[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 20.02.2013] Tarifrunde für das Bauhauptgewerbe: Tarifverhandlungen am Bau ohne Ergebnis vertagt
Wiesbaden - Die erste Tarifverhandlung für die rund 750 000 Bauarbeiter ist in Wiesbaden ohne Ergebnis vertagt worden. Am Nachmittag trennten sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und die beiden Arbeitgeberverbände, Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Industrie (HDB) nach intensiven Verhandlungen. "Die Arbeitgeber haben wie in den Jahren zuvor kein Angebot für eine prozentuale Lohnerhöhung gemacht", sagte IG BAU-Verhandlungsführer Dietmar Schäfers. "Für diese Hinhaltetaktik besteht überhaupt kein Grund. Alle Fakten zu Inflation, Produktivitätssteigerung und Einkommensentwicklung liegen auf dem Tisch. Klar ist, dass die Beschäftigten vollkommen berechtigt die Erwartung haben, an der guten Baukonjunktur beteiligt zu werden. Die positive Umsatzentwicklung zeigt sich selbstverständlich auch in den Gewinnen der Betriebe. Niemand kann uns weiß machen, dass Unternehmen einen Auftrag annehmen, bei dem sie flächendeckend noch Geld mitbringen müssten. Für die zweite Verhandlung erwarten wir ein verhandlungsfähiges Angebot."
Die IG BAU fordert für die Beschäftigten am Bau 6,6 Prozent mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung sowie die Anhebung der Mindestlöhne in gleicher Höhe. Zudem muss es weitere Schritte in Richtung Angleichung des Ost- an den Westlohn geben und eine Übernahmeregelung für Auszubildende.
"Die Einkommen in den Bauberufen dürfen nicht noch weiter von denen in der Industrie abgekoppelt werden. In Zeiten des Fachkräftemangels leuchtet das inzwischen selbst vielen Firmenchefs, die händeringend Nachwuchs suchen, ein. Wir erwarten, dass sich diese Einsicht auch in den weiteren Verhandlungen niederschlägt", sagte Schäfers.
Die Tarifrunde wird am 8. März in Berlin fortgesetzt.
Ruprecht Hammerschmidt
Leiter der Abteilung Kommunikation
und Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecher IG Bauen-Agrar-Umwelt
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