[Pressemitteilungen DATEV eG - 20.03.2019] (Mynewsdesk) Zweite gemeinsame Studie von DATEV und handwerk magazinNürnberg, 20. März 2019: Die Digitalisierung der kaufmännischen Prozesse im Handwerk kommt weiter voran. Dabei setzen die Betriebe verstärkt auf
ihren Steuerberater oder ihre Steuerberaterin. Das ist eines der Ergebnisse der neuen gemeinsamen Studie der
DATEV eG und des
handwerk magazins. Demnach nutzen Betriebe, die regelmäßig etwa für die
Finanzbuchführung oder
Lohnabrechnung mit einer Kanzlei zusammenarbeiten, häufiger digitale Lösungen für ihre internen kaufmännischen Prozesse als Betriebe ohne
Steuerberater. Zudem sind sie auch investitionsfreudiger.
„
Steuerberater treiben offensichtlich die Digitalisierung in Handwerksunternehmen mit voran und sind für die Verantwortlichen eine Art
Digi-Coach, wenn es darum geht, die kaufmännischen Prozesse effizienter zu gestalten“, sagte Stefan Wunram, Leitender Berater Trends & Strategien der
DATEV, heute bei der Vorstellung der Studie auf der
Internationalen Handwerksmesse in München. Die Studie basiert
auf einer Online-Umfrage, die im Dezember 2018/Januar 2019 durchgeführt wurde. Mit 509 Teilnehmern, die alle Fragen beantwortet haben, ist die zum zweiten Mal durchgeführte Studie repräsentativ.
Wer den Begriff Plattformökonomie kennt, hält diese für relevant
Olaf Deininger, Chefredakteur vom
handwerk magazin, zeigte sich sehr erfreut, wie souverän viele Handwerker auch mit noch vergleichsweise neuen Entwicklungen wie der hin zur
Plattformökonomie umgehen. Immerhin rund 18 Prozent der befragten Betriebe kennen
den Begriff Plattformökonomie oder haben ihn schon einmal gehört. Der Anteil ist bei den Handwerksunternehmern, die mit einem
Steuerberater zusammenarbeiten, mit 21 Prozent sogar noch höher. „Die Mehrheit der Handwerksunternehmer, die schon einmal von der Plattformökonomie gehört haben, schätzen ihre Relevanz als sehr hoch ein“, wertete Deininger. „Über die Hälfte von diesen gehen davon aus, dass das keine Modeerscheinung ist, sondern die Geschäftsmodelle grundlegend verändern wird.“ Die Umfrage zeige zudem, dass die Entwicklung, die
über Amazon und Co. im Geschäft mit Konsumenten schon länger bekannt ist, nun auch im B2B-Bereich Fuß fasst. 31 Prozent geben ihren Kunden die Möglichkeit,
über PayPal Rechnungen zu begleichen.
Deutlich weiter vorangeschritten ist die
Digitalisierung der kaufmännischen Prozesse in den Handwerksbetrieben. Laut der Befragung setzen bereits rund 70 Prozent von denen, die mit
Steuerberatern zusammenarbeiten, in der externen Kommunikation mit Kunden, Lieferanten und der Kanzlei digitale Lösungen ein. Bei der Rechnungserstellung,
Lohnabrechnung und
Finanzbuchführung sind es zwischen 50 und 60 Prozent. Bei Betrieben ohne
Steuerberater liegen die Werte bei diesen internen Prozessen zwischen 32 und 44 Prozent und damit deutlich niedriger.
„Noch Luft nach oben bei effizienter Gestaltung kaufmännischer Prozesse“„Bei der effizienten Gestaltung der kaufmännischen Prozesse ist noch Luft nach oben, beispielsweise bei der automatischen Weiterverarbeitung von kaufmännischen
Belegen über digitale Schnittstellen“, erläuterte Wunram. Denn über 80 Prozent der kaufmännischen Belege, wie etwa Rechnungen, Lieferscheine und Angebote, erreichen die Betriebe per E-Mail – zusätzlich zu Brief und Fax, die ebenfalls parallel noch häufig genutzt werden. So lassen sich teure Medienbrüche kaum vermeiden. Nur in 15 Prozent der Unternehmen kommen digitale Schnittstellen zur automatischen Verarbeitung von Belegen zum Einsatz.
Diese Vielfalt der Eingangskanäle spiegelt sich auch bei der
Archivierung der Belege wider. Knapp 90 Prozent der Betriebe betreiben eine doppelte Archivierung, das heißt eine digitale und eine in Papier. Viele Handwerksbetriebe haben allerdings erkannt, dass das überflüssiger Aufwand und Kosten sind, die sich einsparen lassen. Laut der Befragung wollen 37 Prozent in den kommenden zwölf Monaten in effizientere
digitale Lösungen für ihre kaufmännische Administration investieren. Bei den Betrieben ohne
Steuerberater planen das lediglich 16 Prozent. Besonders investitionsfreudig ist das Lebensmittelhandwerk gefolgt vom Bauhauptgewerbe. Hier wollen durchschnittlich 39 Prozent beziehungsweise 34 Prozent zeitnah dafür Kapital aufwenden.
Steuerberater wird zum Digi-Coach der HandwerksbetriebeGanz vorne auf der To-do-Liste stehen hier bei rund der Hälfte der Betriebe Prozessverbesserungen bei der Rechnungserstellung sowie der Belegarchivierung und -verwaltung. Denn hier lassen sich in Zusammenarbeit mit dem
Steuerberater schnell Effizienzvorteile generieren. Betriebe ohne
Steuerberater sehen dieses Potenzial offensichtlich deutlich seltener. Hier planen nur 38 respektive 39 Prozent entsprechende Vorhaben.
„Knapp 60 Prozent der Handwerksbetriebe mit
Steuerberater lassen sich bei der Verbesserung ihrer kaufmännischen Prozesse eben von diesem beraten. Er oder sie wird für die Betriebe
zum Digi-Coach“, so Wunram. Die Verantwortlichen in den Handwerksbetrieben wüssten, dass sie sich um das Thema Digitalisierung kümmern müssen. Da sie aber meist weder Zeit noch Mitarbeiter dafür hätten, biete es sich an, mit der
Digitalisierung der kaufmännischen Abläufe diese gleich komplett oder in Teilbereichen an die
Steuerberatungskanzlei auszulagern. Neben der
Finanzbuchführung und
Lohnabrechnung beispielsweise auch das Mahnwesen, die Abwicklung von Ein- und Ausgangsrechnungen sowie die Beleg- und
Kassenarchivierung. Die rasant steigenden Anwenderzahlen bei Lösungen wie dem
digitalen Belegwesen von
DATEV zeigten laut Wunram, dass viele Betriebe sich die Vorteile der Digitalisierung bereits zu Nutze gemacht haben. Anfang März hatte die Anzahl der im
DATEV-Rechenzentrum von Unternehmen gespeicherten Buchführungsbelege die symbolische Marke von einer Milliarde überschritten.
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