[Helmholtz-Gemeinschaft - 09.05.2014] Helmholtz-Experte: Die Ukraine-Krise liefert gute Argumente für die Energiewende
Anfang dieser Woche hatte sich die G7 auf ein Maßnahmenpaket geeinigt für den Fall, dass der russische Präsident Wladimir Putin der Europäischen Union den Gashahn zudrehen würde. Gestern dann teilte die russische Regierung mit, sie werde der Ukraine künftig nur noch gegen Vorkasse Energie liefern.
Die übrigen europäischen Länder, aus denen Deutschland Erdgas beziehe, könnten zwar ihre Lieferungen nach Deutschland aufstocken - allerdings keinesfalls in dem benötigten Umfang, falls Russland ausfalle. Eine Alternative, so Hanselka, sei der Bezug von Flüssiggas aus außereuropäischen Ländern, doch verfüge Deutschland nicht über die dazu erforderlichen Terminals und ihr Bau sei mit mindestens drei Jahren zu veranschlagen. "Die Abhängigkeit verläuft aber nicht einseitig. Russland braucht umgekehrt seine Abnehmerländer, um an dringend benötigte Devisen zu kommen." Ein Ausbleiben russischer Lieferungen sei daher eher unwahrscheinlich.
Deutlich positiver schätzt Hanselka, der auch Präsident des zu Helmholtz gehörenden Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) ist, die mittelfristigen Perspektiven ein, welche die Entwicklung neuer Technologien als Basis für die Energiewende bietet. Dank der seit dem Fukushima-Unglück 2011 forcierten Energiewende sei Deutschland nicht nur in der Lage, die Emission klimaschädlicher Treibhausgase zu verringern. Gleichzeitig befreie sich die Bundesrepublik zumindest teilweise von der Notwendigkeit, Energie zu importieren. "Die Ukraine-Krise liefert gute Argumente für die Energiewende - und auch dafür, die für sie nötige Forschung zu beschleunigen."
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