
Permanentlinks https://www.prmaximus.de/103160

https://www.prmaximus.de/pressefach/gesundheit-adhoc-pressefach.html
Die Pressemeldung "Hunderttausende Patienten betroffen" unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors. Autor der Pressemeldung "Hunderttausende Patienten betroffen" ist Gesundheit Adhoc, vertreten durch .