[Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) - 20.03.2015] Rukwied hält an Biokraftstoffen fest
EU-Trilogverhandlungen über Biokraftstoffe vor entscheidender Phase
"Der Deutsche Bauernverband (DBV) hält Biokraftstoffe auf Basis landwirtschaftlicher Rohstoffe nach wie vor für einen guten und verantwortungsvollen Weg, die Klimaschutzbeiträge im Verkehrssektor zu erfüllen. Über die Kopplung von Futtermittel- und Biokraftstoffproduktion ist die Ernährungssicherung gewährleistet. Gemeinsam mit dem französischen Bauernverband FNSEA hofft der DBV, dass die Regierungen Deutschlands und Frankreichs für eine Zukunft der landwirtschaftlichen Biokraftstoffe eintreten werden." Diese Erwartung äußerte DBV-Präsident Joachim Rukwied im Vorfeld der abschließenden Trilogverhandlungen von Rat, EU-Parlament und Kommission über die beiden EU-Richtlinien zur Förderung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Rukwied wandte sich in einem Brief an die Bundesminister Sigmar Gabriel, Dr. Barbara Hendricks und Christian Schmidt und an deutschsprachige EU-Parlamentarier, der französische Bauernpräsident mit gleichlautendem Kernanliegen an seine Regierungsvertreter.
"Mit der Nachhaltigkeits-Zertifizierung haben Deutschland und Europa eine globale Vorreiterrolle bei der Einhaltung von Klimaschutz-, Umwelt- und Sozialstandards inne", stellte Rukwied fest. Die Einführung sogenannter iLUC-Faktoren, also eine zusätzliche kalkulatorischer CO2-Belastung, würde den heimischen Anbau von nachwachsenden Rohstoffen in der EU mit zusätzlichen Treibausgasemissionen aus der Regenwaldrodung in Übersee belasten. "ILUC-Faktoren sind abwegig", stellte der Bauernpräsident fest. Diese Faktoren seien wissenschaftlich umstritten und nicht für eine gesetzliche Regelung von Treibhausgasemissionen geeignet.
Der DBV fordert in den Trilogverhandlungen die Einführung von iLUC-Faktoren in beiden Richtlinien zu streichen und den Anteil von Biokraftstoffen der ersten Generation auf mindestens 7 Prozent festzulegen. Ein gesondertes Ziel für fortschrittliche Biokraftstoffe müsse so technologieoffen gestaltet werden, dass die Absatzentwicklung durch Innovationsfortschritte bei synthetischen Biokraftstoffen bestimmt werde. "Darüber hinaus brauchen herkömmliche Biokraftstoffe bereits heute eine Perspektive über 2020 hinaus", forderte Rukwied.
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