Ukraine – von der europäischen Getreidekammer zum IT-Powerhouse

[Ukraine IT - 15.04.2014] Ukraine - von der europäischen Getreidekammer zum IT-Powerhouse

- Restrukturierung der Wirtschaft bis 2020 geplant
- Gemeinsame Initiative von Wirtschaft, Politik und IT-Industrie
Ungeachtet der derzeitigen politischen Krise treibt die Ukrainische Regierung den Umbau und die wirtschaftliche Gesundung des Landes voran. Dazu hat die neue Regierung zusammen mit der heimischen IT-Industrie eine ehrgeizige Initiative gestartet: Bis 2020 soll sich die Ukraine von der "Getreidekammer Europas" in ein führendes IT Powerhouse verwandeln.
Während die Welt auf den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland blickt, bemüht sich die neue Ukrainische Regierung und die heimische IT-Industrie gemeinsam, das Land wirtschaftlich zu stabilisieren und voran zu bringen.
"Wir möchten die Ukraine weg von einer ressourcenbasierten hin zu einer wissensbasierten Wirtschaft entwickeln, bestätigt der Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Handel, Pavlo Sheremeta, die Initiative.
Diese sieht vor, bis 2020 mehr als 10 Milliarden US$ durch den Export von IT-Leistungen, vor allem in die EU und die USA, zu erwirtschaften und rund 100.000 neue Stellen im IT-Sektor zu schaffen. Parallel soll eine Milliarde US$ in die Modernisierung des ukrainischen Bildungssystems investiert werden.
"Wir freuen uns sehr auf die enge Zusammenarbeit mit der Regierung, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen", bestätigt Victor Valeyev, Leiter der Arbeitsgruppe IT Ukraine.
Die Arbeitsgruppe, bestehend aus Repräsentanten der Regierung und der Industrie, erarbeitet aktuell den detaillierten Maßnahmenplan, der noch im Laufe dieses Monats präsentiert werden soll.
"Wir haben großes Vertrauen in die Ukraine als verlässlichen IT-Partner. Dieses Vertrauen wurde durch den Dialog mit der neuen Regierung noch weiter untermauert. Wir sind zudem bereit noch stärker in unser IT-Business in der Ukraine zu investieren", sagt Torben Majgaard, Gründer
CEO von Ciklum, einem der größten Exporteure von IT-Dienstleistungen der Ukraine und Mitinitiator sowie einer der treibenden Kräfte der Initiative.
Der Plan ruft zudem dazu auf, das eigene Land für die heimische Bevölkerung attraktiver zu machen, so dass Ukrainer ihren Lebensunterhalt in der Heimat verdienen, statt ins Ausland zu gehen. Darüber hinaus sollen Deregulierungen umgesetzt und Steuergesetze überprüft werden, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Ukraine sicherzustellen.
Die IT-Dienstleistungs- und Outsourcing-Industrie wird in den nächsten fünf bis sechs Jahren der Hauptmotor für positive Entwicklungen bleiben. Jedoch zeigt sich schon jetzt, dass das Potenzial, geistiges Eigentum zu schaffen, sehr hoch ist: So gibt es bereits Unternehmen, die IT-Produkte herstellen und vermarkten. Zudem können in der Ukraine ausgebildete IT-Fachkräfte die neuen Regierungsprojekte, wie beispielsweise die neuen E-Government-Initiativen, bestmöglich unterstützen.

Die Arbeitsgruppe, die ihre detaillierten Maßnahmen im Laufe dieses Monats vorstellen wird, besteht aus:
- Pavlo Sheremeta, Ukrainischer Minister für Wirtschaftliche Entwicklung u.Handel
- Torben Majgaard, CEO, Ciklum
- Taras Kytsmey, President, SoftServe
- Mykola Royenko, President, Miratech
- Yuriy Antaniuk, Managing Director, EPAM Ukraine
- Volodymyr Sharov, Managing Director, GlobalLogic
- Vitaliy Nuzhny, Managing Director, Luxoft Ukraine
- Victor Valeyev, Managing Director, IT Ukraine
Pavlo Sheremeta ist Minister für Wirtschaftliche Entwicklung und Handel. Er war Gründer und erster Dean der "Kyiv Mohyla Business School". Von 2006 bis 2010 war er Vizepräsident der mittel- und osteuropäischen Management Development Association (CEEMAN). Von 2008 bis 2011 war er Mitglied des Teams des Blue Ocean Strategy Institute von Malaysia, das die dortige Regierung in Fragen der wirtschaftlichen Reformen beriet. Von November 2012 bis Februar 2014 war Pavlo Sheremeta Präsident der "Kyiv School of Economics".

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