[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 05.09.2013] IG BAU beklagt Stillstand beim Thema Ausbildungsqualität
Anlässlich des heute (für die Red., 5. September 2013) veröffentlichten achten Ausbildungsreports der DGB-Jugend sagte der stellvertretende Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger: "Der Ausbildungsreport der Gewerkschaftsjugend belegt, dass trotz der hohen Anerkennung, die das Duale System in Deutschland und auch weltweit genießt, das Thema Ausbildungsqualität ein Dauerbrenner bleibt."
Der neue Ausbildungsreport der DGB-Jugend zeigt deutliche Mängel auf (s.
http://www.dgb.de/presse/). So haben die Verstöße gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz zugenommen. Auch die Anzahl von Azubis, die Überstunden ohne Ausgleich arbeiten müssen, liegt auf einem zu hohem Niveau. Schwerpunkte des diesjährigen Ausbildungsreports waren die Bereiche "Zugang zu einer Ausbildung" und "Perspektiven nach der Ausbildung". Ernüchterndes Ergebnis: Fast jeder vierte Auszubildende erlernt einen Beruf, den er nicht will. "Das ist problematisch, weil die Betroffenen oft wenig motiviert an die Aufgaben herangehen, die ihnen keinen Spaß machen und die sie sich nicht für ihr Leben wünschen. Sie drohen deshalb, in der Abschlussprüfung hinter ihren Möglichkeiten zurückzubleiben und haben dann schlechtere Zukunftschancen", sagte Feiger.
Die offensichtliche Schwierigkeit für Schulabgänger, eine passende Ausbildung zu finden und die Klagen vieler Arbeitgeberverbände über fehlenden Nachwuchs passen nicht zusammen. Es gibt je nach Branchen und Regionen erhebliche Unterschiede. "Arbeitgeber, die sich wegen fehlender Fachkräfte um die Zukunft ihres Betriebs sorgen, sollten in ihrer Firma anfangen etwas zu verbessern und nicht die Schuld bei den Jugendlichen suchen", sagte Feiger. Die Ansprüche vieler Chefs an junge Menschen seien übertrieben.
Zudem kommt es auf die Ausbildungsqualität an. Sie ist ein Aushängeschild der Firmen. "Wer weiß, dass er in einem Betrieb nicht ordentlich ausgebildet wird, sucht sich selbstverständlich woanders einen Job", sagte Feiger. "Wer gut ausgebildete Fachkräfte will, muss deshalb auf die Bedürfnisse der jungen Generation eingehen. Dazu zählen gute Ausbildungsvergütungen, die ein eigenständiges Leben ermöglichen genauso, wie die Übernahme nach der Ausbildung oder die Übernahme sämtlicher Ausbildungskosten."
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