12.03.2014 12:00 Uhr in Energie & Umwelt von Robert Bosch Stiftung

Menschenaffen als Frühwarnsystem

Kurzfassung: Menschenaffen als Frühwarnsystem Der Biologe Dr. Hjalmar Kühl erhält die Robert Bosch Juniorprofessur 2014. Ab April wird Hjalmar Kühl eine Arbeitsgruppe am Deutschen Zentrum für integrative Biod ...
[Robert Bosch Stiftung - 12.03.2014] Menschenaffen als Frühwarnsystem
Der Biologe Dr. Hjalmar Kühl erhält die Robert Bosch Juniorprofessur 2014. Ab April wird Hjalmar Kühl eine Arbeitsgruppe am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig an der Universität Leipzig leiten. In seinem Forschungsprojekt will er ein Evaluierungssystem entwickeln, aus dem sich Managementpraktiken für den Schutz der Lebensräume von Menschenaffen in Afrika und Asien ableiten lassen. Dafür stellt die Robert Bosch Stiftung über fünf Jahre hinweg eine Million Euro zur Verfügung.
Vom Verhalten der Menschenaffen können die Forscher auf den Zustand ressourcenreicher Ökosysteme schließen: Verschwinden sie aus ihrem ursprünglichen Lebensraum, ist das Gleichgewicht in Gefahr. In Afrika sind die geeigneten Lebensräume für Gorillas in den letzten zwanzig Jahren um die Hälfte geschrumpft. Grund hierfür ist zum einen die Wilderei, sowie der lokal und global wachsende Bedarf an Rohstoffen und Ackerflächen. Inzwischen wurden einerseits zahlreiche Schutzzonen ausgewiesen, andererseits aber auch viele Gebiete geschaffen, in denen Forstwirtschaft, der Abbau mineralischer Ressourcen sowie Plantagenanbau betrieben wird. Nicht überprüft wird je-doch, wie effektiv diese sogenannten Ressourcen-Management-Gebiete in der Nachhaltigkeit der Nutzung natürlicher Ressourcen sind. "Um die richtigen Maßnahmen einleiten zu können, müssen wir besser verstehen, wie die Menschen vor Ort mit ihrer Umwelt interagieren und unter welchen Bedingungen bestimmte Schutzmaßnahmen funktionieren und unter welchen nicht", sagt Hjalmar Kühl. "Mit Hilfe der Robert Bosch Juniorprofessur will ich ein Evaluierungssystem entwickeln, das diesen komplexen Kontext berücksichtigt. Nur so können wir diese wichtigen Naturräume im Gleichgewicht halten."
Hjalmar Kühl studierte in Freiburg und Konstanz Biologie. Er promovierte am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie und der Universität Leipzig über zeitliche und räumliche Dynamiken in Gorilla- und Schimpansenpopulationen. Für diese Arbeit hielt er sich längere Zeit in verschiedenen Ländern Zentralafrikas auf und entwickelte Datenbanken, die international für den Schutz von Menschenaffen genutzt werden. Im Rahmen der Robert Bosch Juniorprofessur wird Kühl eine der ersten Arbeitsgruppen in Deutschland leiten, in der evidenz-basierter Umweltschutz mit "complexity science", der Wissenschaft komplexer Systeme, kombiniert wird. Seine Antrittsvorlesung am iDiv an der Universität Leipzig hält er am 8. April 2014.
Seit 2008 verleiht die Robert Bosch Stiftung jährlich die Robert Bosch Juniorprofessur an herausragende Nachwuchswissenschaftler. Ihre Forschung trägt dazu bei, die Wechselwirkungen zwischen natürlichen Prozessen und menschlichen Umwelteingriffen besser zu verstehen.
Ab sofort können sich Wissenschaftler aus allen Ländern und allen relevanten Disziplinen um die Robert Bosch Juniorprofessur "Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen" 2015 bewerben. Forschungsvorhaben können angesiedelt sein im Bereich der Agrar- und Forstwissenschaften, der Biologie, den Um-weltwissenschaften bis hin zur Ökonomie, Politik, Soziologie, Medizin oder im Bereich Public Health. Vorsitzender des Auswahlgremiums ist Prof. Dr. Klaus Töpfer, Ex-Bundesumweltminister und früherer Direktor des UN-Umweltprogramms. Die Bewerbungsfrist für die Juniorprofessur 2015 endet am 18. Mai 2014.
www.bosch-stiftung.de/juniorprofessorship
Die Robert Bosch Stiftung feiert 2014 ihr 50-jähriges Bestehen. Sie gehört zu den großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa und investiert jährlich rund siebzig Millionen Euro in die Förderung von ca. 800 eigenen und fremden Projekten aus den Gebieten der Völkerverständigung, Bildung, Gesellschaft und Kultur sowie Gesundheit und Wissenschaft. Insgesamt hat die Stiftung seit ihrer Gründung mehr als 1,2 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit eingesetzt.
Die Robert Bosch Stiftung setzt die gemeinnützigen Ziele des Firmengründers und Stifters Robert Bosch (1861-1942) fort. Sie hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Die Stiftung hat ihren Sitz im ehemaligen Stuttgarter Wohnhaus von Robert Bosch. Dort und ihrer Berliner Repräsentanz beschäftigt sie rund 140 Mitarbeiter.
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